Das ursprüngliche Gebäude stellte für die Architekten eine große Herausforderung dar, da es mit seinem engen Netz von Betonregalen in staubigen Archiven und niedrigen Raumhöhen an kafkaeske Verhältnisse erinnerte. Der Innenhof war zum größten Teil mit einem zentralen, fünf Stockwerke hohen Archivspeicher bebaut, der in den 1970er Jahren dort für ein weiteres Archiv errichtet wurde.
Die Backsteinfassade im Innenhof wurde beim Bau des Archivspeichers erheblich beschädigt, aber jetzt sehr schön restauriert. Zweifach verglaste Fenster mit passenden Aluminiumrahmen, die etwas aus den Wänden herausragen, fangen Tageslicht ein. Zur Unterscheidung der verschiedenen Etagen verwendeten die Architekten ein modernes Farbschema aus Orange, Grün, Blau, Violett und Rot. „Wir suchten eine schöne helle Holzbekleidung, die mit einem zeitgemäßen Farbschema kombiniert werden sollte, um dem Projekt einen Hauch von Klasse zu geben“ erklärte Cécile Pereira, die für dieses Projekt verantwortliche Architektin. „American Hard Maple entspricht genau dem, was ich von einem hellfarbigen Laubholz erwarte: Es ist hell aber nicht zu Rosa und ich weiß, dass sich seine Färbung mit der Zeit nicht ändern wird“. Im vierten Stock verbindet ein verglaster Übergang das ehemalige Archivgebäude mit dem Palais Cambon, dem Hauptgebäude des französischen Rechnungshofes. Im Zugang zu diesem Übergang hat man ein Teilstück des ehemaligen Regalsystems als Erinnerung an die Vergangenheit des Archivs bewahrt. Damit bietet man der Öffentlichkeit Beispiele für das Staatsarchiv im Wandel der Zeit. Die den Archivregalen gegenüberliege Wand wurde gänzlich mit furnierten Hard Maple Paneelen bekleidet.
Im Erdgeschoss wandelten die Designer den Innenhof in eine große, über zwei Stockwerke reichende überdachte Atriumhalle um. Sie verfügt über ein feuerbeständiges Glasdach, gelagert auf einem eleganten dunkelgrauen Rahmentragwerk aus Metall. Ein Podest aus Eichenholz bedeckt einen großen Teil des Fußbodens, unter dem sich das gesamte zentrale Heizungssystem verbirgt. Auf beiden Seiten des Durchgangs, der in das Atrium führt, wurden die bis zu 4 Meter hohen Wände mit Hard Maple Furnier-Paneelen bekleidet. Die helle Färbung der Maple-Furniere harmoniert gut mit den Glas-Metall-Geländern des Übergangs, der über den zweiten Stock des Atriums führt. In den Gebäudezugängen installierten die Bauherren drei neue Personenaufzüge, von denen zwei aus Glas und Stahl gegenüber dem zentralen Innenhof eingebaut wurden. Ein wunderschön gestalteter Treppenaufgang aus Eiche bietet einen weiteren Zugang zu dem Gebäude.
Eine große Herausforderung stellte die Öffnung der Räume dar, um mehr Tageslicht in das Gebäude hineinzulassen. Da das Bauwerk denkmalgeschützt ist, durfte die Raumhöhe von 2,20 Metern nicht verändert werden. Daher entfernten die Architekten die zuvor vorhandenen Zwischenwände und übertrugen die zentrale Belastung auf eine Reihe von schlanken, tragenden Säulen, die in die Mitte jeder Etage eingebaut wurden. Elektrokabel verlegten sie in die Fußböden anstatt unter den Decken, um so die bestehende maximale Deckenhöhe zu wahren.
Auf jeder zweiten Etage öffneten die Architekten auf einer Breite von zwei Metern entlang der Fenster die Geschossdecken, um mehr Lichteinlass zu ermöglichen. Für eine verbesserte Aussicht brachten sie über den Fußbodenöffnungen Spiegel an den Decken an. Entlang der Fußbodenöffnungen und Treppenschächte sind Brüstungsverglasungen mit dunkelgrauen Metallgeländern angebracht, die eine helle und offene Atmosphäre vermitteln. In den oberen Stockwerken wurden die Heizungskanäle diskret unter den Fensterbänken mit American Hard Maple Bekleidung versteckt. Die zentrale raumlufttechnische Anlage ist im Dachgeschoss installiert.
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American Hard Maple gibt bei Renovierungsprojekt in Paris den Ton an