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Neues Markenzeichen für die Stadt Rheine

Verkehrsbauten | Rheine
Neues Markenzeichen für die Stadt Rheine

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Moderner Busbahnhof von pbr setzt Akzente

Im November 2017 wurde der neue Busbahnhof in Rheine feierlich eröffnet. Als zentraler Teil des Bahnhofsumfeldes wurde der Busbahnhof als erste Maßnahme eines städtebaulichen Realisierungswettbewerbs umgesetzt. Der Wettbewerb wurde bereits im Jahr 2001 von der Stadt Rheine ausgelobt. pbr ging als Sieger aus diesem Wettbewerb hervor und erbrachte nun die Architekturplanung für den neuen ZOB.

Vom Verkehrsknotenpunkt zum Markenzeichen

Treffpunkt, Verkehrsknotenpunkt und wichtiger Zugangsbereich zur Innenstadt – der ZOB in Rheine erfüllt viele Aufgaben für Reisende und Bewohner der Stadt. Bisher vor allem als Verkehrszone erlebt, wurde der Platz rund um den Busbahnhof durch die Neugestaltung optisch zusammengeführt und in seiner Funktion optimiert. Ziel der Modernisierung war es, sichere Verkehrswege zu schaffen, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen sowie die Barrierefreiheit sicherzustellen. Gleichzeitig trägt der Busbahnhof mit seinem Erscheinungsbild als neues Markenzeichen der Stadt in Zukunft zur Vitalisierung der Innenstadt bei.

Der Baubeginn zur Umgestaltung des Busbahnhofs erfolgte im Juni 2016. Um auch während der Baumaßnahmen einen reibungslosen Busverkehr zu ermöglichen, erfolgte die Umgestaltung innerhalb verschiedener Teilabschnitte.

Auffällige Dachkonstruktion als optische Verbindung

Der Umgestaltungsraum beinhaltete einen etwa 100 m langen Abschnitt der Bahnhofsstraße zwischen dem Kardinal-Galen-Ring im Westen und der Matthiasstraße/Poststraße im Osten sowie einen etwa 160 m langen Abschnitt der Matthiasstraße zwischen der Bahnhofstraße im Norden und dem Kardinal-Galen-Ring im Süden. Der neue Busbahnhof wurde in der Matthiasstraße errichtet und ist durch eine durchgängig

überdachte Wartefläche mit einer Breite von etwa 6 m und einer Länge von etwa 108 m gekennzeichnet. Der Bussteig fügt sich ruhig in das heterogene Umfeld des Platzraums ein und stellt durch seine Länge eine optische Verbindung zum Marktplatz her. Im Vergleich zu vorher ist ein klares und einladendes Entreé zur Innenstadt entstanden.

Markenzeichen des ZOB ist die auffällige Dachkonstruktion aus Stahlprofilen und einer Überkopfverglasung, die mit bunten Glasplatten die Konstruktion in Teilen akzentuiert. Oberseitig kommt am äußeren Ring eine Kalzip-Bekleidung zum Einsatz, unterseitig ein Aluminiumglattblech. Der Mittelbereich wurde durch eine Überkopfverglasung aus Sicherheitsglas als Pfosten-Riegelkonstruktion mit einer Fläche von ca. 700 m2 ausgeführt.  Die Tragkonstruktion für die Überdachung besteht aus 10 Außenstützen mit einem Durchmesser von je 50 cm und jeweils vier konischen Armen aus Rundstahl. Das Haupttragwerk in einer Höhe von 5m besteht aus Hohlprofilen und T-Trägern im Mittelbereich. Im Randbereich kommen zulaufende Kragarme zum Einsatz, die den äußeren, geschlossenen Ring tragen.

Atmosphärische Beleuchtung mit blauen Akzenten

Die Verglasung des Daches stellt einen wichtigen Aspekt der Lichtplanung dar, die aus zwei Komponenten besteht: der Grundbeleuchtung und der atmosphärischen Architekturbeleuchtung. Auf diese Weise wird eine unterschiedliche Tag- und Nachtwirkung erzielt. Am Tage erzeugt die farbige Glasgestaltung des Daches im Wechselspiel mit dem Sonnenlicht farbige Lichtflächen auf dem Boden und der Konstruktion. Bei Nacht werden die farbigen Glasflächen durch Rückreflexionen der Beleuchtung sichtbar, wodurch eine atmosphärische Stimmung erzielt wird. Dazu sind über den Stützen breitstrahlende Flächenstrahler angebracht, die sich in den Rhythmus der Architektur eingliedern und sowohl den Bussteig als auch die Dachfigur gleichmäßig beleuchten.

Auf dem Bussteig stehen den wartenden Fahrgästen unterschiedliche Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Zum einen befinden sich Sitzbänke mit Rücken- und Armlehnen auf beiden Einstiegsseiten in Windschutzeinbauten aus einer Stahlglaskonstruktion. Zum anderen sind Hockerbänke zum beidseitigen Sitzen aus einer Stahlkonstruktion mit Sitzflächen aus Rundrohr auf dem Bussteig verteilt. Diese entsprechen dem

Corporate Design der Stadt Rheine. Zudem wurde ein blauer Pavillon – abgestimmt zu den blauen Flächen des Glasdachs – mit barrierefreiem WC sowie einem Aufenthaltsraum für Busfahrer im Wartebereich integriert.

Mehr Sicherheit für Fußgänger

Der Bussteig wurde in dunklem Betonwerkstein ausgeführt. Alle weiteren Hauptgehwege wurden mit hellem Betonwerkstein, ähnlich dem Bestand in der Poststraße, verlegt. Die gesamte Fahrbahnbreite der Bahnhofstraße wurde auf 6,50 m reduziert, sodass beidseitig verbreiterte Gehwege entstanden sind. Die Fahrbahnen und Haltebereiche der Busse wurden asphaltiert. Eine Querungsstelle über den Bussteig und Haltebereich der Busse ermöglicht einen schnellen und sicheren Übergang in die Innenstadt. Die Fußgängerquerung ist im Haltebereich durch einen Zebrastreifen markiert und erfolgt über den Bussteig gesichert und behindertengerecht. Durch die attraktivere Gestaltung der Anlagen des Fußgängerverkehrs wird eine Steigerung des nichtmotorisierten Verkehrs angestrebt. Zudem ist der gesamte Platz barrierefrei begehbar. Behindertenleitstreifen verbinden den Bahnsteig mit den Zugang zum Rathaus, der Innenstadt und der Anbindung zum Bahnhof.

Um Fahrgäste über die einkommenden Busse zu informieren, erhielt der ZOB ein dynamisches Fahrgastinformationssystem mit digitalen Anzeigetafeln. Auf diesen werden die Halteplätze und Abfahrtszeiten der einfahrenden Busse angezeigt.


Standort: Rheine
Ort: Rheine
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Land: Deutschland
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