Im Gegensatz zu den orthogonal strukturierten Wohnungsvolumen wird der Weg vom öffentlichen Straßenraum zur privaten Wohnung über ein ovales Treppenhaus inszeniert. Ein visuelles wie haptisches Wechselspiel von rauhen Oberflächen zu fließend glatten Materialien bietet eine erzählerische Wegführung, die den Nutzer mit verschiedenen Situationen und Elementen in Berührung bringt.
Die Grundrisse sind offen, die öffentlichen und die privaten Funktionen des Wohnens (essen – kochen – wohnen / schlafen – baden ) werden innerhalb dieser Zuordnung nicht durch Wände voneinander abgegrenzt. Die Differenzierung des Grundrisses erfolgt eher durch Elemente der Möblierung oder durch sanftere architektonische Eingriffe wie Materialwechsel und Fußboden- und Deckenversprünge.
Die vorhandene Bebauungstypologie, in der private Wohnräume zum Hof, die öffentlichen Bereiche der Wohnung zur Straße hin orientiert sind, wird übernommen und weiterentwickelt, in dem auch die Raumhöhen an die unterschiedlichen Funktionen angepasst werden. Die doppelgeschossigen Lufträume der Maisonettewohnungen öffnen sich Richtung Straße, die niedrigeren Schlaf- und Baderäume sind zum Hof hin ausgerichtet.
AUSDEHNEN
Die Straßenfassade wird durch hervorstehende Austritte und zurückgesetzte Balkone auf eine Tiefe von 70 cm auseinandergezogen.
Der Übergang zwischen Straße und Wohnen wird so erweitert und ausdifferenziert, da die Fassade in unterschiedliche Schichten gegliedert werden kann: Schichten zwischen Innen- und Außenräumen, aber auch Schichten unterschiedlicher Lesarten und Benutzbarkeiten.
Mit der Ausdehnung der Fassade erweitern sich die funktionalen, akustischen und visuellen Eigenschaften des an die Fassade angeschlossenen Raumes.
Französische Balkontüren, Doppelflügelfenster, Schiebeelemente und Holzpaneele bilden im Zusammenspiel mit dem Vor- und Zurückspringen der Fassadenhaut eine Vielfalt von Variationen, die Fassade zu öffnen, zu schließen und selbst hinauszutreten.
Akustisch entstehen durch die Rücksprünge unterschiedliche Klangräume.
BESPIELEN
Die undurchsichtigen Elemente der Holzfassade sind von innen zu Regalen ausgebaut. Das Regal als Einrichtungsmöbel stellt eine individuelle Projektionsfläche dar, während das verglaste Fenster ein externes Bild des städtischen Außenraums liefert. In dem beide zusammengelegt werden, wird das Fensterbild des Außenraums mit der Projektionsfläche des Regals individuell inszenierbar.
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