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TU Prag – Minimalistisch-konsequentes Gegenwartsdesign in spannend-lebendigem Mix mit rustikaler Spaltplatte

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TU Prag – Minimalistisch-konsequentes Gegenwartsdesign in spannend-lebendigem Mix mit rustikaler Spaltplatte

Kann man ein Gebäude so entwerfen, dass seine Gestaltung den Geist einer „Architektenschmiede“ ausstrahlt? Räume schaffen, die StudentInnen von Semester zu Semester zu kreativen Höhenflügen inspirieren und zugleich demütig auf den Berufsalltag vorbereiten? Man kann! Jedenfalls kann es Alena Sramkova, die Grande Dame der tschechischen Architektenszene, die bekannt ist für ihre Sorgfalt und Kompromisslosigkeit, wenn es um die Vereinfachung von Design geht. Die über 80-jährige Star-Architektin und ihr Team – rekrutiert aus Tschechiens Architektenelite – haben diesen Ansatz bei der Planung des Neubaus der Fakultät für Architektur an der Prager „Tschechischen hohen technischen Lehranstalt“ (ČVUT) konsequent umgesetzt.

„Würde darf nicht empfindlich sein“ – diese Weisheit war einer der Leitgedanken der Ausnahme-Architektin Alena Sramkova, deren Planungen mit Feingefühl für das Gesamte erfolgen: „Wir wollten nicht, dass die Architek-turstudenten glaubten, sie seien etwas Besseres, nur weil sie in einem außergewöhnlichen Gebäude studieren. Sie sollten sich wohl fühlen und gerne zur Vorlesung kommen – das ist bei den meisten Fakultätsgebäuden hier nicht der Fall. Wir haben also von außen ein eher gewöhnliches Gebäude entworfen. Eines, das in der Zukunft zeitlos bleibt. Innen allerdings hat das Gebäude eine sehr besondere Würde: Eine Würde, die gegen Unordnung nicht sehr empfindlich ist und auch Menschenmassen erträgt.“

Bodenbelag in klassischem Material und individueller Ausführung: Sonderanfertigung nach Architektenwunsch

Die Vorgaben in punkto Bodenbelag waren für die Planer klar: Er sollte einen lebendigen Ausdruck haben und dennoch widerstandsfähig sein. Für den Außenbereich war die garantierte Frostsicherheit ein absolutes Muss. Die Wahl der Planer fiel auf den Extrudier-Klassiker des deutschen Grobkeramik-Produzenten Ströher: Die Spaltplatte. In Format und Stärke eine Sonde-ranfertigung – in der Farbe klassisch rot. Zum Einsatz kamen knapp 4000 qm Flächenware und eine hohe Anzahl Schenkelplatten für die Treppen im Innen- und Außenbereich.

Ströher-Geschäftsführer Gerhard Albert erläutert, weshalb Spezialformate gefordert waren: „Im Innenbereich wollten die Architekten eine Klinkerplatte mit einer engen Fuge, die jedoch mit den breiten Fugenlinien der im Außenbereich verlegten Keramik korrespondiert – um einen einheitlich großzügigen Gesamteindruck zu erzielen. Daher wurde die Abmessung 245 x 245 mm für die Verlegung mit einer 5-mm-Fuge produziert und die Treppen-Schenkel entsprechend der 245-mm-Länge angepasst. Im Außenbereich wurde die Keramik im Format 240 x 240 mm und mit einer normalen 10-mm-Fuge ver-legt. Hier allerdings aufgrund der sicherheits-technischen Anforderungen in öffentlichen Bereichen mit einer Extra-Stärke von 20 mm. So laufen die Fugen von innen nach außen in allen Richtungen durch und für den Betrachter entsteht eine besonders großzügige Flächenwirkung. Denn gerade im unteren Bereich des Gebäudes gibt es viele Fenster und Glastüren, die den Blick auf den Außenbelag lenken.“

Mit den Wurzeln der Fakultät, die 306 Jahre zurück ins Wohnzimmer von Christian Willenberg reichen, der dort nach 13-jährigem Ringen um die kaiserliche Genehmigung für seine Lehrtätigkeit mit zwölf Studenten eine „Bauingenieurschule für Festungsbau“ gründete, hat dieses Objektbau-Highlight nichts mehr gemein. Doch Christian Willenberg und Alena Sramkova scheint heute wie damals eines zu verbinden: Die bedingungslos konsequente Leidenschaft für ihre Mission.

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