Gewächshaus / Orangerie

Auf eine alte Tradition kann die Stelle im Kaisergarten zurückblicken, an der das neue Gewächshaus errichtet wurde. Bereits im 16 Jhd. befanden sich dort die königlichen Gewächshäuser, in denen damals die exotischen Früchte für das Königshaus kultiviert wurden. Ende der 90-er Jahre wurde das letzte Glashaus wegen Verfalls abgebrochen – in diesem wurden zuletzt Pflanzen und Bäume gezogen. Der Tschechische Staatspräsident Vaclav Havel, beauftragte Eva Jiricna für einen neuen Entwurf eines Glashauses. Durch seine Initiative wurde die alte Tradition der Glashäuser wiederaufgenommen.
Im rücksichtsvollen Einbezug einer 400 Jahre alten Renaissancemauer zeigt sich das 100 m lange moderne Gebäude der Orangerie heute. Um die verminderte Tragfähigkeit des alten Gemäuers zu überbrücken, entwickelte der Tragwerksplaner Vatthew Wells einen in drei Abschnitte geteilten Raumfachwerkträger. Dieser verläuft parallel zur Mauer und übernimmt die tragende Funktion. Er liegt auf vier Stützen und integriert so das alte Gemäuer in das Bild im Inneren. Vier weitere halbkreisförmige Fachwerkträger liegen auf dem Hauptträger über den Stützen auf. Genau an diesen Stellen wurden Trennwände eingezogen, die den inneren Raum in 3 unterschiedliche Klimazonen unterteilen. Das netzartige Tonnengewölbe, konstruiert aus rechtwinklig verschweißten Edelstahlkreuzen und Rohren, trägt die abgehängten Gläser der Hülle. sa