Das Gebäude ist horizontal in zwei Schichten unterteilt. Der untere massive Sockel bildet die Basis, auf welche der obere Hallenbaukörper auflagert. Diese beiden Volumina sind sowohl in Längs- als auch in Querrichtung gegeneinander verschoben. In Querrichtung kragt der Hallenbaukörper über dem Sockel aus.
Diese Auskragung bietet für Zuschauer der angrenzenden Außenspielfelder einen witter-ungsgeschützten Bereich mit Aufenthaltsqualität. Gleichzeitig sind entlang der Auskragung sinngemäß die Eingänge für Sportler und Zuschauer ange-
ordnet. Ebenso klar wie das Gebäude vertikal in Sportler und
Zuschauerebene aufgeteilt wurde, ist die funktionale Trennung in Fußballer- bzw Turnbereich horizontal ausgebildet.
Der massive Sockel erhält eine robuste Fassade aus Stahlbetonfertigteilen, der Hallenbaukörper erhält eine weiße Putzfassade in der im Eingangsbereich Fensteröffnungen eingeschnitten werden, um dort den Außenkontakt herzu-
stellen. Die unterschiedliche Materialität verstärkt die horizon-
tale Schichtung und gibt dem Gebäude eine angenehme
Proportion.
Materialität
Die Fassade des Sockelbaukörpers wird aus Stahlbeton-
sandwichelementen ausgebildet. Die äußere Oberfläche
der Vorsatzschale wird in gesäuerter Sichtbeton-
qualität ausgeführt. Innen werden alle Betonwände gespachtelt und erhalten einen Anstrich.
Die äußere Fassade des Hallenbaukörpers wird mit einem Wärmedämmverbundsystem bekleidet. Stützen, Wände, Decke und Tribünen der umlaufenden Zuschauerebene werden in Sichtbeton hergestellt. Der erhöhte Hallenbereich wird in Holz ausgeführt und lagert auf dem umlaufenden Stahlbetonring-
balken auf. Dieser wird über Unterzüge auf die zurückge-
setzten Stützen und dahinter liegenden Außenwände
rückgespannt. Somit scheint die massiv ausgeführte
Konstruktion zu schweben.
Die Innenseiten der Längsfassaden werden über Oberlichter indirekt belichtet. Im Gegensatz zum Foyerbereich mit den 3 großen Panoramafenstern wird so der Blick auf den Sport gerichtet. Der Hallenbereich wird über Oberlichter blendfrei belichtet.
Der Dachbereich des Fußballerbereiches erhält ein extensives Gründach. Der Dachbereich des erhöhten Hallenteiles wird als
Holzleichtbaukonstruktion ausgeführt. Unterseitig werden Holzlatten auf Abstand flächig angebracht um den Belangen der Raumakustik Rechnung zu tragen.
Funktionsbeschreibung
Die Zuschauer gelangen über einen erdgeschoss-
igen Vorbereich mit Kasse über eine großzügige Treppe auf das stirnseitig gelegene Foyer. Von hier aus verteilen sich die Zuschauer auf die Tribünen, die an beiden Längsseiten angeordnet sind. Die Aufgänge zu den Längstribünen sind großflächig verglast, um den Zuschauern Aus-blicke zu gewähren. Die Zuschauerumgänge erhalten indirektes, somit blendfreies, Licht über jeweils ein Oberlichtband.
An der westlichen Giebelseite sind zwei Fluchttreppenhäuser angeordnet. Der Jugend-Mehrzweckraum soll bei Zuschauerbetrieb als VIP-Raum genutzt werden. Aus Gründen der Synergie ist der Verkaufskiosk diesem Raum direkt zugeordnet worden, um so gleichzeitig den VIP-Raum mit versorgen zu können. Die Zuschauertoiletten sind in zwei Bereiche aufgeteilt, westliche Giebelseite der Zuschauerebene
bzw östliche Giebelseite der Sportlerebene im Bereich des Einganges.
Die Sportlerebene ist in drei Funktionsbereiche unterteilt. Die Fußballer sind separat vom Bereich Kraftraum und vom Bereich Turnen angeordnet. Durch diese klare Funktionstrennung können alle Bereiche autark voneinander genutzt werden. Der Jugend-Mehrzweckraum lässt sich ebenfalls autark über den Sportlereingang und das angrenzende Treppenhaus erschließen.
Bei der Anordnung der Räume wurde großen Wert darauf gelegt, den Baukörper kompakt zu organisieren, um die Verkehrsflächen minimieren zu können. Alle Umkleide- und Sanitärräume für den Fußballerbereich werden natürlich belichtet. Die Umkleide- und Sanitärräume für den Hallenbereich sind innen liegend angeordnet, um zum einen den Längsflur natürlich belichten zu können und um das Achsmaß der Tragkonstruktion aufnehmen zu können. Der innen liegenden Flur im Fußballerbereich wird ebenfalls über Oberlichter natürlich belichtet. Dies wird im Unterhalt zur Reduzierung von Energie- bzw Stromkosten führen.
Weitere Informationen:
