Umbau einer spätklassizistischen Villa eines Persius Schülers in Potsdam
In prominenter Lage in Potsdam stellte sich die Aufgabe einer Komplettsanierung sowie eines Umbaus einer spätklassizistischen Villa eines Persius-Schülers. Das Gebäude befand sich in einem desolaten Erhaltungszustand und sollte ein Wohnhaus für eine vierköpfige Familie werden. Im Jahre 1871 wurde die Villa von dem bekannten Hofmaurermeister J.W. Albert Lüdicke im spätklassizistischem Stil nach höfischen Gestaltungsvorgaben des Königs von Preußen geplant. Oberstabsarzt Dr. Giehlen hatte eine eingeschossige symmetrische Anlage in Auftrag gegeben. In nur einem Jahr Bauzeit wurde das Bauwerk errichtet. Der Bauherr verstarb während der Bauzeit – seine Witwe entschloss sich deshalb zu einer veränderten Nutzung des Hauses. Das Gebäude wurde fortan als Mehrfamilienhaus genutzt und damit bis in die heutige Zeit seiner ursprünglichen Intention beraubt.
Der aus dieser ungewöhnlichen Baugeschichte resultierende Konflikt zwischen äußerer Erscheinung und Grundrissgestaltung wurde somit Ausgangspunkt der Überlegungen für unsere Umbaukonzeption. Die vollsymmetrische Gestaltung der Fassade sollte wieder Ihren Bezug zum Innenraum erhalten. Die Herausarbeitung des Organisationsprinzips palladianischer Villen bzw. römischer Paläste hatte, neben allen anderen neuen Anforderungen, das Hauptaugenmerk bei unseren Eingriffen. Der zentralen Halle sollte wieder der funktionale und geistige Ort in der Hausmitte zugeordnet werden. Künstlerisch gestaltete Wandvertäfelungen zeigen diese Bedeutung in allen Geschossen an – unterstützt durch eine neue Galerie mit Lichtdecke im Obergeschoss
Strasse: Gregor-Mendel-Str. 33
Ort: Potsdam
Bundesland: Brandenburg
Land: Deutschland
Baujahr: 2002