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In der 240 m² großen Stahlhalle der Gärtnerei Jungpflanzen Gernert finden Büros, Sozialräume und Warenlager reichlich Platz. Möglich macht die Mischnutzung das mit Diamantplatten beplankte Raum-in-Raum-System Knauf Cocoon. Der Malerbetrieb Tauscher schuf daraus Raumzellen, deren Decken bis zu 500 kg/m² schwere Lasten tragen, während die Wände Stößen und Kratzern widerstehen und erhöhte Schallschutzanforderungen an Büros erfüllen.
Raum der Stille und Stabilität
Bei Jungpflanzen Gernert im unterfränkischen Albertshofen dreht sich alles um das Thema Wachstum: Im Zuge der Erweiterung der Gärtnerei um ein Gewächshaus ließ das Unternehmen auch eine Stahlhalle in Sandwich-Bauweise errichten. Das 12 m breite und 20 m lange Nebengebäude sollte Büro- und Sozialräume aufnehmen und gleichzeitig als Warenlager dienen. Der Ausbau erforderte daher ein Raum-in-Raum-System, auf dessen Decken auch schwere Lasten gelagert werden können.
Alles aus einer Hand
Das mit dem Innenausbau betraute Unternehmen Claus Tauscher Malerbetrieb schlug als Lösung das Knauf Cocoon System vor. Für diese Wahl sprach nicht nur die hohe Belastbarkeit der Konstruktion, die bis zu 500 kg/m² Deckenlast aufnehmen kann. Darüber hinaus bot Knauf auch alle Produkte – von den Profilen über die Beplankung bis zur Dämmung – aus einer Hand an. Da bei diesem Projekt kein Architekt involviert war, übernahm der Knauf Fachberater Jochen Fuchs in Zusammenarbeit mit dem Knauf Stahlleichtbauspezialisten Rüdiger Knorr anhand der skizzenhaften Darstellung von Jungpflanzen Gernert auch noch die Vorplanung des Projekts sowie die Ausführungsplanung. Nicht zuletzt erstellte Cocoon die Statik für den Innenausbau.
Die Konstruktion wurde im Werk vorkonfektioniert
Die Konstruktion des Raum-in-Raum-Systems von Jungpflanzen Gernert besteht ausschließlich aus Cocoon Transformer-Profilen in den Maßen C 97/50/1.5 mm – für den Wandaufbau – sowie Cocoon Transformer DT-Profilen und C-Profilen in den Maßen 296/50/2.0 mm für die Decke. Zusätzliche Stahlkonstruktionen waren trotz der hohen Deckenlasten und Raumlängen von bis zu 5,38 m nicht erforderlich. Die komplette Unterkonstruktion wurde zunächst bei Cocoon auf Maß vorkonfektioniert und zusammen mit Stücklisten sowie Planskizzen auf die Baustelle geliefert, wo die Wandprofile im Abstand von 62,5 cm montiert wurden, die Deckenprofile im Abstand von 50 mm.
Vor Ort fügen die Trockenbauer die Profile zu Wandelementen zusammen
Zur komfortablen Montage war jedes Profil so markiert, dass es anhand der Planskizzen der jeweiligen Einbaustelle zugeordnet und so schnell und gezielt aufgebaut werden konnte. Ein Knauf Systemeinweiser wies die Handwerker des Tauscher Malerbetriebs am ersten Aufbautag zudem in die spezielle Montagetechnik des Cocoon Systems ein. So geschult, montierten die Handwerker die Profile liegend, wobei jedes Wandelement auf dem Boden zunächst zusammengesetzt und die Profile miteinander verschraubt wurden. Im Anschluss stellten die Monteure die so entstandenen Wandscheiben auf und schoben sie an den gewünschten Standort, wo sie mit den angrenzenden Wänden und dem Boden verschraubt wurden.
Knauf Diamant sorgt für Aussteifung und Robustheit
Die zweilagige Beplankung der Wände kombiniert eine erste Lage aus 15 mm Diamant X Platten sowie eine zweite Lage aus 12,5 mm Diamant Platten. Während die Diamant X Platten die Konstruktion statisch aussteifen, deckt die zweite Lage aus Diamant Platten die Anforderungen der Gärtnerei nach robusten Oberflächen mit zusätzlichem Feuchtigkeitsschutz ab. Um die mit 3037 mm überhohen Wandscheiben zu beplanken, mussten zudem jeweils zwei Platten kombiniert werden. Zur Aussteifung wurden die horizontalen Plattenstöße zwischen den Diamant Platten zusätzlich mit Stahlprofilen hinterlegt. Die Decke beplankten die Handwerker zunächst oberseitig mit Holzwerkstoffplatten und kombinierten dazu eine Lage 12,5 mm Diamant Platten auf den Rauminnenseiten. Die Zwischenräume der Decke sowie der Wandflächen wurden mit Knauf Ecose Dämmung ausgefacht.
Sonderdetail Fenster
Die den Fassaden vorgestellten Wandelemente erhielten lediglich auf der Innenseite eine Beplankung. Die für die Fensteröffnungen notwendigen Auswechslungen waren zudem bereits im Vorfeld eingeplant worden und die Profile vorgegeben und montiert. Vor Ort mussten die Fensterbauer daher lediglich die Außenwände der Halle ausschneiden und die Fenster einsetzen. Im Anschluss vervollständigten die Monteure des Tauscher Malerbetriebs die Konstruktion, in dem sie die Fensterlaibungen und Brüstungen mit Diamantplatten verkleideten. Zur Endbehandlung wurden sämtliche Flächen des Raum-in-Raum-Systems noch in Q4 verspachtelt und farblich beschichtet.
Schallschutz besser als der Standard
Auf dieser Basis konnte die komplette Halle binnen einer Woche von zwei Trockenbauern sowie zwei zusätzlichen Hilfskräften des beauftragten Unternehmens ausgebaut werden – wesentlich schneller als ursprünglich geplant. Das Projekt konnte allerdings nicht nur in Sachen Geschwindigkeit punkten. Eine Schallschutzmessung lieferte ein Bauschalldämm-Maß von R’w 50 dB. Die Empfehlungen nach Beiblatt 2 zur DIN 4109:1989 Büro- und Verwaltungsgebäude befürworten für den normalen Schallschutz von Wänden zwischen Räumen mit üblicher Bürotätigkeit R’w ≥ 37 dB sowie für den erhöhten Schallschutz von Wänden zwischen Räumen mit üblicher Bürotätigkeit R’w ≥ 42 dB. Aus dem Vergleich des Messergebnisses mit den Empfehlungen nach Beiblatt 2 zur DIN 4109:1989 geht dementsprechend hervor, dass mit dem Knauf Cocoon Raum-in-Raum-System in der Ausführung Profile C 97/50/1.5 und Beplankungsvariante je Seite 15 mm Diamant X plus 12,5 mm Diamant sogar die erhöhten Empfehlungen an den Schallschutz für Trennwände im eigenen Bürobereich leicht eingehalten werden können.
Bautafel
Bauherr: Jungpflanzen Gernert GbR, Albertshofen
Ausführung: Claus Tauscher Malerbetrieb, Fröhstockheim
Planung: Knauf Gips KG, Iphofen
Baustoffe: Knauf Gips KG, Iphofen
Produkte: Knauf Cocoon Transformer C 97/50/1.5 Profile, Knauf Cocoon Transformer DT 296/50/2.0 Knauf Ecose Dämmung, 15 mm Knauf Diamant X, 12,5 mm Knauf Diamant
Fachberatung: Jochen Fuchs, Gebietsleiter Süd, Knauf Gips KG; Rüdiger Knorr, Category Manager Stahlleichtbau, Knauf Gips KG