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Produktionshalle und Verwaltung für Schulz Feinbearbeitung in Welzheim

Industrie | Welzheim | Klaiber + Oettle
Blaue Lamellen

Firmen im Artikel

Die Fa. Schulz GmbH + Co. KG stellt Komponenten und Baugruppen für den Präzisionsmaschinenbau, die industrielle Messtechnik, Medizintechnik und für die Halbleiterindustrie her. Im Gewerbegebiet Schwabäcker in Welzheim fand das Unternehmen einen geeigneten Standort mit großen Erweiterungsmöglichkeiten. Neben der Produktionshalle, einem Messraum und Reinräumen wurden Verwaltung und Sozialräume in einem Neubau untergebracht. Der firmeneigene Anspruch höchster Präzision und Qualität findet seine architektonische Entsprechung im Firmengebäude. Für den Bauherrn war essenzielle Aufgabe an die Architektur über räumlich, funktional und qualitativ hochwertige Gebäudestrukturen bestmögliche Arbeitsbedingungen zu schaffen, um hochqualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu binden.

Die Hangsituation ausnutzend wurde der Verwaltungs- und Feinbearbeitungsbereich überwiegend zweigeschossig konzipiert. Die großzügig verglaste Halle ermöglicht den Blick in die Landschaft und schafft so eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Das äußere Erscheinungsbild mit den blau-türkis eloxierten Lamellen des Verwaltungstrakts sind architekturbestimmender Ausdruck der Technologie des Unternehmens.

Die innere Organisation des Gebäudes spiegelt sich in den drei Volumina der Baukörper wider, Verwaltung mit Sozialräumen als Stahlbetonkörper, Anlieferung und Produktionshalle als stützenfreier Stahlbau. Der Stahlbetonbau bildet als zweieinhalb-geschossiger Riegel den städtebaulichen Abschluss des Gewerbegebiets, das dem Naturschutzgebiet Schwäbischer Wald gegenüberliegt. Sowohl Innen als auch Außen ist das Gebäude von reduzierten Materialien geprägt. Stahlbetonoberflächen im Inneren bleiben roh, Möbeltrennwände aus hell gebeizter Eiche schaffen in Verbindung mit weißen Möbeln eine angenehme Atmosphäre.

Die Produktionshalle ist innenräumlich bestimmt durch eine raumhohe Pfosten-Riegel-Glasfassade über die gesamte Hallenbreite, die wie ein überdimensionales Bild der Landschaft bis tief in das Gebäude hineinwirkt. Strukturbildende Stahlschwerter an der Außenfassade spielen mit Licht und Schatten. Der silberne Baukörper der Anlieferung legt sich L-förmig auf den Verwaltungsbau. Die eigentliche Anlieferung liegt zurückgesetzt unterhalb des Dachs und bildet an den Schnittstellen zu den anderen Gebäudeteilen Eingang und Erschließungsflächen.

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Die äußere Hülle des Verwaltungsgebäudes findet in Unter- und Obergeschoss seine materielle Entsprechung der Primärkonstruktion durch die Sichtvorsatzschale aus Stahlbeton. Die Fassade des Erdgeschosses ist als massiver Quader mit dunkel verputzter Außendämmung bestimmt durch blau-türkis eloxierte, zumeist starre Aluminiumgroßlamellen, die durch die Ausrichtung der Fassade nach Norden als nachhaltiger außenliegender Sonnenschutz dienen und bis ins Innere identitätsstiftend wirken. Der dreiseitig orientierte Besprechungsraum ist mit beweglichen Lamellen verschattet. Im Obergeschoss am Kopfende des Verwaltungsgebäudes wurde eine 2-Zimmer-Wohnung mit Terrasse geplant, deren Ausrichtung mit Blick auf den herrlichen Trauf des schwäbischen Waldes zum Abschalten und Erholen dient.

Auf dem Dach der Produktionshalle befindet sich eine vollflächig installierte PV-Anlage über die das Unternehmen in erster Linie Strom für den Eigenbedarf erzeugt. Die hochwärmegedämmte Gebäudehülle und die innovative Gebäudeversorgungstechnik mit Wärmepumpen ermöglicht eine Unterschreitung der ENEV um 45%. Das Gebäude schafft so eine CO2- Einsparung von 88 to./Jahr.

Sachliche, präzise Gestaltung in Verbindung mit hochwertigen Materialien entsprechen der Firmenphilosophie – dem Anspruch an höchste Präzision und Qualität des Auftraggebers.

Die klare Linienführung der Architektur wird in den Außenanlagen fortgeführt. Das architektonische Thema der „Spuren“ aus der Fassade wurde weiter aufgegriffen und variiert: im Material für die Parkplätze, als rhythmische Ortbetonstreifen im Fahrweg und als Streifenförmige, gestufte Staudenbepflanzung im Eingangsbereich. Zurückhaltende, jahreszeitlich sich verändernde Blühaspekte begrüßen Besucher wie Mitarbeiter am Eingang. Einzelbäume entlang der Zufahrtstraße gliedern und überschirmen die Stellplätze. Eine Baumreihe aus säulenförmigen pappeln begrenzt das Grundstück nach Westen. Nebenanlagen wie Trafostation, Wärmepumpe und Containerstellplätze bilden, kompakt zusammengestellt und umgeben von einer Schnitt-Hecke, eine optische Einheit.

Um den großartigen Ausblick aus der Produktionshalle zu erhalten, wird die Fläche davor bewusst gehölzfrei, aber mit großer Artenfülle gestaltet.


Standort: Schwabäcker 20, 73642 Welzheim
Bauherr: Schulz GmbH & Co. KG
Architekt: Klaiber + Oettle Architekten und Ingenieure, Martin Klaiber, Martin Oettle
BGF: 3100 m²
Bauzeit: 8/2017-1/2019
Team: Sebastian Reusch (Projektleit.), Markus Fraidel (Bauleitung), Markus Allerdings, Johannes März, Veronika Thylinska, Ümit Göküzüm, Heike Puschmann

Tragwerksplanung: Wolfgang Kleinrath Bauingenieure
HLS-Planung: Renz Ingenieurgesellschaft, Schorndorf
Branschutzplanung: Birgit Czipf, Esslingen

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