Dass sich Bürogebäude aus den 80er-Jahren in ein Plus-Energie-Haus umbauen lassen, beweist das Powerhouse Projekt nahe Oslo. Dafür wurde es mit dem norwegischen BREEAM-NOR-Zertifikat ausgezeichnet. Auch das Innenleben mit seiner nachhaltigen, designorientierten Ausstattung überzeugte die Jury.
Gemeinsam mit sechs weiteren Partnern haben die norwegischen Architekten Snøhetta das Powerhouse Projekt initiiert. Ziel des ambitionierten Vorhabens ist es, Bauten zu entwickeln, die mehr Energie produzieren als sie während ihrer Lebensdauer verbrauchen. Als erstes Gebäude des Projekts entstand das Powerhouse Kjørbo in Sandvika, eine Verkehrsdrehscheibe im Bezirk Bærum nahe der norwegischen Hauptstadt Oslo. Auf Grundlage der Optimierung und Kombination vorhandener Technologien wurden zwei Bestandsbauten aus den 1980er-Jahren in ein Plusenergiehaus verwandelt. Mit der Umgestaltung ließ sich der Energiebedarf des Gebäudes um 90 Prozent reduzieren. Solar-Paneele auf dem Dach produzieren doppelt so viel Energie wie für dessen Betrieb benötigt wird. Förderbrunnen im umgebenden Park liefern Wasser für den Heizbetrieb und die Luftzirkulation sowie die Kühlung im Sommer. Das Gebäude erhielt die höchste Klassifizierung der norwegischen BREEAM-NOR-Zertifizierung. Zum Erfolg des Powerhouse Kjørbo trägt neben den energetischen Maßnahmen vor allem das attraktive und komfortable Innere bei. Dabei spielen die verwendeten Materialien eine große Rolle. Diese sollten höchsten Umweltstandards genügen und zugleich möglichst energiesparend produziert sein. Auf dieser Grundlage wurden die bestehenden Flächen in hochmoderne Arbeitsräume mit einem besonders inspirierenden Ambiente transformiert. Weil man wegen der Heiz-Kühl-Wirkung der Betondecke auf eine abgehängte Decke verzichten wollte, stellte die Akustik eine besondere Herausforderung dar. Sie wurde durch von der Decke hängende Baffel und schallisolierende Lamellen rund um den Gebäudekern gelöst. Baffel und Lamellen bestehen aus recycelten Plastikflaschen. Die Wellenform der Hauptwand bricht die Schallwellen und schafft zudem ruhige Zone in der offenen Bürolandschaft. Warme Farben, Designermöbel und Bereiche für Rückzug oder gemeinsamen Austausch fördern nicht nur die Konzentration, sondern sorgen auch für eine kreative Atmosphäre. In der anregenden Umgebung können sich die Mitarbeiter ihren Aufgaben widmen, miteinander vernetzen und inspirieren lassen. So dienen selbst Elemente wie die geschwungene zentrale Treppe, die alle Stockwerke miteinander verbindet und gleichzeitig als Lüftungskanal dient, als gestalterischer Blickfang. Auch bei anderen Ausstattungselementen verbindet sich hochwertiges Design mit nachhaltigem Anspruch. Das betrifft die verwendeten Möbel ebenso wie den besonders langlebigen Teppichboden. Partner der Powerhouse Allianz: Bauträger Entra Eiendom, Baugruppe Skanska, Architekturbüros Snøhetta und asplan viak Architekten, Umweltgruppe Zero und Sapa Building Systems, Wicona/Sapa Building Systems
Fakten: Projekt: Renovierung zweier Gebäude aus den 1980er-Jahren
Standort: Kjørboveien 20, 1337 Sandvika, Norwegen
Bauherr: Entra Eidendom, Kjørbo Bærum
Mieter: Asplan Viak Architekten
Architekt: Snøhetta AS, Oslo
Thermische Energieversorung, Tragwerksplanung: Asplan Viak Architekten
Projektdauer: 2012-2014
Fertigstellung: Februar 2014
Nettofläche: 5.180 Quadratmeter
Anzahl der Arbeitsplätze: 225
Mobiliar (Auswahl): Sofas Alcove und Konferenzstühl AL Chairs von Vitra, Webteppichböden der Eco Kollektionen von Carpet Concept auf rund 3.500 Quadratmetern Fotos: Trond A. Isaksen
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