Im neuen Stadtquartier „Mühlenviertel“, einem ehemaligen Fabrikareal, bildet das Haus der Baugemeinschaft Zukunft den markanten Auftakt des Viertels. Acht Wohnungen und eine Gewerbefläche wurden architektonisch modern ausformuliert, mit großzügigen Räumen, exakten Details und sinnlichen Materialien.
Der Baukörper ist klar und zugleich freundlich. Eingeschnittene Dachterrassen und auskragende Balkone verleihen ihm eine plastische Präsenz. Seine lebendige Fassade, die ruhige und wolkige Farbflächen kombiniert, fällt auf. Der gefilzte Kalkputz wirkt heiter mediterran und ist auch von Nahem lebendig. Mit ihm kontrastieren die filigranen Stützen der Pergolen sowie die gliedernden Sprossen vor den Fenstern. Zwischen diesen grafischen und den malerischen Elementen vermitteln die ornamentale Brüstung und die Fensterläden aus Lochblech.
Der Zugang zum Haus ist stufenlos, die großzügige Eingangshalle wird vielfach genutzt. Große Fensterflächen werten den Treppenraum auf. Die Wohnungen besitzen meist eine großzügige Diele. Sie sind individuell zugeschnitten, drei davon als ineinander verschachtelte Maisonette. Jede ist mit einem attraktiven Freibereich verbunden und nach Bauherrenwünschen detailliert. Raumhohe Türöffnungen und Fenster wirken großzügig. Zusammen mit Dachfenstern in den obersten Wohnungen führen sie das Tageslicht mitunter unerwartet spannend.
Nicht nur beim aufwendigen Fassadenputz aus reinem Kalk, biozidfrei und mit Erdpigmenten gefärbt, wurde auf ökologische Materialien und Komponenten Wert gelegt: mit Kalk wurden auch die Innenwände verputzt und gestrichen; das Parkett ist geölt, die Holzfenster dreifach verglast. Eine Lüftungsanlage je Wohnung sorgt für saubere Luft. Die extensive Dachbegrünung schließlich steigert zudem die Effizienz der PV-Anlage, da sie die Aufheizung verringert. Mit Holzpelletsheizung und Kerndämmung erreicht das Haus KfW-40-Standard.
(Text: Achim Pilz)
Ort: Tübingen
Bundesland: Baden-Württemberg
Land: Deutschland
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