Im Zentrum der Betrachtungen steht eine Schnecke. Direkt hinter der Eingangstüre zum Foyer der Hauptniederlassung der Huber-Group nehmen ihre Windungen den Besucher in Empfang. In immer enger werdenden Serpentinen begleiten sie ihn durch das Foyer, verwandeln sich unterwegs in einen Kreis und kommen schließlich direkt neben der Empfangstheke zum Mittelpunkt. Das Ziel ist erreicht.
Ausgedacht hat sich das Kunstwerk aus Knauf-Platten Udo Walz, Architekt der Huber Group. Sein Entwurf folgt dem Vorbild eines chinesischen Designers, der die Deckenlandschaft im Eingangsbereich der auf die Entwicklung und Fertigung von Abgasreinigungssystemen für Dieselfahrzeuge spezialisierten Gesellschaft ursprünglich als Kreisform entwickelt hatte. Es sollte kein gewöhnlicher Kreis werden, sondern ein in zehn Segmente gegliederter Körper aus perfekt gekrümmten Gipsplatten, dessen Bild sich im Boden widerspiegelt. Außergewöhnlich und repräsentativ, wie es sich für einen international erfolgreichen Konzern gebührt – sowie perfekt auf das Raumkonzept abgestimmt. Als dieses sich im Zuge von Umplanungen änderte, änderte sich auch der Deckenspiegel. Statt einem Kreis offenbart nun eine Schneckenform den Gästen des Hauses den Weg.
Neben ihrer richtungsweisenden und repräsentativen Funktion übernimmt die komplett aus Gipsplatten gestaltete Deckenlandschaft jedoch noch eine Reihe weiterer Aufgaben: In und oberhalb der weißen und schwarzen Knauf-Platten verbirgt sich die gesamte für den Schall- und Brandschutz, die Beschallung, Beleuchtung und Belüftung des Foyers notwendige Technik. Aus diesem Grund ist die Konstruktion auch in zwei Ebenen gegliedert. Als erste Ebene haben die Monteure der mit dem Auftrag betrauten Firma Roland Gruber Akustik- & Trockenbau eine mit schwarzem Akustikvlies unterlegte D 127 Cleaneo Akustik Designdecke mit 12/25 regelmäßiger Rundlochung mit Nonius-Hängern rund 1,05 m von der Rohdecke abgehängt und diese schwarz lackiert. In dieser Ebene sind sowohl das Lautsprechersystem integriert als auch die Brandmeldeanlage und die Raummelder sowie die Belüftungsauslässe. Ein begehbarer Steg oberhalb der Technikzentrale gewährleistet den Zugang zu sämtlichen Einrichtungen und Geräten, die sich zwischen der Roh- und der Akustikdecke befinden.
Darunter ist – ebenfalls mit Nonius-Hängern – jene zweite, optisch markante Ebene abgehängt: die Schnecke, ein Kunstwerk aus einzelnen, runden und mehrfach abgestuften Segmenten, die wiederum aus mehreren, und vor Ort montierten Einzelelementen zusammengesetzt sind. Von unten nicht sichtbar, verbergen sich in den seitlichen Wänden der Spiralsegmente drei Revisionsöffnungen, die in die begehbare Technikzentrale dahinter führen. Auch die Beleuchtung ist in Form von runden Deckenauslässen in die Decke integriert.
Sämtliche Elemente wurden im Knauf-Werk vorgefertigt und als Formteile auf die Baustelle geliefert. Dort wurden sie wie ein großes Puzzle zusammengesetzt, montiert und danach in Q3-Qualität streichfertig gespachtelt und lackiert – um seither als kunstfertig gestaltete Schnecke den Besuchern der Huber-Group den Weg zu weisen.
Weitere Informationen:
Wegweisende Schnecke – Trockenbau mit Leitfunktion bei der Huber Group