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CLAGE – neue Firmenzentrale für den Warmwasser-Experten in Lüneburg

Büro | Lüneburg | FORMWÆNDE
CLAGE – neue Firmenzentrale

Beim Neubau des neuen Vertriebszentrums für CLAGE gestalteten die Planer von FORMWÆNDE das Innere, währen Braunholz Architekten das Gebäude entwarfen. Die klare Sprache der Gebäudehülle wird im Innern fortgeführt. Blaunuancen und natürliche Holzflächen schaffen einen warmen Ort mit atmosphärischer Qualität.

Vor über sieben Jahrzehnten gründete die Familie Gerdes das Unternehmen CLAGE in Lüneburg. Seit dem ersten Tag steht die Firmenzentrale an ihrem ursprünglichen Standort, dem Pirolweg. Die kontinuierliche Entwicklung des ehemals kleinen Handelsbetriebs zu einem international agierenden Spezialisten für die energieeffiziente Warmwasserversorgung spiegelt sich auf dem Gelände südlich des Hauptbahnhofs. Über die Jahre hinweg wurde umgebaut und angebaut, das Grundstück erweitert und neue Arbeits-, Versand- und Lagerfläche geschaffen. Heute ist das Ensemble ein Campus für 300 Mitarbeiter – und gebautes Zeugnis der unternehmerischen Erfolgsgeschichte.

Die regionale Verbundenheit der Familie Gerdes zeigt sich auch in ihrer Wahl der Planer*innen für den jüngsten Neubau. Das Vertriebszentrum wurde von Braunholz Architekten entworfen, die Innenarchitektur stammt aus der Feder von Formwaende. Beide Studios sitzen in Lüneburg und sind der Eignerfamilie Gerdes durch eine langjährige Zusammenarbeit verbunden. Bereits 2007 realisierte man gemeinsam ein Clage-Gebäude. Es ersetzte den Bestand aus den 1960ern und brachte Produktion und Verwaltung unter einem Dach zusammen. Mit dem großflächig verglasten Baukörper läuteten die Architekten damals eine gestalterische Neuausrichtung auf dem Gelände ein, die 2015 mit einem weiteren Bau für die Produktion fortgesetzt wurde. Das jüngst fertig gestellte Vertriebszentrum mit großzügiger Ausstellungsfläche komplettiert das homogene Ensemble.

Durchgängiges Motiv auf dem Campus ist Geradlinigkeit kombiniert mit Transparenz. Alle Bauwerke bilden eine Familie, in die sich das neue Vertriebsgebäude als Architektur der neuen Generation einfügt. „Der Baustil sollte behutsam weiterentwickelt, aber durch besondere Akzente zeitgemäß interpretiert werden“, erläutern die Inhaber Joachim und Jörg Gerdes das Briefing. Die klar gestalteten Riegel des Bestandes wurden von Braunholz Architekten formal abgewandelt. Das Volumen des Neubaus setzt sich aus einem Kubus und einem leicht versetzten Gebäudekörper zusammen. Die weiß gehaltene Überkonstruktion wird zum Rahmen und zum schattengebenden Element für die fast ausschließlich aus Fensterflächen bestehende Fassade. Mit schwarzen Rahmen setzt sie einen Kontrast und unterstützt farblich die ineinandergeschobene Geometrie. 

Die gläsernen Fronten gehen in einen Dialog mit dem Campus. Auf Besucher wirkt die transparente Architektur einladend und den Mitarbeitern bietet sie Ausblicke und Austritte, etwa auf die angeschlossene Terrassenfläche. Gleichzeitig bereichert sie das Interieur mit einem grünen Panorama und viel Tageslicht. Die klare Sprache der Gebäudehülle wird im Innern fortgeführt. Blaunuancen und natürliche Holzflächen schaffen einen warmen Ort mit atmosphärischer Qualität. Pflanzkästen werden zu grünen Grenzmarken und schirmen visuell und akustisch ab. Außerdem zonieren sie das Layout, bei dem die Funktionsbereiche fließend ineinander übergehen. Gearbeitet wird im Großraum, aber mit vielen Alternativen zum klassischen Schreibtisch. Die Mitarbeiter können sich in verschiedene Konferenz- und Besprechungszimmer zurückziehen oder in ungezwungenen Situationen zusammenkommen. Zum Austausch einladen sollen Tresen und Barhocker in der Kaffeeküche, frei gestellte Sofa-Inseln oder Lounge-Areale mit Ausblick, die an der Fensterfront platziert wurden. „Die Kommunikation stand ganz oben auf der Zielbeschreibung – und das Ergebnis ist ein voller Erfolg.“ Resümieren die Eigentümer Gerdes.

Als Erweiterung des Büros dient das firmeneigene Bistro an der Gebäuderückseite, das augenzwinkernd Clageteria getauft wurde. Hier sollen die Mitarbeiter nicht nur zum Frühstück oder zum Lunch sitzen, sondern auch Besprechungen abhalten oder bei ortsungebundenen Aufgaben einen temporären Arbeitsplatz finden. Stehtische mit Barhockern, Café-Tische oder Bänke mit Diner-Charakter werden den unterschiedlichen Anforderungen an einen informellen, aber bequemen Platz gerecht. Die mit Tischgruppen ausgestattete Terrasse hinter der Glasfront wirkt als Fortführung des Bistros im Außenbereich. Außerdem ist sie räumliches Bindeglied zum Konferenzraum, der ebenfalls einen ebenerdigen Zugang zur Frischluft hat.

Direkt am Eingang wurde die Ausstellungsfläche geplant, die Besuchern die Produkte des Unternehmens in einzelnen Raumsituationen vorstellt. Küchen, Waschplätze und Duschen sowie Displays, Tresen und Sitzareale sind offen in der Fläche platziert und ergeben ein gleichberechtigtes Gesamtkonzept. Besucher können die Stationen je nach Thema und Interesse frei ansteuern. Wie auch in den Büros und dem Restaurant begegneten die Planer dem weiten Raum und der großzügigen Deckenhöhe mit schwebenden Akustikpaneelen. Sie bilden ein geometrisches Raster, das wie ein visueller Rhythmusgeber wirkt und einen durchbrochenen Raumhimmel bildet. Lüftung, Kabel, Rohre, Schienen – die Funktionsadern des Hauses bleiben dahinter sichtbar.

Als technologischem Unternehmen mit einem guten Innovationsklima und einem hohen ökologischen Anspruch waren Clage auch die inneren Werte der neuen Vertriebszentrale wichtig. Die Heizung reagiert automatisch und ohne Verzögerungen auf klimatische Änderungen wie Sonneneinfall oder Temperaturschwankungen und vermeidet so die individuelle Nachjustierung. Ihren Strom bezieht sie, ebenso wie die Klimaanlage, aus der gebäudeeigenen Photovoltaik-Anlage. Paneele sind auf dem Flachdach des Vertriebszentrums sowie auf Carports installiert und ihre Bilanz reicht aus, um die gesamte technische Gebäudeausrüstung mit Strom zu versorgen. Mit dem Ergebnis ist auch die Eigenerfamilie Gerdes mehr als zufrieden: „Das Gebäude sollte technisch und architektonisch ein Highlight werden und überregional Maßstäbe setzen. Das ist gelungen: Mit dem neuen Vertriebszentrum haben wir ein zukunftsorientiertes Umfeld geschaffen, in dem Clage seine Produkte praxisnah präsentieren kann.“

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