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Jugendfreizeitstätte Pius Grasser Platz von aichner kazzer

Freizeit | Ingolstadt | aichner kazzer architekten
Jugendfreizeitstätte Pius

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Das Piusviertel in Ingolstadt ist geprägt von 3- bis 11-geschossigen Wohnungsbauten aus den 60er-Jahren. Im Rahmen eines integrierten Handlungskonzept arbeitet die Stadt Ingolstadt seit Jahren an einer Verbesserung des Wohnumfeldes und einer Erhöhung des Angebots an sozialen Einrichtungen. Am Grasser Platz entsteht in diesem Zusammenhang eine Jugendfreizeitstätte.

Der Neubau erhält den jugendspezifischen Schwerpunkt „Medienpädagogik“. Weitere thematische Schwerpunkte stellen der Offene Treff für die Jugendlichen aus dem Stadtteil „Piusviertel“, sowie der Saal dar, der für externe und quartiersübergreifende Nutzungen zur Verfügung gestellt werden kann. 

Konzept

Der Baukörper ist an der Nordseite des ebenfalls im Rahmen der Maßnahme neu gestalteten Platzes platziert, er schließt diesen nach Norden zur stark befahrenen Furtwänglerstrasse ab und bildet mit 2 Schulen und einer Turnhalle an den anderen drei Platzseiten ein städtebauliches Ensemble um den zugeordneten Freibereich. Der Grasser Platz ist verkehrsfrei und hat eine hohe Aufenthaltsqualität für Kinder und Jugendliche. Er wird intensiv angenommen, schon während der Bauphase waren die Jugendlichen nicht mehr davon abzuhalten, den bereits fertiggestellten Skatepool zu benutzen und erste Tags zu hinterlassen.

Auf der Nordseite zur Furtwänglerstrasse wird der Haupteingang und das durchgehende Treppenhaus angeordnet. Geschützt und betont wird die Eingangszone durch eine schmale Auskragung im Obergeschoss, die gleichzeitig die Fluchttreppe aus dem OG aufnimmt. 

Ein überdachter Freibereich im Erdgeschoss auf der Süd- und auf der Ostseite verstärkt die Verzahnung des Neubaus mit dem Platz. Der Außenbereich wird auch bei schlechter Witterung nutzbar. 

Der Offene Treff erhält einen zweiten Eingang im Süden zum Platz hin. Eine zusätzliche Pfosten Riegelkonstruktion nach Süden hin, die nahezu vollständig geöffnet werden kann, ermöglicht einen fließenden Übergang im Sommer von innen nach außen. 

Der Saal besitzt zwei große Öffnungen, eine zum Platz hin und eine nach Westen, wo sich der Platz hin zur Furtwänglerstrasse durchschiebt. So entsteht im gesamten Erdgeschoß eine Interaktion vom Innenbereich zum Außenraum Grasser Platz mit seiner Skateranlage, einem Soccer- sowie einem Streetballfeld. 

Das Gebäude und der Platz werten sich so gegenseitig in wechselnder bzw. ergänzender Nutzbarkeit auf.

Das Gebäude bietet – neben den Raumangeboten für betreute oder offene Freizeitgestaltung – die Infrastruktur. Der Platz ermöglicht die gewünschten Freiräume im Außenbereich mit verschiedenen Funktionsflächen. Die Gruppen- und Medienräume, der Werkraum und die Räume für die Mitarbeiter werden im Obergeschoss angeordnet. Alle Aufenthaltsräume orientieren sich konsequent nach Süden, zur Sonne und zur ruhigen Freifläche.

Erschließung

Die Erschließung wird attraktiv gestaltet mit Nischen vor den jeweiligen Raumgruppen, Oberlichtern und einer Aufweitung mit Sitzmöglichkeit am Ende des Flurbereichs. Der Bandübungsraum, belichtet über einen großen Lichtschacht, und der Clubraum befinden sich im Keller. Somit wird eine größtmögliche Entzerrung der ruhigen und lauten Raumzonen erreicht. 

Saal

Der Saal mit seiner größeren Raumhöhe wird vollkommen integriert in den anderen Raumzonen und zeichnet sich nicht als getrennter Gebäudeteil ab. Dies wird durch ein asymmetrisches Dach mit zwei unterschiedlichen Dachneigungen erreicht. Das flachgeneigte Satteldach mit Firstlinie in Querrichtung verstärkt die Orientierung zum Platz hin und gibt dem im Vergleich zur umliegenden Bebauung kleinen Baukörper Kraft. 

Fassade / Material

Für die Erdgeschossfassaden wurde auf Grund der zu erwartenden hohen Beanspruchung eine robuste Ausführung in Sichtbeton gewählt. Das Obergeschoss wird mit einer vorgehängten Holzfassade verkleidet, die mit ihrer kleinteiligen Farbigkeit ein Flirren erzeugt, das den Grasser Platz bespielt und zur Visitenkarte des Gebäudes wird. Die Betonflächen des Erdgeschosses können von den Jugendlichen der Einrichtung mit Graffitis gestaltet werden und durch diesen Aneignungsprozess die Identifikation mit dem Gebäude erhöhen.

Die Betonflächen im Inneren bleiben aus Kostengründen sichtbar, ohne dass besondere Anforderungen an die Qualität der Oberflächen gestellt wurden. Die lebendigen, ruppigen Oberflächen kontrastieren mit gezielt gesetzten Farbakzenten der Böden, Türen und Einbauten und erzeugen einen Werkstattcharakter, der mit einfachen Mitteln einen robusten aber qualitätvollen Rahmen für die Nutzung durch die Jugendlichen schafft.


Standort: Grasser Platz, Ingolstadt
Bauherr:
Stadtplanungsamt Ingolstadt
Architekt: aichner kazzer architekten PartGmbB
Bearbeiter*innen: Henrike Weinmann, Joseph Smithard, Ellena Kazzer, Gerd Groschenhofer (Bauleitung)
Landschaftsarchitekt: Därr Landschaftsarchitekten, Halle
Tragwerksplaner: bwp Burggraf + Reiminger Beratende, München, Harald Gries

Leistungsphasen:   1-9

BGF: 1.410 m² gesamt
BRI: 6042 m³
Baukosten: KG 300+400 4,2 Mio. € brutto
Bauzeit: 05/2018 – 10/2021


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