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Der Gemeinderat der Universitätsstadt Tübingen hat einstimmig den Bau eines Feuerwehrhauses in Holzbauweise beschlossen. Die Entwurfsplanung von Gaus Architekten (Göppingen) umfasst neben einer zentralen Fahrzeughalle mit Durchfahrmöglichkeit barrierefrei zugängliche Räume für Schulungen und Verwaltung sowie Lager- und Werkstattbereiche.
Der Neubau für 5,5 Millionen Euro löst die bestehende Feuerwache im Ortsteil Lustnau ab und soll im Frühjahr 2022 eingeweiht werden.
Die „Durchfahrtslösung“ reduziert Lärm und Rangierzeiten
Der komplett mit Holz verkleidete, abgerundete Baukörper bietet insgesamt 1.160 m² Nettofläche und ist in drei Bereiche gegliedert: Im Zentrum liegt die Fahrzeughalle mit 7 Stellplätzen, die von den Einsatzfahrzeugen durchfahren werden kann. Diese Durchfahrtslösung verringert Schallemissionen und reduziert Rangierzeiten.
In einem eingeschossigen Anbau nördlich der Halle sind die notwendigen Lagerflächen, eine offene Werkstatt sowie der Trockenraum untergebracht. Im südlichen Hallenanbau befinden sich auf zwei Geschossen Verwaltungs-, Umkleide- und Schulungsräume. Dazu gehören u. a. der Funkraum – mit gutem Überblick zur Hallenausfahrt – sowie ein Besprechungsraum und das Kommandantenzimmer.
Das neue Feuerwehrhaus wird über zwei unterschiedliche Zu- und Abfahrten erschlossen. Südöstlich, zur Stuttgarter Straße hin, liegt die sogenannte „Alarmausfahrt“ für Einsatzfahrzeuge, die auch als eine Zufahrt zu den PKW-Stellplätzen dient. Im Nordosten, direkt an der Einmündung der Alberstraße gelegen, erschliesst eine Zufahrt den „Rückkehrhof“ sowie die PKW- und Fahrradstellplätze der Einsatzkräfte.
Diese Planung ermöglicht einen optimalen Betriebsablauf der Feuerwehr bei Einsätzen und kreuzungsfreie Wege im Falle eines Alarms, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gebäudes.
OB Boris Palmer: „Holzbau ist ein zentraler Baustein unseres Klimaschutzprogramms“
Konstruktiv wird das gesamte Gebäude – ganz im Sinne des nachhaltigen Bauens – als klimaschonender und zeitsparender Holzbau realisiert. In der Fahrzeughalle mit den dort notwendigen großen Spannweiten ist diese Bauweise besonders wirtschaftlich. Alle Außenwände werden als elementierte Großtafeln bereits vorgefertigt auf die Baustelle gebracht und monitiert. Dadurch wird die Bauzeit weiter verkürzt.
Die Ausführung in Holz spart gegenüber einem konventionellen Massiv- oder Stahlbau sehr viel Kohlendioxid (CO2): Statt 85 Tonnen fallen beim geplanten Holzbau lediglich sechs Tonnen CO2 an. Darüber hinaus bindet das verbaute Holz 380 Tonnen CO2.
„Holzbau ist ein zentraler Baustein unseres Klimaschutzprogramms. Dem stand bisher oft der Brandschutz entgegen. Es ist daher ein besonders gutes Zeichen, ein Feuerwehrhaus aus Holz zu bauen“, sagt der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer über das Projekt.
Die ca. 600 m² große Dachfläche des dreiteiligen Gebäudekomplexes wird extensiv begrünt und mit einer Photovoltaik-Anlage versehen. Da der Eigenverbrauch der Feuerwehr aufgrund ungünstiger Nutzungszeiten nur mit einem zusätzlichen Speicher möglich wäre, wird der auf dem Dach erzeugte Strom den Stadtwerken Tübingen zur Verfügung gestellt.
Bausumme: 5,5 Millionen Euro