Projektbeschreibung
_ Teilabriss alter und schadhafter Bausubstanz im Bestand
_ einseitig an Bestandgebäude (Wohngebäude) angebaut
_ zur Verfügung stehendes Baufeld von ca. 5,70 x 9,00 m
_ vertikale Organisation von Wohnen und Arbeiten
_ Direkte Anbindung und teilweise Mitnutzung des Altbestandes wie z. B. Felsenkeller etc.
_ Innere Erschließung über in die Raum- bzw. Stauraumkonzept integrierte Treppenaufgänge
_ Vertikal organisierter Wohnturm auf vier Ebenen;
1. Ebene (Erdgeschoss) / Arbeiten (Architekturbüro)
2. Ebene / Wohnen
3. Ebene / Wohnen + Arbeiten
4. Ebene / Dachterrasse
Bauort:
An einer breiten beidseitig bebauten Schneise; bestehend aus einer Ausfallstraße mit Kastanienalle, Parallelstraße und Bachlauf, zwischen angrenzender Zeilenbebauung im Westen und einer Straßeneinmündung bzw. Straßenecke im Osten gelegen.
Entwurfsgedanke:
_ Urbanisierung und Dynamisierung und damit verbundener Aufwertung zwischen traditioneller bzw. ursprünglicher Architektur und einer klaren Ausdrucksform zur Belebung und Aufwertung im Kleinstadtkern.
_ Innovation als der Grundgedanke für die urbane Symbiose im Zusammenspiel zwischen alt und neu
_ Nutzung innerstädtischer Refugien
_ Aufhebung der Feingliedrigkeit der bis zu 200 Jahre alten und meist 3- geschossigen umgebenden Bestandsbebauung durch großflächige, ruhende Formen als grundlegendes Gestaltungsmittel.
_ Errichtung eines architektonischer Kontrapunktes gegenüber der Bestandsbebauung und gleichzeitige Aufwertung zwischen alt und neu, im Innerstädtischen Kontext
_ Belebung durch zusammenfügen unterschiedlicher Architekturauffassungen
_ vertikal versus horizontal
_ Vertikales Gebäudeelement nach Norden als Manifestation an der Hauptfassade und Zeichensetzung gegenüber der aneinandergefügten und entlang der Straße gerichteten, großvolumigen Satteldachbebauung des Altbestandes ; Zeichen des erhobenen Armes; … „hier kommt das Neue“…
_ Fortführung des Vertikalelementes an der Nordfassade durch die gebäudeumschließende Fassadenbänderung aus schwarzem aluminium composite panel, als gestalterischer Faktor und Kontrastsetzung gegenüber den hellgrauen Sichtbetonflächen der Fassade, welche sich bis in die auskragenden Elemente über der Dachterrasse fortsetzt
_ Belebung und Dynamisierung des Flachdaches durch die kragenden Sonnen- bzw. Wetterschutzobjekte über der voll nutzbaren Dachterrasse bzw. Aussichtsplattform
_Großzügige Fassadenöffnungen nach Norden zur Kastanienallee und die damit Verbundene Schaffung von Sichtbeziehungen des Ortsumfeldes
_ Organisation zwischen Wohnen und Arbeiten unter gleichzeitiger Trennung der Nutzungsebenen
Verwendete Materialien:
Bodenplatte und Zwischendecken aus glatt abgeschaltem Ortbeton beidseitig Sichtbeton, Bodenflächen geschliffen (kein Estrich)
Außenwände (40cm) aus zweischaligen Betonfertigteilelementen in Sichtbeton mit Werkseitig eingeschäumter (14cm) Kerndämmung aus Polyurethan und mit Ortbeton ausbetoniert. Innenwände aus Betonfertigteilelementen in Sichtbeton. Treppen aus Schalungsglattem Sichtbeton im selben Steigungsverhältnis.
Wände Vertikales Gebäudeteil, Auskragender Wohnraum an der Südfassade und Bauteile über der Dachterrasse aus Holzständerkonstruktionen mit aluminium composite panel verkleidet in schwarzgrau und weiß.
Wände im Innenberecih der auskragenden Box an der Südfassade, aus gehobelter Montafoner Bergfichte aus 1800m höhe.
Raumhohe Rollwände, Klappteiler und Küchenbox im Wohnbereich in weißen aluminium composite panel
Leibungen der Fenster und Eingangstüren im Innenraum aus DecoBoard MDF schwarz durchgefärbt mit weißer Melaminbeschichtung
Im Sommer kann das Gebäude über die Treppenaufgänge, Klappteiler und Dachaufbauten wie bei einem Windturm (Kaminwirkung), ohne zusätzliche Gebäudetechnik gekühlt werden.
Konstruktion:
Die Gründung erfolgte über eine elastisch auf Schaumglasschotter gebettete Bodenplatte mit umlaufendem Streifenfundament
Die Gebäudeaussteifung erfolgt über Stahlbetonfertigteilwände mit Füllbeton und Ortbetondecken aus Stahlbeton
Aus statischen Gründen wurden Teile der kragenden Konstruktionen aus Holzständerwänden gefertigt und mit einer hinterlüfteten Fassade aus aluminium composite panel versehen
Die tragenden Konstruktionen der überstehenden Sonnen und Wetterschutzdächer über der Dachterrasse wurden aus aneinandergereihten TCI- Trägern (TrusJoist) hergestellt
Die Abdichtung des Flachdaches besteht aus einer 3- lagigen Bituminösen, verschweißten Dachabdichtung
Das Gebäude wird durch eine Luft- Wasser- Wärmepumpe und über Betonkernaktivierung (Betonkerntemperierung) auf Bewehrungsoberlage in der Vollgedämmten Bodenplatte sowie den Zwischendecken beheizt.
Sehr hohe Wärmespeicherkapazität der Sichtbetonflächen „schweres Gebäude“
Die unbehandelten Sichtbetondecken wirken feuchtigkeitsregulierend
Im Sommer kann das Gebäude über die Treppenaufgänge, Klappteiler und Dachaufbauten wie bei einem Windturm (Kaminwirkung), ohne zusätzliche Gebäudetechnik gekühlt werden
Land: Deutschland