Trends und Themen mit Blick auf die Orgatec

Gabriele Benitz

Fast 50 Journalistinnen und Journalisten fanden sich Anfang Juni in Barcelona zur europäischen Fachpressekonferenz im Vorfeld der Orgatec ein. Warum Barcelona? Als Design- und Architektur-Hotspot bietet die katalanische Metropole ein inspirierendes Umfeld auch mit Blick auf Büroarbeitswelten.

Welche verschiedenen Einflüsse auf die Büroarbeit einwirken, thematisierte Katharina C. Hamma im dortigen Museum für zeitgenössische Kunst (MACBA).

Die Geschäftsführerin der Koelnmesse stellte gleich zu Beginn ihres Vortrags fest: „Zum einen muss das Büro von heute den Anforderungen gerecht werden, die sich durch Globalisierung, Digitalisierung und den demografischen Wandel ergeben. Vernetzung ist hierfür ein zentrales Stichwort.“

Zum anderen stellten Arbeitnehmer ganz besondere Ansprüche an ihr Arbeitsumfeld, unter anderem im Hinblick auf ihre persönliche Work-Life-Balance. Daraus schlussfolgerte die Koeln-messe-Geschäftsführerin: „Arbeitgeber sind gefordert, in ihrem Unternehmen eine offene Kommunikation und ein motivierendes Umfeld zu schaffen.“

Attraktive Arbeitsbedingungen sind der Schlüsselfaktor. Dazu will die vom 25. bis 29. Oktober 2016 von der Koelnmesse ausgerichtete Orgatec beitragen. Unter dem Motto „Arbeit neu denken – Creativity Works“ geht es in der Rheinmetropole um die Themen „Contract“, „Mobile“, „Space“ und „Office“.

Digitalisierung verändert Arbeitsweisen. Sie verstärkt den Effekt, dass der Arbeitsort nicht zwingend das Unternehmensgebäude sein muss. Vor diesem Hintergrund lässt es einen aufhorchen, dass, so Hamma, IT-Konzerne wie Microsoft und Samsung erstmalig auf der Orgatec ausstellen werden.

Wandel als Chance. So begreift der bso Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel die Veränderungen für seine Branche. Der bso-Vorsitzende Hendrik Hund betonte deshalb auch in Barcelona: „Durch den Wandel gewinnt der physische Büroarbeitsplatz eine Bedeutung und Wertschätzung, die er so noch nie hatte.“ Für die Orgatec verspricht er Branchenlösungen, die Bewegung in den Büroalltag bringen, die Licht als Gestaltungselement und Raumakustik einsetzen – im Sinne einer ganzheitlichen Arbeitsplatzgestaltung.

Dem Thema „Nachhaltigkeit“ widmete sich unter anderem der Vortrag von Tomas Ekström. Der Präsident des europäischen Branchenverbands FEMB (European Office Furniture Federation) sagte: „Wenn wir auf die Gestaltung von Arbeitsplätzen blicken, müssen wir uns fragen, was heute und in Zukunft die Motivation der Menschen ist, zu arbeiten, sich zu treffen und zu lernen.“ Zudem, wie sie das tun. Auf dieser Basis überlegte er, welche nachhaltigen Entscheidungen sich daraus als langfristige Lösungen für Arbeitsumgebungen ableiten lassen. Zudem müssten die Arbeitsplätze nach der Maxime „designing for diversity“ gestaltet werden. Zugleich streifte Ekström die Themen Gesundheit sowie die Integration von vier Generationen am Arbeitsplatz.

In diesem Zusammenhang müssten sich Unternehmen mit den Werten und Wünschen gerade der jüngeren Beschäftigten auseinandersetzen.

Deshalb sollten sie sich fragen: „Was ist unsere Ethik und Moral? Wofür stehen wir? Was ist unser Verhaltenskodex?“ Der FEMB will hier mit der Entwicklung einer Ethik-Richtlinie Hilfestellung leisten.