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Moderne Veranstaltungshalle für Schule und Gemeinde

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Moderne Veranstaltungshalle für Schule und Gemeinde

Neubau einer Aula für das Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg

Die einen halten es für ein Schmuckkästchen, andere sehen Ähnlichkeiten mit dem Rumpf eines gekenterten Schiffs. Beide Einschätzungen zeigen, dass der Neubau der Aula des Feodor-Lynen-Gymnasiums in Planegg polarisiert. Mit dem im März 2008 fertiggestellten Neubau entstand ein Komplex für vielfältige Nutzungszwecke, der eine Lücke im Raumbedarf der Gemeinde schließt.

Die südwestlich von München gelegene Gemeinde Planegg lobte 2005 einen Architektenwettbewerb für den Neubau der Aula aus. Nach dem erstplatzierten Entwurf der pbr Planungsbüro Rohling AG ist der Neubau in zwei Baukörper gegliedert. Ein zweigeschossiger Winkel bildet die südliche Raumkante des Schulhofes und verleiht diesem einen großzügigen Rahmen. An den Winkel angelagert betont der solitäre, frei komponierte Aula-Saalbaukörper den vorhandenen parkartigen Grünbereich. Während der Winkel für Maßstäblichkeit und Raumbildung sorgt, exponiert sich der Saal durch seine Freistellung und schafft ein signifikantes Entrée für den Ortseingang. Gleichzeitig betont er den parkartigen Grünbereich. So fügen sich die Baukörper harmonisch in das Umfeld der zweigeschossigen Schulanlage ein.

Der Neubau wird von Norden diagonal gegenüber dem Haupteingang der Schule erschlossen. Der in einbündiger Anlage konzipierte Winkel beherbergt Vortrags- und Gruppenräume sowie das Foyer mit dem Speisebereich für die Schüler. Die Mensa mit 110 Sitzplätzen liegt abseits der reinen Verkehrsfläche in dem nördlichen Gebäudeflügel und kann daher störungsfrei genutzt werden. Die Küche kann bei größeren Veranstaltungen auch das Foyer mitbedienen. Besuchergarderobe und WCs befinden sich übersichtlich in Eingangsnähe. Die Ausrichtung des Gebäudes zum Schulhof und die angrenzende Freisitzfläche verstärkt die Zugehörigkeit zur Schule.

Der Winkel verfügt darüber hinaus über Räumlichkeiten für Vereine und besondere Nutzergruppen. So liegt ein Bandproberaum/Jugendraum mit hohen schalltechnischen Anforderungen in separater Lage im Untergeschoß, um Lärmbelästigungen zu vermeiden. Gruppenräume sowie ein kleiner und ein grogroßer Vortragsraum sind im Obergeschoss untergebracht. Die Versorgung des großen Vortragsraumes erfolgt über eine kleine Pantryküche im ersten Obergeschoss.
Der große Saal für bis zu 500 Besucher – die Aula – wird an der Längsseite erschlossen. Die Künstlergarderoben und die Einspielräume liegen im Untergeschoss und lassen sich über einen Künstlereingang im Haupttreppenhaus auch extern erschließen. Auf kurzem Wege erreichen die Künstler die Bühne direkt über eine interne Treppe im Bühnennebenraum.

Die Aula bietet mit in die Wandverkleidung integrierten Akustikrollos eine variable Dämpfung für die unterschiedlichen akustischen Anforderungen verschiedener Veranstaltungstypen. Ein Hubpodium ermöglicht den Transport von größeren Gegenständen wie Instrumenten und Kulissen in das Stuhllager im Untergeschoss. Es gestattet darüber hinaus eine Erweiterung der Bühne und das Einrichten eines Orchestergrabens.

Das Gebäudekonzept unterstreicht die Freiraumcharaktere auf eindeutige Weise. Auf der einen Seite liegt der gepflasterte Schulhof mit eingestreuten grünen Inseln, der durch den Winkel eine Fassung erhält. Auf der anderen Seite erstreckt sich der weitläufige parkartige Grünraum, in dem sich der freie Baukörper des Saals als Solitär präsentiert.
Der Winkelbaukörper zeigt sich mit großflächiger Verglasung nach innen zum Schulhof hin transparent und offen. Nach außen hin nimmt er sich mit seiner hellen, flächigen Putzfassade zurück und bildet gegenüber dem Saal einen körperhaften, ruhigen Hintergrund. Der Saal erhielt eine Fassadenverkleidung aus vorpatiniertem Kupferblech mit horizontaler Stehfalzausbildung. Die homogene Außenhaut unterstützt die volumenhafte Ausprägung und damit den Solitärcharakter dieses Baukörpers.

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