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Der Tausendfüßler von Frankfurt – das neue Airrail-Center am Flughafen

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Der Tausendfüßler von Frankfurt – das neue Airrail-Center am Flughafen

Am Flughafen Frankfurt/Main, einem der größten Flughäfen Europas, ist seit März 2007 eine der interessantesten Immobilien im Bau. Mit dem Airrail-Center wird ein Büro- und Geschäftshaus dort entstehen, wo sich Verkehrswege kreuzen und Mobilität offensichtlich wird, zwischen Flughafen, Bahn und Straße.

Wie ein Tausendfüßler wird sich das Airrail-Center am Flughafen Frankfurt einmal über den Fernbahnhof erstrecken und so das neue Dach für den ICE-Halt am Airport bilden. Traut man den Plänen und Illustrationen, so entsteht hier eine moderne und spektakuläre Architektur, die mehr als nur Funktionalität bietet. Nach den Plänen des Architekturbüros JSK-Siat International aus Frankfurt wird ein 660 Meter lang gestreckter Baukörper entstehen, der mit seinen abgerundeten Gebäudekanten und dem großen Bug einem Flugzeug ohne Flügel gleicht – oder eben einem wohlgenährten Tausendfüßler. Denn das große Volumen ruht nicht auf massiven Stützen oder einem Gebäudesockel, sondern steht auf filigranen Stahlstützen, die in Dreier-Gruppen angeordnet, die Lasten des Airrail-Centers abtragen, das sich über die Bahngleise und den ICE-Bahnhof spannt und diesen überdeckt.

Doch: Noch ist es nicht soweit. Denn das Gebäude befindet sich im Moment in der Rohbauphase. 2010 soll es fertig sein und dann als neues Wahrzeichen den Flughafen und die dazu gehörende Airport-City schmücken. Bis dahin werden rund 50.000 Kubikmeter Beton verbaut was so manche logistische Meisterleistung verlangt. Die hochwertigen Betone des Typs C 45/55 und C 50/60 liefert Heidelberger Beton, Frankfurt/Main deshalb gemeinsam mit einem Partner auf die Baustelle. Denn allein wäre ein Bauwerk dieser Größe – es ist aktuell immerhin die größte Baustelle Frankfurts – nicht zu bewältigen. So bringen zehn Betonmischer jeden Tag bis zu insgesamt 250 Kubikmeter Material zum Flughafen, wo der Beton dann über 18 Kräne und Pumpen mit Längen von bis zu 52 Metern verteilt wird. Auf der Baustelle wird rund um die Uhr gearbeitet. Auch die Betonagen dauern in zwei Schichten bis tief in die Nacht. Auf diese Weise wächst das Gebäude seit dem Rohbaubeginn im Mai 2008 kontinuierlich von Ost nach West und hat im östlichen Teil bereits die volle Bauhöhe erreicht. An manchen Tagen arbeiten bis zu 800 Arbeiter auf der Baustelle, damit die Rohbauarbeiten wie geplant bis Juli 2009 abgeschlossen werden können. Dies verlangt Bauleitung und Baustellenkoordination ein gehöriges Maß an Planungskönnen und Reaktionsfähigkeit ab. Denn eine solch große Zahl an Arbeitern und eine Baustelle dieser Größe will koordiniert werden, vor allem, wenn demnächst parallel zum Rohbau bereits mit dem Innenausbau und der Montage der Fassaden begonnen wird.

Wenn dann einmal alles fertig ist, wird das futuristische Airrail-Center als Flaggschiff der Airport-City in Frankfurt auf 140.000 Quadratmetern Fläche genug Raum bieten, um neben Büroflächen unterschiedlichste Dienstleistungen zu beherbergen. So werden neben 94.500 Quadratmetern Büro Bereiche für Hotel, Einzelhandel, Gastronomie, Lager und eine Tiefgarage mit 600 Stellplätzen entstehen. Dass das Konzept dabei ebenso wie die Architektur zu überzeugen weiß, sieht man an der aktuellen Vermietungsquote von fast sechzig Prozent. Neben der Hilton Hotelgruppe gehören namhafte Firmen wie REWE, Starbucks oder die Unternehmensberatung KPMG zu den künftigen Mietern, die die vielen Vorteile, wie den ICE-Halt unter dem Gebäude, die Nähe zum Flughafen, die gute Anbindung an die Autobahnen A3 und A5 sowie an die Bundesstraße B43 oder die ausreichenden Parkflächen zu schätzen wissen.

Das Airrail-Center bietet neben der sehr guten Infrastruktur eine innovative Architektur: Neben der ungewöhnlichen Konstruktion mit der Aufständerung auf die filigranen Stahlstützen und der organischen Gebäudeform sind es vor allem die frei wählbaren Grundrisse, die auf einem einfachen Achsraster von 1,25 Metern basieren und bei Raumtiefen zwischen 10,8 und 18,5 Metern ausreichend Raum zur individuellen Entfaltung der Mieter lassen.

Besonderes Highlight des Gebäudes sind die von außen nicht sichtbaren, begrünten Atrien mit einer Fläche von 13.000 Quadratmetern. Der Baukörper des Airrail-Centers läuft wie bei einer Blockrandbebauung am Rand des Grundstücks entlang. So entsteht ein Innenhof, der durch Gebäudebrücken erschlossen wird, die zwischen den beiden Längsseiten als Verbindungen verlaufen. Da diese von einem großen Glasdach vor Witterungseinflüssen geschützt sind, entsteht hier ein ganzjährig nutzbarer Ort. Flug- und Bahnreisende können hier ebenso Rast machen wie die Mitarbeiter der hier ansässigen Unternehmen.

In den nächsten Monaten wird sich zeigen, wie sich das Airrail-Center entwickelt. Schon jetzt ist deutlich, dass die spektakuläre Architektur und die prominente Lage dazu beiträgt, dass dieses Gebäude mit seinen Atrien und Restaurants, den Hotels und Ladengeschäften sehr schnell ein neues Highlight am Frankfurter Flughafen werden wird. So ist das neue Gebäude über dem Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens wieder ein Beweis dafür, welche Welten man aus Beton und Stahl entstehen lassen kann, wenn man die nötige Fantasie bei der Planung aufbringt und in der Umsetzung auf Erfahrung und Zuverlässigkeit bei den beteiligten Partnern, vom Betonlieferanten bis zum Baustellenkoordinator, zurück greift.

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