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Hadi Teherani Architects setzt auf Feinsteinzeug „Nova“, Agrob Buchtal

Bürogebäude | Duisburg | BKF e.V.
„Mercator One“ – Markant, elegant und nachhaltig

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Bei diesem Büro-Neubau verzichteten Hadi Teherani Architects fast komplett auf Kunststoffe und Verbundkomponenten und setzten stattdessen auf ein stringtentes Materialkonzept mit wenigen nachhaltigen Materialien wie Aluminium, Beton, Stahl, Glas und Keramik. In den Erschließungs- und Sanitärbereichen gestalteten die Planer Wand und Bodenflächen mit der Feinsteinzeug-Kollektion „Nova“ von Agrob Buchtal. Und wählten damit ein Belagsmaterial, das zeitlos-elegant ist und zugleich ohne weiteren Erhaltungsaufwand Jahrzehnte in ursprünglicher Optik überdauern kann.

Entrée zur Innenstadt

Seitdem die tiefliegende Schneise der Autobahn A59 mit einem Betondeckel versehen ist, treffen Reisende beim Verlassen des Duisburger Hauptbahnhofs nicht mehr auf tosenden Verkehr und parkende Autos. Stattdessen empfängt sie ein weitläufiger Platz, der mit Wasserspielen, Magnolienbäumen, einer Veranstaltungsfläche und eigens gestalteten Sitzmöbeln zum Verweilen einlädt. Zugleich dient der Platz als Entrée zur Innenstadt. Ein Umstand, den das Hamburger Büro Hadi Teherani Architects bei der Planung des „Mercator One“ im wahrsten Sinne „richtungsweisend“ aufnahm. Denn das direkt gegenüber dem denkmalgeschützten Bahnhof auf einem ehemaligen Parkplatz errichtete Bürogebäude weist mit seiner fächerartig verschwenkten Fassade in Richtung Innenstadt.

Zurückhaltend und temperamentvoll zugleich

Mit seiner klar gegliederten Fassade aus gleichförmigen raumhohen Fenstern und einem streng rechteckigen Raster aus anthrazitfarbenen Aluminiumpaneelen vermittelt der riegelförmige Gebäudekörper unaufgeregte Präsenz. Damit harmoniert Mercator One wunderbar mit dem Anfang der 1930er-Jahre im Stil der Neuen Sachlichkeit errichteten und in Sichtweite befindlichen Bahnhofsgebäude. Dank der geschossweise in gleichmäßigen Schritten „verdrehten“ Etagen wirkt das 100 m lange, 17 m breite und 26 m hohe Gebäude zugleich ausgesprochen dynamisch. Beträgt diese Drehung an den Längsseiten auf ganzer Länge kaum spürbare 30 cm, kragt das 5. Obergeschoss an beiden Stirnseiten stattliche 14 m über das Erdgeschoss aus.
„Diese Bewegtheit lässt den Baukörper aus jeder Perspektive ein wenig anders erscheinen. Darüber hinaus lenkt sie die Blicke und Bewegungsflüsse der Passanten auf dem Weg vom Bahnhof zur Innenstadt“, erläutert der projektverantwortliche Architekt Bernd Muley.

Stringentes Materialkonzept als Plädoyer für die Kreislaufwirtschaft

Entscheidend für die Auswahl der Materialien bei diesem Projekt war der eng gesteckte Kostenrahmen, der den Architekten aber nicht ungelegen kam. Schließlich wollten sie ohnehin keine Glamourarchitektur, sondern ein auf solide Art elegantes Gebäude schaffen, dessen Charakter Duisburg als Stadt der Arbeiter und der Metallindustrie widerspiegelt. Dieser Idee folgend entwickelten sie ein Konzept, das nur wenige Materialien – vor allem Aluminium, Beton, Stahl, Glas und Keramik – vorsah und den Einsatz von Kunststoffen und Verbundkomponenten vermied. Auf diese Weise ist es möglich, die Baustoffe am Ende der Lebensdauer des Hauses sortenrein rückzubauen und als wertvolle Ressource der Kreislaufwirtschaft zuzuführen. Dass diese Form der Nachhaltigkeit auch heute schon funktioniert, zeigen die Architekten am Beispiel der Aluminiumfassade: Deren Paneele bestehen aus bis zu 90 % recyceltem Aluminium, das aus Abrissprojekten, Autos und Lebensmittelverpackungen gewonnen wurde.

Keramikfliesen als souveräner Rahmen

„Gemäß unserem Anliegen, nur reine, ehrliche Materialien zu verwenden verfügt das Gebäudeinnere über die gleiche puristisch-elegante Anmutung wie die Fassade“, sagt Muley. „Die öffentlichen Bereiche wie z. B. das Foyer und die Aufzugsflure folgen dabei dem zum Ruhrgebiet passenden Credo ‚rough and tough‘.“
Nach Passieren der Foyerverglasung, die als Reminiszenz an den Kartografen Gerhard Mercator mit einer pixeligen Weltkarte bedruckt ist, steht man daher in einem gestalterisch reduzierten Foyer mit authentisch-rohen Materialien. Die Wände sind mit naturbelassenen Faserbetonplatten bekleidet. Türen und Briefkästen bestehen aus gewachstem Stahlblech, dessen dunkler Farbton mit den Fensterprofilen korrespondiert. Und am Boden finden sich Keramikfliesen der Kollektion „Nova“ von Agrob Buchtal in der Farbstellung Basalt. Die 60 x 120 cm großen und unregelmäßig steinig-erdig gezeichneten Fliesen gehen nahtlos in den Aufzugsvorraum über. Dort setzt sich der Sauberlaufteppich des Foyers im Sinne visueller Barrierefreiheit als mittiges Band aus mittelgrauen Fliesen fort. Hinzu kommt eine Art Intarsienarbeit aus abwechselnd basalt- und mittelgrauen Fliesenstreifen, die pfeilförmig auf den Aufzugtaster weist.

Wohltuend unprätentiös

Wer den ebenfalls mit großformatigen Keramikfliesen der Kollektion Nova ausgestatteten Aufzug nach oben nimmt, gelangt in die analog zum Foyer mit wenigen Materialien gestalteten Verteilerflure vor den vier gewerblich genutzten Mieteinheiten mit Flächen zwischen 360 und 430 m2. Deren Sanitärbereiche und Teeküchen verfügen über die gleichen basaltgrauen Bodenfliesen wie im Foyer, teilweise ergänzt durch basalt- und mittelgraue Wandfliesen. Die bis ins kleinste Detail durchdachte puristische Stringenz endet schließlich an den Türen zu den Mietbereichen. Dort wird dann klar, welch angenehm neutralen Hintergrund die Erschließungs- und Sanitärbereiche bilden, um dadurch im Umkehrschluss die Individualität der Mieterausbauten zu unterstreichen.

Fit für die Zukunft

Die zeitlose Ästhetik fernab von modischer Kurzlebigkeit ist ebenso ein Garant für eine lange Nutzungsdauer des Gebäudes wie die Dauerhaftigkeit und hohe Qualität der Materialien. Beispielsweise verfügen die robusten, aus natürlichem Ton bestehenden Keramikfliesen von Agrob Buchtal über die werkseitige Veredelung „Hytect“, die Tag für Tag wertvollen Zusatznutzen bringt:
sie minimiert den Reinigungsaufwand, baut Luftschadstoffe und störende Gerüche ab und wirkt antibakteriell ohne Chemie.

Zukunftssicher ist auch der Verzicht auf Verbundmaterialien, um so den späteren Rückbau des Gebäudes sowie das Recycling zu erleichtern sowie während der Nutzung die Flexibilität der Grundrisse. Dank tragender Außenfassade sind die Büroflächen nahezu stützenfrei, so dass sie sich flexibel möblieren und nutzen lassen.

Weitere Informationen zur Feinsteinzeug-Kollektion „Nova“»

„The Cube“

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Sanitär und Keramikfliesen »

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