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Vom Standard zum Kreativloft

Architekturbüro msm meyer schmitz-morkramer
Vom Standard zum Kreativloft

Árchitekten haben hohe Ansprüche an die eigene Arbeitsumgebung. So auch das Büro msm meyer schmitz-morkramer. Am neuen Standort im KölnTurm verwandelten sie eine langweilige, gesichtslose Büroetage in eine warme, sinnliche und anregende Loftatmosphäre.

Das Kölner Architekturbüro msm meyer schmitz-morkramer hat 2013 neue Unternehmensräume im KölnTurm bezogen. Das Interior Design stammt vom Büro selbst und ist an das ebenfalls neue Corporate Design angelehnt. Eine klare Zonierung, warme Materialien, Werkstattelemente und ungewöhnliche Farben haben aus der gesichtslosen Büroetage ein atmosphärisch stimmiges, visuell wohl temperiertes Kreativloft gemacht. Das ehemalige Büro, eine restaurierte Fabrikhalle, war dem wachsenden Unternehmen schon lange zu klein geworden. Die etwa 600 Quadratmeter umfassende Etage in Kölns höchstem Nutzgebäude löste nicht nur die Platzprobleme, sondern bot auch die Möglichkeit, das Corporate Design mit den drei Aufgabenfeldern architecture, design und consultancy direkt in das Interior Design zu übersetzen. Das Ergebnis passt zu der Handschrift des Büros, dem eigenen Anspruch und dem Corporate Design wie eine begehbare Visitenkarte. Der Anfang war nicht ganz so vielversprechend. Projektarchitektin Annegret Kufferath von msm meyer schmitz-morkramer erinnert sich an ihren ersten Moment in der leeren Büroetage: „Von den Aufzügen lief man direkt auf eine geschlossene Flurwand aus Gipskarton zu. Erst nach dem Passieren mehrerer Türen gelangte man in die Einzelbüros und kam in den Genuss von Licht und Ausblick." Das Büro sei so strukturiert gewesen, dass man nie wusste, wo man sich eigentlich befand. Überall lag graublauer Teppich. "Es war eben eine Standardbüroetage ohne das individuelle Flair, das wir von unserem bisherigen Büro, einer alten Fabrik, gewohnt waren. Und ich habe mich wirklich gefragt, wie Architekten, also von Berufs wegen kreative Menschen, sich hier wohlfühlen können“, sagt Kufferath. Aber nicht zuletzt diese Eindrücke halfen, sich auf die wesentlichen Ziele zu konzentrieren: transparente Raumstruktur, klare Zonierung und Trennung von Arbeits- und öffentlichen Bereichen, Tageslicht in jedem Winkel, warme Farben und Materialien, Werkstattelemente. Die Umsetzung im Einzelnen: Der Kernbereich des Turms ist von einem durchgehenden Band aus Einbaumöbeln umschlossen. Das schafft genug Platz für Akten und Bücher. Gleichzeitig bleiben alle großen Arbeits- und Besprechungsräume von raumfressenden Einbauten frei. Der Kern bestimmt auch die weitere Orientierung und Zonierung. Öffentliche und Arbeitsbereiche sind strikt getrennt. Dies wird durch die Gestaltung optisch unterstützt. Die beiden Großraumbüros liegen einander – durch den Aufzugskern getrennt – gegenüber. Hier dominiert Weiß: Die selbst neu entworfenen Büromöbel und Leuchten sowie Wände und Decken schaffen gemeinsam mit dem durch die großen Fensterfronten hereinströmenden Tageslicht eine leichte Atmosphäre, die den Ausblick zelebriert. Beruhigend und erdend wirken der Teppichboden in kräftigem Aubergine und das helle Eichenregal an der Kernseite. Dank akustisch gedämmtem Teppich und Schallschutz durch Deckensegel können die Mitarbeiter in den Gemeinschaftskabinetten auch bei voller Besetzung konzentriert arbeiten. Wenn es einmal noch ruhiger sein muss, stehen zwei fast schalldichte Think Tanks zur Verfügung. Die bronzefarbenen Blöcke, die jeweils mittig angeordnet sind, wirken auch als optische Raumteiler. Die öffentlichen Bereiche bilden einen deutlichen Kontrast zu den Arbeitszonen. Der Empfangsbereich heißt den Besucher willkommen, ohne ihn einzuschüchtern. Der Tresen in der Unternehmensfarbe Bronze wirkt edel und einladend. Die Möblierung durch weitere Tresen und Trennwände setzt sich an dieser Stelle in heller Eiche fort. Zwei auberginefarbene Besuchersofas mit überlangen Rückenlehnen überraschen durch Form und Farbe. Der Boden in allen öffentlichen Bereichen besteht aus mittelgrauem Estrich. Neben Empfang und Sekretariat liegen die beiden Besprechungsräume und ein Einzelbüro. Auf der entgegengesetzten Seite des quadratischen Grundrisses sind das Bistro und kleinere Funktionsräume (für Server, Kopierer, Material usw.) untergebracht. Hier hat eine neue Farbe ihren großen Auftritt neben den bereits bekannten Tönen Aubergine, Holzton und Estrichgrau: Gelbe Limette, der Quasi-Komplementärton zu Aubergine. Küchenmöbel, Regale und Stehtische sind in dieser glänzender Limette-Optik gehalten. Das wirkt gleichzeitig hell und warm, kräftig und beruhigend. Tische und Stühle sind aus Eiche, einige Stühle in Aubergine farbig gebeizt. Die Ausstrahlung erinnert weniger an eine Büroküche als an ein Design-Hotel. Hier in den Regalen rund um den Essbereich befindet sich auch die Bibliothek des Büros. Fachzeitschriften und Kunst an den Wänden unterstreichen diese Aura eines Ortes der Erholung, Zerstreuung und Inspiration. Im Bistro werden einige der bewusst inszenierten Werkstattelemente sichtbar: Die Rohbaupfeiler aus Beton waren ursprünglich weiß gestrichen. Geschäftsführer Caspar Schmitz-Morkramer und sein Team entfernten die Farbe und legten die grobe Betonstruktur frei. Weitere Komponenten sind der graue Estrichboden, die stumpf lackierte und so fast roh wirkende Eiche der Regale und Bistrotische oder die Original-Industrielampe mit Abnutzungsspuren und Narben. Das neue Büro hat offensichtlich seine Vergangenheit als Standardbüro abgeschüttelt. Die satten, warmen Töne der Gemeinschaftszonen sorgen für eine der klassischen Büroatmosphäre entgegengesetzte Wohnlichkeit. Die hell möblierten, lichtdurchfluteten Büroräume stehen für Konzentration und Klarheit und die sich durch das Büro ziehenden Loftspuren geben dem Neubau Charme und Sinnlichkeit.Insgesamt resultiert daraus eine harmonische Ausstrahlung, eine Mischung aus Ruhe und Leichtigkeit über den Dächern von Köln. Bautafel Standort: KölnTurm, Im Mediapark 8,50670 Köln

Bauherr: Art Invest Real Estate Management GmbH & Co. KG, Köln
Innenarchitektur: Büro msm II
Fertigstellung: Frühjahr 2013
Bruttogeschossfläche: 600 Quadratmeter
Arbeitsplätze: 48
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