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Terminalneubau am Schwedenkai

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Terminalneubau am Schwedenkai

Der Neubau in der maritimen Hafenlandschaft von Kiel knüpft an das diesjährige Motto „Horizonte“ an und versinnbildlicht als Liegeplatz für Fähr- und Kreuzfahrtschiffe das Thema des Tags der Architektur. Der Leitgedanke „Horizonte“ steht nicht nur für Aspekte wie Weite, Offenheit, Aufbruch, Neues entdecken, sondern in besonderer Weise auch für den Ort des Bundesauftakts, einen Verkehrsbau, von dem aus Reisen zu neuen Horizonten ihren Ausgang nehmen.

Der Entwurf des Schwedenkais gliedert sich in zwei Bereiche: ein 9-geschossiges Hochhaus für Büronutzungen und einen Sockelbau für das Fährterminal. Es verbindet somit die Servicefunktionen für Passagiere und Fracht in den unteren Ebenen mit attraktiven Mietflächen für Büros.

Der Standort des neuen Schwedenkais am Westufer der Kieler Förde befindet sich im Übergangsbereich zwischen der Stadtkante der Innenstadt und dem Hafenbecken. Das schmale, lang gestreckte Planungsgebiet unweit des Kieler Hauptbahnhofs wird im Südosten durch die Wasserkante und im Nordwesten von der stark frequentierten Kaistraße flankiert. Die Hochhausscheibe mit einer Höhe von rund 43 Metern setzt als markanter Hochpunkt in der Kieler Hafenlandschaft ein städtebauliches Thema fort, das bereits mit dem Bau des HafenHauses, das den Sitz der SEEHAFEN KIEL beherbergt, eingeführt wurde.
Der Terminalbereich des Schwedenkais im viergeschossigen Sockelbauwerk empfängt die Besucher und Passagiere in einer knapp zwölf Meter hohen, transparenten Eingangshalle. Über eine Rolltreppe, eine offene Treppe oder einen Personenaufzug gelangen sie von dort in den öffentlichen Passagier-Aufenthaltsbereich im zweiten Obergeschoss. Hier befinden sich Travelcenter und Check-in, der Passagier-Wartebereich sowie die erforderlichen Kontroll- und Abfertigungseinrichtungen. Der Passagierbereich ist außerdem über eine Fußgängerbrücke, die über die stark befahrene Kaistraße führt, direkt mit der Kieler Innenstadt verbunden. Im vierten Obergeschoss wird ein Bistro mit vorgelagertem Sonnendeck als attraktive Aussichtsplattform eingerichtet.

Als zweiter, wesentlicher Funktionsbereich des Terminals erhebt sich über dem Sockelbauwerk das Hochhaus mit Büronutzung. Gestalterisch setzt sich die Hochhausscheibe als eigenständiger Baukörper durch eine deutliche Auskragung in Richtung Straße sowie durch seine leicht geneigten Stirnseiten vom Sockelbereich ab. Assoziationen an die Schiffsaufbauten moderner Fähren und Kreuzfahrtschiffe sind beabsichtigt, ohne diesen Bezug zu offensichtlich zu betonen.

Das Bürohochhaus ist über einen separaten Empfangsbereich mit Informationstresen von der Kaistraße aus zugänglich. Über ein innenliegendes Treppenhaus mit zwei Aufzügen werden die Büroflächen in den oberen Ebenen erschlossen. Im neuen Gebäude stehen in jedem Stockwerk ca. 650m² Mietfläche zur Verfügung, die nach Mieterwunsch individuell und flexibel unterteilt werden können. Die Bürogrundrisse sind als Dreibund organisiert. Die Nebenräume sowie der Erschließungskern befinden sich im Kernbereich, die Büroflächen an den Außenseiten mit klarer Orientierung zum Wasser.

Die stützenfreien Büroflächen ermöglichen ein großes Spektrum an unterschiedliche Bürolayouts: vom Zellenbüro über Kombibüros bis hin zur offenen Bürolandschaft mit Blick über den Kieler Hafen. Die statische Lastabtragung erfolgt über Fassadenstützen und den Erschließungskern in Stahlbetonbauweise.

Sockelbauwerk und Hochhausscheibe werden gestalterisch durch das in der Fassade ablesbare „weiße Band“, das die klaren Konturen der Bauvolumen nachzeichnet, miteinander verknüpft. Die transparente Fassade des Foyer- und Terminalbereichs ist als Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Festverglasung und einzelnen Öffnungsflügeln ausgeführt. Die Hochhausscheibe ist geschossweise durch horizontale Brüstungsbänder gegliedert, die als tragende Brüstungen (Überzüge) gemeinsam mit den Stahlbetonstützen im Bereich der Fassade auch eine wichtige statische Funktion übernehmen. Die großzügigen Fensterflächen, die eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen, sind als Doppelfassade ausgeführt. Die Doppelfassadenkonstruktion bestehend aus einer Prallscheibe als äußerer Schicht, die als Witterungsschutz dient, einem Sonnenschutz im Fassadenzwischenraum und Isolierglasfenstern als innere, thermische Haut, sorgt für einen hochwirksamen Lärmschutz und ermöglicht eine hohe Energieeffizienz. Alle Büros können natürlich belüftet werden. Die transparente Glasfassade in Richtung Hafenbecken ist aufgrund ihrer Neigung als Einfachfassade mit Sonnenschutzglas in Pfosten-Riegel-Bauweise und innenliegendem Sonnenschutz ausgeführt.

Als derzeit beliebtester deutscher Hafen für Kreuzfahrten nutzen die SEEHAFEN KIEL mit dem Neubau des Schwedenkais die geografischen Vorteile Kiels im internationalen Schiffsverkehr. Mit jährlich insgesamt ca. zwei Millionen Passagieren, davon rund 1,5 Mio. Fährpassagiere von und nach Oslo und Göteborg festigt Kiel mit dem Terminalneubau seine Position als Tor nach Norwegen und Westschweden. Durch die markante Form von Hochhaus und Passagierterminal wird der Neubau am Schwedenkai nicht zuletzt zu einem neuen Wahrzeichen für den Hafen und die Stadt Kiel. 

Weitere Informationen:

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