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Um- und Anbau eines ehemaligen Flugzeughangars zu einer 4-Feld-Sporthalle

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Um- und Anbau eines ehemaligen Flugzeughangars zu einer 4-Feld-Sporthalle

Der innere Raumeindruck der Halle lässt sich von außen nicht erahnen, da die gerundete Stahlbetonkonstruktion unter einem aufgesetzten Satteldach aus Gründen der Tarnung bewusst ´versteckt´ worden ist. Der ehemalige Flugzeughangar bietet Platz für drei Hallen, einer Zweifeldhalle und zwei Einfeldhallen.
Am freigelegten Längsträger, der Nahtstelle zwischen Alt- und Neubau, ist die großzügige Tribünenanlage mit 199 Sitzplätzen angeordnet.
Der Anbau dockt im Bereich der bauzeitlichen Öffnungen des Altbaus an, die für das Ein-und Ausfahren der Flugzeuge an der Längsfassade vorgesehen waren. Diese Öffnungen mit einer Länge von jeweils 40 Metern sind mittels zweier Fachwerkträger überspannt. Durch die Auskragung des oberen Geschosses entsteht an der Gebäudelängsseite ein überdachter Vorbereich, der die Besucher auf den zentral gelegenen Haupteingang führt. Die Hauptfassade ist großflächig verglast. Durch die offene Fassade ist das Innenleben des neuen Servicetraktes von außen wahrnehmbar und trägt somit zur Belebung des umliegenden Stadtraumes bei.
Der Flugzeughangar wurde Ende der 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts auf dem Flugplatzareal Johannisthal gebaut. Das Areal diente zunächst der Forschung und Entwicklung für die zivile Luftfahrt. Vom Ende der 30er-Jahre bis zur Wende wurde das Gebiet für militärische Zwecke verwendet. Nach der Wende bis zum Umbau war das Gebäude kommerziell als Warenhaus genutzt.
In einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahre 1996 wurde durch unserem Büro nachgewiesen, dass der Flugzeughangar gut in eine Sportstätte umgewandelt werden konnte. Dies wurde zum einen durch die Hallenabmessung nahegelegt, die eine vielfältige Sportnutzung ermöglichte, zum anderen an der Bauweise des Hangars, der einen Anbau an der nördlichen Längsseite durch die vorhandene fast gebäudehohe, Öffnung ohne großen konstruktiven Aufwand möglich machte.
Der Erhalt des Bauwerkes ist nicht nur städtebaulich von großer Bedeutung für das Gebiet, sondern zeigt auch exemplarisch auf, wie man mit vorhandener Bausubstanz, beziehungsweise mit der Ressource Architektur, umgehen kann.
Nach Absprache mit dem Nutzer wurde eine zweimalige Teilung der Halle, in eine Zweifeldsporthalle, gemäß DIN 18032, und in zwei Ein-feldsporthallen zu Trainingszwecken festgelegt.
Der Neubau des zweigeschossigen Servicegebäudes ist in folgende Bereiche gegliedert. Die Sportler erreichen über den Sportlereingang die Umkleiden im Erdgeschoss, von denen sie sich dann in den Hallen verteilen. Die Umkleiden werden durch ein Oberlicht natürlich belichtet.
Den jeweiligen Hallenteilen sind die erforderlichen Geräteräume zugeordnet. Lehrerumkleiden und der Raum für den Hallenwart liegen zentral dem Foyer zugeordnet und ermöglichen Einblicke in die Halle.
Zuschauer erreichen über eine großzügige Treppe die Tribünen im Obergeschoss. An zentraler Stelle öffnet sich das Gebäude mit einer Dachterrasse nach außen, ein für Zuschauer und Sportler gern angenommenen Freiraum. Über eine offene Galerie werden die weiteren Nutzungen, wie Kraftraum, Mehrzweckraum, Schulungsraum und Jungendraum erschlossen.
Die äußere Gestaltung der Halle wurde so wenig wie möglich verändert. Die Stahlbetonkonstruktion mit den Ziegelausfachungen aufgearbeitet, die ehemals vorhandenen Fenster im oberen Bereich der südlichen Längsseite sind mit einer blendfreien Profilverglasung belegt. Die Öffnungsflügel sind als geschlossene Paneele ausgebildet.
Als Referenz an die Neugierde erhält das Gebäude am Groß-Berliner-Damm ein Fenster, das Einblicke in den Halleninnenraum ermöglicht.
Der Hallenbereich erhielt umlaufend eine kraftabbauende Holzprallwand. Im gleichen Farbton sind darüber liegend, ebenengleich zur Verbesserung der Raumakustik, ballwurfsichere Holzwolleleichtbauplatten angebracht. Somit konnte das imposante Dachtragwerk von störenden Einbauten frei gehalten werden.
Der Anbau ist mit wenigen einfachen Materlialien belegt: Die Stahlbetondecken im Erdgeschoß sind roh belassen, der Fußboden ist als geschliffener und versiegelter Estrich ausgebildet. Im Obergeschoß sind in den Aufenthaltsräumen Gitterroste als Unterdecken eingebaut.
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