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Innerstädtisches Projekt mit Vorbildcharakter: "Kleine Riesen" auf dem Dach des Shopping-Centers

Erziehung | Aschaffenburg | kplus konzept
„Kleine Riesen“ auf dem Dach des Shopping-Centers

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Die ehemalige Karstadt-Lagerfläche in der fünften Etage der „City Galerie Aschaffenburg“ sollte zu einem Kindergarten mit Außenfläche umgebaut werden, so lautete der Plan von Principal Real Estate und DI-Gruppe. kplus konzept führte eine Machbarkeitsstudie durch, übernahm die Planung und leitete den Umbau dieses Projekts. Nun gehen 99 „kleine Riesen“ in den City-Kindergarten „Little Giants“ in Aschaffenburg.

Geht das überhaupt, ein Kindergarten in luftiger Höhe über den Dächern der Stadt in einer ehemaligen Kaufhauslager-Architektur? Es geht. Das brachte eine Machbarkeitsstudie zutage, die von kplus konzept entwickelt und durchgeführt wurde. Darin wurden die gesetzlichen Auflagen und Vorschriften für Kindergarteneinrichtungen mit den baulichen Voraussetzungen, den aktuellen Gegebenheiten und den Anforderungsprofilen und Wünschen der verschiedenen Projektpartner zusammengetragen, abgeglichen und miteinander in Einklang gebracht. Sich wandelnde Familien- und Arbeitsstrukturen haben die Ansprüche an moderne, gesunde Kindertageseinrichtungen in den letzten Jahren steigen lassen, und die Vorschriften zu Unfallverhütung und Brandschutz, Bundeskinderschutz als auch die Gesetze und Leitlinien des Bundeslandes Bayern für die Kinderbetreuung und -bildung in Kindertageseinrichtungen u.a. sind komplex. Am Prozess beteiligt waren neben der Deutschen Immobilien-Gruppe (DI-Gruppe), die die innerstädtische „City Galerie Aschaffenburg“ im Auftrag von Principal Real Estate managt, Behörden wie das Jugendamt, die Stadt Aschaffenburg und der jetzige private Betreiber „Little Giants“.

Themen- und Fragenkomplexe, die die Architekten und Innenarchitekten von kplus konzept demzufolge vor dem eigentlichen Umbau zu klären hatten, waren – um nur einige zu nennen:

– Wie können Zufahrt und Zugang gestaltet werden, sodass die Kinder (und ihre Eltern) sicher, gefahrlos und komfortabel in die 5. Etage gelangen?
– Welche Räumlichkeiten, welchen Raumbedarf und welche bauliche Gestaltung braucht eine zeitgemäße Kindereinrichtung, die effizient betrieben werden kann?
– (Wie) kann die Idee des Kindergartens inmitten der baulichen Infrastruktur eines Shopping-Centers technisch gelöst werden?
– Kann die Dachfläche in eine kindgerechte Außenanlage verwandelt werden? Welche Sicherheitsvorkehrungen müssen getroffen werden, um Kita-Kindern einerseits auf der Dachterrasse den größtmöglichen Freiraum für ihren natürlichen Bewegungsdrang zu bieten und andererseits jegliches Unfall- oder Absturzrisiko zu verhindern?
– Wie kann der verfügbare Grundriss und die bauliche Substanz eines ehemaligen tageslichtarmen Lagerraums in einen freundlichen, gesunden Ort für Kinder umgebaut werden, also eine Kindertageseinrichtung mit gesundheitsförderlicher baulicher Gestaltung, mit sicheren Verkehrswegen, gutem Raumklima und Raumakustik?
– Mit welcher Raumgestaltung wird man den verschiedenen Altersgruppen und ihren Anforderungen an Spielen, Lernen und Erleben gerecht?

Nach einer intensiven Abstimmungsphase unter Corona-Bedingungen konnte sodann auf 1.020 qm Platz für drei Kindergarten- und zwei Kinderkrippen-Gruppen mit insgesamt 99 Kindern geschaffen werden. Viel Raum zum Spielen und Toben bietet zudem die rd. 700 qm große Terrasse auf dem Dach des Einkaufszentrums, die dafür eigens angelegt wurde. Fünf große Gruppenräume und ein großer für Sport und Turnen nutzbarer Mehrzweckraum wurden eingerichtet, um die sich kleiner dimensionierte Schlaf- und Werkräume, Essbereiche, eine Küche, Büros, Wickelraum, Sanitärräume und WCs für Kinder, Personal und Eltern, ein Wasch- und ein Werkraum sowie Material- und Lagerfläche gruppieren. Großflächige Fenster in der Fassade und in den Wänden der innenliegenden Räume wurden eingebaut, um den „kleinen Riesen“ und ihrem Erziehungspersonal viel Licht und Luft zu schenken. Von jedem Gruppenraum aus ist es möglich, direkt auf die Terrasse zu gelangen. Zentral und nah an Aufzügen und Treppenhaus liegt der Eingangsbereich mit Kinderwagenabstellraum. Ein früherer Nebeneingang wurde vom Centerbetrieb abgeriegelt und repräsentativ ausgebaut. Mit einer neu eingerichteten Kurzparkzone davor bildet er nun den angenehmen, sicheren Zugang zum Kindergarten.

„Wir freuen uns sehr darüber, gemeinsam mit der DI-Gruppe und Principal Real Estate ein so wegweisendes Projekt realisiert zu haben. Viele Innenstädte und Shopping-Center stehen vor der Herausforderung, den Retail mit einem innovativen Mix aus Angeboten, Events, Dienstleistungen aller Art u.a. wieder relevant und spannend zu machen und dabei vieles unkonventionell und mutig neu zu denken. Die ‚Kleinen Riesen‘ auf dem Mall-Dach zeigen, wie moderne Innenstadtplanung aussehen kann, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert“, so Bettina Kratz, Geschäftsführerin von kplus konzept, die mit ihrem Team das Projekt realisierte. „Besonders den Shopping-Centern, die nicht erst seit Corona Schwierigkeiten haben, ihre oberen Etagen an den Retail zu vermieten, eröffnet unser Projekt für dieses Problem ganz neue spannende Lösungen.“

Mit der Giant Leap GmbH & Co. KG aus Esslingen am Neckar als Betreiber wurde ein Mietvertrag über 25 Jahre abgeschlossen. Der private Träger betreibt 31 Kindertageseinrichtungen in ganz Deutschland unter dem Namen „Kleine Riesen“. „Ich bin stolz auf unser Team, das diesen Umbau, der technisch einem Neubau gleichkommt, trotz aller coronabedingten Widrigkeiten budget- und fachgerecht in höchster Qualität realisiert hat. Nach vielen Entbehrungen in diesen schwierigen Zeiten können wir den Kleinsten in unserer Gesellschaft ein echtes Kleinod übergeben“, freut sich DI-Chef Benedikt Jagdfeld.


Projekt: Kindertageseinrichtung in der „City Galerie Aschaffenburg“, 1. Bauabschnitt Refurbishment „City Galerie Aschaffenburg“
Zeitraum: 2019 – 2021, Übergabe Juli 2021
Bauherr: DI-Gruppe, Principal Real Estate
Grundlagenermittlung, Planung, Bauleitung: kplus konzept – communication | design | interior, Düsseldorf
Projektmanagement: Kristina Jakobsche, Architektin, kplus konzept

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