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Party Rent München

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Party Rent München

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Der neue Firmensitz von Party Rent München überzeugt durch klare Formensprache, besondere Raumerlebnisse und authentische Materialien. Das von Jarosch Architektur gestaltete Gebäude dient als Brand Space für Kunden und als Vorzeigebeispiel für das Arbeiten von morgen – denn im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter zählt auch die Schönheit des Arbeitsplatzes.

Warenlieferung und -bearbeitung, Administration, Kundenberatung, Konzeptpräsentation – die Tätigkeiten des europaweiten Marktführers in der Eventausstattung, Party Rent, sind vielfältig, ebenso die Ansprüche an seinen Firmensitz. Die komplexen Unternehmensprozesse und -strukturen in einem Neubau formschön und funktional zu kombinieren, das war der Auftrag für Jarosch Architektur. Gemeinsam mit Party Rent München wollten sie den Beweis erbringen, dass auch ein Logistikstandort ein sehr ästhetischer Arbeits- und Aufenthaltsort mit hoher Gestaltungsqualität sein kann. „Wie bei all unseren Projekten lautete auch hier unser Grundsatz, die Ästhetik aus dem Notwendigen zu schaffen. Architektur und Funktion kreieren das Schöne ganz organisch, ohne formalen Dekor“, erklären die Architekten. Die Bauherren Ben Cudok und Tobias Viße ergänzen: „Das Gebäude muss sich mit dem Team und allen Themen rund um die Firma mitentwickeln. Es soll unsere tägliche Arbeit unterstützen.“ Der Neubau des Firmensitzes ist seit August 2018 in Betrieb. Eine Erweiterung des Bauvolumens wurde bereits mitgeplant.

Das architektonische Gesamtkonzept

Von drei Seiten gut sichtbar erhebt sich das neue Gebäude von Party Rent München direkt an der A94 in Feldkirchen. Die Fassade aus Metallpaneelen glänzt in der Sonne, der dreigeschossige Bau besticht durch klare Linien und reduzierte Formensprache. Ein gebäudehoher Lager- und Kommissionierungsbereich wird umrahmt von zwei mehrgeschossigen Riegeln mit Büro- und Besprechungsräumen. Vor- und Rücksprünge in der Fassade sind das Ergebnis der Verschiebung einzelner Gebäudevolumen und erlauben, das Grundstück maximal effizient zu nutzen. Gleichzeitig helfen die geraden, klaren Linien im Grundriss den Nutzern und Besuchern des Gebäudes, sich schnell zurechtzufinden.

Die dreigeschossigen Trakte im Süden und Osten des Baus verbinden und überschneiden sich funktional in der südöstlichen Ecke. An diesem Berührungspunkt, über dem Eingangsbereich im ersten Obergeschoss, liegt eine effektvolle Galerie. Sie ist erreichbar über die zentrale Erschließungstreppe aus Stahl oder über einen Aufzug im Auge der Treppe. Dieser Treffpunkt dient als Lounge für informelle Meetings. Sichtbezüge und räumliche Verbindungen zu beiden Bürogeschossen sind hier erlebbar.

Im Südriegel sind im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss Funktions- und Sozialräume. Im zweiten Obergeschoss befindet sich ein Showroom, der sich zu einem großen, sonnigen Balkon mit Alpenblick öffnet. Drinnen und draußen können hier Produkte des Eventausstatters präsentiert sowie beispielhafte Veranstaltungsbemusterungen aufgebaut werden. Eine Showküche bildet den Rahmen für interne wie externe Kochevents.

Im Nordwesten bietet eine große Halle Raum für das Vermietequipment. Entlang der Ostfassade erstrecken sich über den Ladebrücken für die LKWs des Unternehmens auf zwei Geschossen Großraumbüros. Das Außengelände hat zwei Zufahrten: für Mitarbeiter und Kunden sowie für den Lieferverkehr. Hier stehen rund 70 Parkplätze zur Verfügung.

Innenräume

Im Innern des Gebäudes setzt sich die Materialität und Proportion der Fassadengestaltung fort. In den Büros des Unternehmens wird das Arbeiten von morgen erlebbar. Der Innenraum wird gegliedert und gestaltet durch schlichte großflächige Glastrennwände, dezent eingerahmt von schlanken Stahlprofilen. So entstehen abgetrennte kleinere Büro- und Besprechungsräume, die Ruhe bieten, wo gleichzeitig die Offenheit und Transparenz des Gemeinschaftsbüros beibehalten wird. Die Bauherren Cudok und Viße erklären: „Beengte Arbeitsbereiche schränken unsere Produktivität und Kreativität ein. Daher haben wir uns für zeitlos attraktive Großraumbüros entschieden. So wird auch die Kommunikation im Team gefördert. Gleichzeitig ist eine fokussierte Projektvorbereitung nach wie vor geräuschreduziert in Einzelbüros möglich, die wir ergonomisch optimal ausgestattet haben.“

Eine Fensterfront über die ganze Länge des Traktes flutet die Arbeitsplätze mit natürlichem Tageslicht. Die Trennwände wurden eigens vom Architekturbüro gestaltet und reflektieren in ihren Proportionen die Fensterfassade. Linien wurden auf ein Mindestmaß reduziert. Wo das Material Einschnitte notwendig macht, wurden diese für funktionale Elemente genutzt – der Handlauf für die Treppe wurde beispielsweise in Unterbrechungen im Material des Aufzugschachts integriert.

Die Materialität im Innern ist wie außen bewusst reduziert „brut“ und gradlinig gehalten. So wurden die Wände in sehr gut verarbeitetem, aber authentisch belassenem Rohbeton erstellt, der Boden besteht aus rohem Eichenholz. Auch an Treppe und Aufzug wird der geölte Stahl der Glaswandprofile verwendet. Bei der Gestaltung wurde besonderer Wert darauf gelegt, die verwendeten Materialien und Farben zu reduzieren. Ergebnis ist eine ganz harmonische Gestaltung, die visuelle Ablenkungen verhindert.

Ziel der Architekten war zudem, die Konstruktion des Gebäudes im Innern bewusst sichtbar zu machen. Sie betonen: „Adolf Loos sagte 1913: ‚Baue nicht malerisch. Überlasse solche Wirkung den Mauern, den Bergen und der Sonne.‘ Wir sind überzeugt, dass Schönheit aus der puren Materialität erwächst.“ Durch die Verwendung roher Werkstoffe entsteht eine echte und behagliche Atmosphäre, die es den Mitarbeitern ermöglichen soll, ihre Kreativität ganz frei zu entfalten. Jarosch Architektur ist wichtig, dass Bauten keinen gestalterischen Moden unterliegen. Nur so könnten diese werthaltend die Zeit überdauern. Mit Einfachheit, Reduktion und Zurückhaltung gelängen Bauwerke, die still den Hintergrund für das Leben und die Prozesse bieten. Sie überzeugen als eigenständige ästhetische Wirkungsräume für vielfältige Inhalte und Handlungen.

Galerie am Schnittpunkt der Gebäudevolumen

Besonders erlebbar wird die wohlüberlegte Arbeitsortarchitektur des Gebäudes im Eingangsbereich, wo sich Süd- und Ostriegel treffen. Eine Art Lichthof erstreckt sich ab Obergeschoss 1 über zwei Etagen und wird nach Norden und Westen jeweils von einer Galerie umrahmt. Licht fällt nicht durch herkömmliche Fenster ein, sondern durch Dachfenster mit tiefen Rahmen in der elegant gerasterten Decke. Die Architekten haben bewusst auf Fenster verzichtet: „Wir haben uns dazu entschieden, den Lichthof auf zwei Seiten durch fensterlose Wände zu begrenzen. So entsteht eine ganz introvertierte Atmosphäre – die Konzentration des Nutzers wird wie von selbst nach innen gelenkt.“

Zwei prägnante Hängelampen verbinden die beiden Geschosse optisch und erhellen den Raum in den Abendstunden sehr akzentuiert. Ein weiteres Verbindungselement ist der freistehende Kamin, der sich – ebenfalls aus geöltem, roh belassenem Stahl und sehr schlicht gestaltet – vom unteren ins obere Stockwerk zieht. Er setzt den Raum gekonnt in Szene, betont dessen Größe und lädt den Besucher zum gelassenen Aufenthalt ein. Der Kamin wird außerdem gerne für die kreative Ideensammlung genutzt. Das Lounge-Mobiliar auf beiden Ebenen repräsentiert das Sortiment des Unternehmens und lässt sich je nach Anlass und Jahreszeit gezielt austauschen. Ein langer Holztisch ermöglicht Besprechungen in pragmatischer Atmosphäre. Hier kann entspannt gemeinsam gearbeitet werden – innerhalb des Teams, aber auch mit Kunden und Partnern.

Aufzug und Treppe

Gleich in der Eingangshalle eröffnet sich dem Betrachter eine gestalterische Besonderheit dieses Gebäudeteils. Die Stockwerke werden durch eine offene Treppe ebenfalls aus geöltem Stahl verbunden, die in ihrer eleganten Rohheit die Assoziation Art brut wachruft. In deren Mitte befördert ein Aufzug Besucher und Mitarbeiter von Etage zu Etage. Wie in Pariser Altbauten wird der stählerne Käfig, der den Aufzugskorb umfasst, auf drei Seiten von der Treppe umschlossen. Das bewusste Zitat einer für Wohnhäuser üblichen Anlage verstärkt weiter die Behaglichkeit des Eingangsbereichs. Um die gewünschte Ästhetik zu erzielen, wurden die Wände des Aufzugschachts gänzlich aus Streckmetall gefertigt. Das verwendete Material bietet einen weiteren Vorteil: Es ist durchscheinend. So wird nicht nur innerhalb des Aufzugkorbs die Umgebung erlebbar. Das Licht im Aufzuginnern ist auch von der Treppe aus sichtbar. Der Lift wirkt wie eine Art Laterne und betont die Lebendigkeit innerhalb des Gebäudes: Seine Bewegungen sind auch für Außenstehende wahrnehmbar.

Lichtkonzept

Auch das gesamte Lichtkonzept wurde – in sich ganz stimmig – von einer Hand entworfen. PSLab Stuttgart hat in enger Abstimmung mit Jarosch Architektur eine beeindruckende individuelle Planung entwickelt, die auch ganz bewusst mit Schatten arbeitet. Für jeden Bereich wurde geprüft, welche Bedürfnisse der Raum, die Arbeitsplätze, die Architektur an die Lichtführung stellen.

Der Großteil der Beleuchtung ist in die Decke integriert. Die Lamellen der Schallschutzdecke werden hier auch zum Gestaltungselement; in einzelne Lamellen sind filigrane Linienlichter integriert. Treppenhaus und Lichthof werden mit großen Leuchten gekonnt inszeniert; der reduzierte, rohe Stil der Innenraumgestaltung setzt sich auch in diesen akzentuiert platzierten Elementen fort. Eine weitere Besonderheit des Lichtkonzepts: Die bewusst reduzierte Innenraumgestaltung wird nicht durch Schalter unterbrochen. Licht, Lüftung und Heizung lassen sich computergesteuert regulieren.

Das Unternehmen

Party Rent ist ein europaweit agierender Eventausstatter mit 24 Standorten und rund 950 Mitarbeitern in neun Ländern. Seit über 25 Jahren setzt das Unternehmen ganzheitliche Ausstattungskonzepte für Veranstaltungen um und verbindet dies mit einer Logistik, die an die Bedürfnisse der Eventbranche angepasst ist. Der Anspruch ist dabei die perfekte Atmosphäre.

Der Standort in München besteht seit 2013 und zählt derzeit rund 75 festangestellte Mitarbeiter. Die Gestaltung der neuen Räumlichkeiten richtet sich vor allem an zwei Zielgruppen: Mitarbeiter und Kunden. Seinen Kunden präsentiert sich Party Rent seit jeher als Ausstatter mit hoher Designkompetenz. Das Sortiment bietet zahlreiche Klassiker des Möbeldesigns, aber auch Eigenkreationen des Unternehmens. Diese Expertise – gemeinsam mit dem Versprechen perfekter Atmosphäre – soll auch durch die Gestaltung des Firmensitzes vermittelt werden. Das Gebäude dient als Brand Space. Es ist die Verkörperung des Anspruchs, den Party Rent seinen Kunden gegenüber erfüllen will.

Die Mitarbeiter im Sinn

Am Standort München gilt es jedoch nicht nur gegenüber den Kunden, sondern auch gegenüber den Mitarbeitern und zukünftigen Bewerbern zu überzeugen. Der Markt für Fachkräfte ist in München besonders hart umkämpft; im Wettstreit um Talente wird das Arbeitsumfeld immer wichtiger. Der Arbeitsplatz ist der Ort, an dem Menschen den Großteil ihrer Lebenszeit verbringen. Mit dem neuen Gebäude hat das Unternehmen nun zusätzlich eine moderne und hochwertige Arbeitsumgebung geschaffen, lichtdurchflutete Räume und eine Lebensatmosphäre von höchstem ästhetischen Wohlfühlgrad. Bei der Gestaltung der Aufenthaltsräume haben sich die Bauherren ihre Erfahrungen aus der Gastgeberbranche zunutze gemacht: „In der Entwurfsphase der Pausenräume war uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter das gleiche Erlebnis erfahren wie unsere Gäste und Kunden – sie sollen sich rundum wohlfühlen.“

Das Konzept überzeugt: Inzwischen werden die Räumlichkeiten regelmäßig von den Vorständen ortsansässiger DAX-Konzerne besichtigt, die Party Rent als Kunden betreut. Sie lassen sich nun für ihre Neubauvorhaben und die Arbeitsumgebung der Zukunft inspirieren und nutzen die Räume teilweise als Plattform für eigene Meetings.

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