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Neubau Emil Schumacher Museum

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Neubau Emil Schumacher Museum

Städtebauliches Konzept

Bildung eines Museumsviertels mit zentralem Museumsplatz
Der Neubau des Emil Schumacher Museums ist als eigenständiger Solitär ausgebildet. Im Zusammenspiel mit dem „Alten Amtsgericht“ und dem Osthaus Museum entsteht so ein kleines Museumsviertel. Zentrum des Ensembles bildet der ruhige intime Museumsplatz, der an der Ostseite vom neuen Baukörper der Museumsverwaltung und Cafe abgeschlossen wird. Ein zentrales transparentes Foyer dient als Haupteingang und Bindeglied zwischen Alt und Neubau.

Schließung der Blockkanten

Durch die Schließung der Blockkanten entlang der Hochstraße und der Ecke Mariengasse / neu geschaffene Museumsgasse werden die Museumsbauten in ihrer Wirkung als Solitäre gestärkt und der Stadtraum gefasst. Entlang der neu geschaffenen Museumsgasse liegt der Zugang zur Anlieferung des Museums.

Platzfolgen
Der an der Ecke Hochstrasse- Marienstrasse neu geschaffene Karl-Ernst-Osthaus Platz dient als Vorplatz und Entree zum Museumsplatz. Kirchplatz, Karl-Ernst-Osthaus-Platz und Museumsplatz formen zusammen eine neue städtische Platzfolge welche einheitlich zu gestalten ist.

Gebäudekonzept

Emil Schumacher Museum
Der Neubau des Emil Schumacher Museums stellt eine neue Art der Museumstypologie dar. Die Ausstellungsräume befinden sich in einer scheinbar schwebenden Ausstellungsbox (White Cube).  Eine Glashaut überzieht das gesamte Gebäude und differenziert die Beziehung zwischen Innen und Außen. Mit ihr wird ein Haus-in-Haus Prinzip verwirklicht, das in dieser Form erstmals im Museumsbau eingesetzt wird. Im Inneren entstehen perfekte Räume für die Kunst ohne störende äußere Einflüsse. Die Glashülle trennt diesen Raum in klimatischer und psychologischer Hinsicht von der Außenwelt ab. Im Zwischenraum zwischen Ausstellungsbox und Glashülle findet die Erschließung statt. Hier liegt die Haupttreppe mit Blick auf den Museumsplatz. Auf den Stirnseiten befinden sich Personen-Lastenaufzug und notwendige Treppenhäuser. Für den Besucher entsteht ein Wechselspiel zwischen realer Welt und der künstlerisch interpretierten Welt des Emil Schumacher. Im Erdgeschoss unterhalb der Ausstellungsräume befindet sich der Medienraum in direkter Erreichbarkeit durch das Foyer.

Bistro Verwaltungsgebäude
Nicht in direkter Beziehung zum Museumsbetrieb stehende Räume wie Verwaltung und Cafe sind in einem Kubus an der Ostseite des Museumsplatzes untergebracht. Das Museumscafe befindet sich im Erdgeschoss und öffnet sich zum Museumsplatz. Verwaltung und Museumscafé sind somit unabhängig von den Museumsöffnungszeiten zu betreiben und schaffen eine Bereicherung des innerstädtischen Lebens.

Foyer

Die Eingangshalle liegt als  transparenter Baukörper zwischen dem Osthaus Museum und dem Emil Schumacher Museum. Sie nimmt die Blickbeziehung Mariengasse-Marienstraße auf und erinnert durch ihre Transparenz an die alte städtebauliche Verbindung. Wenn man so will, ist eine fußläufige Durchwegung möglich.

Konstruktion

Der Kubus des Emil Schumacher Museum wurde als massive Stahlbetonkonstruktion mit einer seilgespannten Glasfassade als Außenhülle erstellt.  Stahlbetondecken und Wände sind mit einer Bauteilkonditionierung versehen.

Die Primärkonstruktion des Daches bilden 14 Stahl- Fachwerkträger, die über den Stahlbetonkern hinausragen. Auf den Obergurten des Stahlfachwerks liegt die Glaseindeckung aus begehbarem Glas. An den Untergurten ist eine weitere betretbare Glasebene angeordnet, in der sich alle technischen Komponenten befinden. An den Endpunkten der Fachwerkträger werden die Seile der Glasfassade befestigt. Das voll verglaste Dach gewährleistet eine optimale Durchflutung des Ausstellungssaales im 2.OG mit Tageslicht. Eine rahmenlose Lichtdecke aus gespannter Folie bestimmt das lichttechnische Konzept. In der Zwischendecke übernimmt eine Lamellenanlage die Aufgabe der gezielten Ausblendung des Tageslichtes.

Das Tragwerk der Glashülle besteht aus vertikalen, gespannten, 30mm starken Stahlseilen, die in einem horizontalen Abstand von 3m auf der Innenseite der Glasfassade angeordnet sind. Die Glasscheiben, mit Einzelabmessungen von 3m x 1m, sind punktartig am Seil gelagert und werden durch in den Glasfugen liegende Halter befestigt. In den Fugen verläuft erstmalig in dieser Art ausgeführt eine Bauteilkonditionierung in Form von Wassergefüllten Röhren, welche die Fassade heizen bzw. kühlen.

Energiekonzept

Das geplante Gebäude ist in seiner für ein Museum erstmaligen konsequenten Umsetzung des Haus-in-Haus Konzeptes eine typologische Weiterentwicklung des aktuellen Museumsbaus. Die Nutzung der baulich bedingten Vorteile eines schweren Innenhauses in einem umgebenden Glashaus ermöglicht eine Symbiose der architektonischen Wirkung des Gebäudes und der klimatechnischen Anforderungen, die aus konservatorischen Gründen bestehen.

Nachdem das bauliche Konzept bereits zu einer Minimierung des Energiebedarfs beiträgt, wird eine Gebäudetechnik eingesetzt, die die Funktion der thermischen Speichermassen ideal unterstützt und höchst effizient mit regenerativen Energien versorgt werden kann. Die wassergeführte Temperierung der schweren Innenhülle stabilisiert das Ausstellungsklima. Im Winter muss dabei der Wärmeverlust des Betonkubus in den Glaskubus, der nicht über solare Gewinne gedeckt werden kann, ausgeglichen werden. Über zwei Wärmepumpen mit einer Wärmeleistung von je 270kW kann die nahezu konstante Bodentemperatur aus 81 Erdsonden mit einer Bohrtiefe von 99m sowohl zur Beheizung als auch zur Kühlung genutzt werden und die Anlage ganzjährig mit hoher Auslastung betrieben werden.

 

Weitere Informationen:

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