Dem Wettbewerbsgewinn 2013 folgte ein in jeder Hinsicht dialektischer Entwurfsprozess mit engagierten Bauherren, die sich ein in der Nutzung und Zonierung wandelbares „Mehr-Generationen-Haus“ wünschten.
Zwei Bauteile, Süd und Nord stehen versetzt zueinander, über einen Erschließungsteil mittig verbunden, auf einem langgestreckten Grundstück mit Hanglage zum See. Die Baukörper und die schrägen, skulptural ausgeformten Logen/Fenster sind so angeordnet, daß schöne Blicksituationen „eingefangen“ werden und gleichwohl die geschlossenen Bauteiledie teils wenig attraktive Nachbarschaft „ausblenden“.
Zudem nimmt das Konzept der schrägen Einschnitte typologisch ein Gestaltungselement aus der Engadiner Architektur auf. Ein Teil der Familie hat ihre Wurzeln im Unterengadin.
Eine Besonderheit ist zudem die „Implementierung“ einer historischen Engadiner „Stüva“ aus dem 17. Jahrhundert, die in Schuols abgebaut, zwischengelagert und hier im Kontext „alt-neu“ wieder eingebaut wurde.
Die Zonierung des Hauses in Nordflügel: unten Wohnen, oben Eltern und Südflügel: unten Arbeiten/Gäste, oben Kinder kann je nach Lebenssituation ausgetauscht werden. Ungewöhnlich ist dabei, daß die Nebennutz-bereiche, z.B. Bäder, Küche, „Stüva“, „family room“ etc.. außen entlang der Süd- und Nordseite angeordnet sind. Dies trägt der Tatsache Rechnung, daß das Grundstück ausgeprägt ost-west – orientiert ist und insbesondere im Süden eine dicht stehende Nachbarbebauung aufweist.
PLZ: 82335
Ort: Starnberg
Bundesland: Bayern
Land: Deutschland
Baujahr: 2016
Bauzeit: 2014-2016