Vorrangige Idee des gesamten Entwurfs ist die Verdrängung des Verkehrs von dem Platz und die Schaffung eines weitläufigen, einladenden Raumes. Der identitätsstiftende Hans-Gasser-Platz wird geöffnet, durchgängig gemacht und soll verstärkt zum Spazieren, Verweilen und Begegnen einladen. Durch diese Öffnung ergibt sich ein wichtiger, flexibler Freiraum, der für den Kirchtag und die Tagesmärkte individuell bespiel- und gestaltbar ist. Die Neugestaltung entfernt sämtliche bauliche Elemente in und rund um den Platz und hebt so die Blockaden im Platz und der Sichtachsen auf.
Durch eine neue Platzordnung wird der Individualverkehr eingedämmt und dafür öffentliche Verkehrsmittel sowie Fahrrad- und Fußgängerverkehr aufgewertet. Ziel ist die Schaffung einer ausgeglichenen und funktionierenden Begegnungszone.
Der vorliegende Entwurf hebt die starke Verbauung des Platzes auf und schafft somit einen großen, offenen Raum. Der angelehnt an mediterrane Vorbilder wird durch die Planung der Platzcharakter stärker betont und bietet auch mehr Spielraum, zum Beispiel in der Marktgestaltung. Die südliche Häuserfassadenfront wird durch eine Baumreihe aufgelockert und umrahmt – auf größere Grünflächen wird aber zu Gunsten eines flexiblen offenen Platzes verzichtet.
Auch die Buswartehäuser werden im Hinblick auf mehr Offenheit und Freiheit auf dem Platz neu konzipiert und situiert. Sie sind dominiert von Transparenz und viel Glas. So wird durch die Ost-West-Ausrichtung der Wartehäuser die Blickachse auf den Platz nicht unterbrochen. So behält der Raum seine offene und weitläufige Gestalt und den Wartenden wird trotzdem ein unauffälliger Witterungsschutz geboten. Um die Durchgängigkeit des gesamten Platzes zu gewährleisten sind auch die längs angeordneten Wartehäuser auch quer durchlässig für den Fußgängerstrom.
Da sich der Platz längs orientiert wird das kleinteilige Steinpflaster quer angelegt. Dadurch wirkt der Platz optisch breiter. Durch die lebendige Pflasterung mit unterschiedlich großen und in verschiedenen Grautönen gehaltenen Steinen ohne strenges Muster ergibt sich ein lockeres und mediterranes Platzgefühl. Die drei verschiedenen Schattierungen der Pflasterung schaffen einen zusammenhängenden Raum, die in der Straßenmitte daraus herauswachsende Möblierung definiert die eigentliche Platzfläche. Die Pflasterung ist in der Mitte des Platzes am Hellsten, wird aber zu den Nebenstraßen hin immer dunkler. Die Verfärbung des Bodens verläuft über einen Gradient unter Zumischung von helleren beziehungsweise dunkleren Pflastersteinen.
Weiters wird auf dem gesamten Platz eine Niveauangleichung vorgenommen und der Bodenbelag angepasst. Die Möblierungszone in der Mitte des Platzes ist einfach und verspielt. Die unterschiedlichen Sitz- und Spielmöbel laden zum Verweilen ein.
In Zusammenarbeit mit Prodinger Architekt.
Strasse: Hans-Gasser Platz
PLZ: 9500
Ort: Villach
Land: Österreich
URL: www.soehnepartner.com/projekte/hans-gasser-platz
Baujahr: 2014