der Umgang mit dem physischen Bestand
Vor der eigentlichen Fassade befand sich eine massive, zum Hauptplatz hin geschlossene Steinwand, die als Barriere gegen den Besucher wirkte; mit einer vorgelagerten Holzkonstruktion aus Treppen und Sitzstufen, welche ohne Geländer o.ä. störendes Beiwerk auskommt, wird diese Barriere egalisiert, dadurch wird der Besucher zum Betreten der künstlichen Landschaft bzw. zum Verweilen darauf aufgefordert. Das Material der Landschaft durchdringt die thermische Fassade (wobei die ursprüngliche kleinteilige Portalverglasungen gegen möglichst großflächige und profillose Glaselemente ausgewechselt wurden) und bildet auch im Rauminneren so etwas wie eine Landschaft (Pulte, Präsentationsflächen…) aus; also eine Einheit zwischen Innenraum und Außenraum. Durch die lichtstarke Beleuchtung des Innenraumes tritt die eigentliche Fassade noch weiter in den Hintergrund. Einerseits dringt der Hauptplatz in den Infobereich ein, andererseits läuft der Infobereich zum Hauptplatz hin aus.
der historische Bestand
Es war ein großes Anliegen, nicht irgendeinen gestylten Innenstadtshopbereich zu schaffen, sondern mit dem belasteten Bestand möglichst „nicht in Berührung“ zu kommen; also wurde nach Bereinigung des Innenraumes (sämtliche Einbauten wurden entfernt, die Wände und Decken begradigt und von Gestaltungsansätzen, welche sich in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ansammelten, befreit) die Funktion mit dem Einsatz einer einzigen Maßnahme erreicht. Ein einziger neuer Layer, einem Tuch gleich, wird auf den bestehenden Boden gelegt, wölbt sich zu Möbelstücken auf und endet letztlich als Paravent vor der massiven Mittelmauer, ohne diese zu berühren. dieser Layer ist möglichst kostengünstig aus einfachen Holzwerkstoffplatten für den temporären Einsatz aufgestellt und kann leicht wieder entfernt werden; zudem sollte man durchaus einen gewissen temporären Charakter spüren. Die zweite Wandebene vor den Bestandswänden besteht auch aus einer Holzkostruktion und wird durch einfache Kunststoffkisten (Massenware zu 1,5€/Stück) perforiert, welche (hinterleuchtet) als Produktpräsentationsfächer dienen.
das Muster
Linz ist Provinz; (reimt sich und wurde schon oft und gerne gebraucht) stimmt auch. Besonders schlimm ist es, wenn versucht wird, aus diesem Zustand heraus besonders urban oder „gestylt“ aufzutreten. Die Antwort von caramel sollte als augenzwinkernder Verweis auf die Regionalität verstanden werden; natürlich auch als gastfreundliche Geste; das karierte Tischtuch als Symbol der Gastlichkeit. Und mehr als dieses überdimensionale Tischtuch soll auch nicht in Erscheinung treten, keine Infos durch große Beschilderung, durch Fahnen oder Fassadenbeschriftung; der infopoint soll sich selbst erklären…
Wände: Holzkonstruktion – mit eingesetzten Kunststoffelementen
Fußboden : außen OSB mit Polyurethanbeschichtung, innen mit Epoxyharzbeschichtung
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