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Neue Kanzleiräume in Berlin

Ausbau für Anwaltskanzlei Dierks+Bohle
Neue Kanzleiräume in Berlin

Dass das Prinzip der "offenen Türen" und Büroräume für konzentriertes Arbeiten kein Widerspruch sein müssen, zeigt sich in den neuen Räumen der Anwaltskanzlei Dierks+Bohle in Berlin. Während die Anwälte über eigene Büros verfügen, stehen temporäre Arbeitsplätze in offenen Bibliotheksbereichen und Teeküchen als informelle Treffpunkte für alle Beschäftigten bereit.

Für den Hauptstandort der auf Gesundheitsrecht spezialisierten Anwaltskanzlei Dierks+Bohle wurde Ende 2013 in einem Bürohaus in prominenter Lage am Berliner Kurfürstendamm der dritte Ausbau realisiert. Über zwei Stockwerke verteilen sich die neuen Räume, die gleichzeitig repräsentativ und arbeitsfreundlich sind. Weil die Kanzleifläche in den Leibnizkollonaden in Berlin-Charlottenburg durch die stetig wachsende Mitarbeiterzahl nicht mehr ausreichte, fiel die Wahl auf einen neuen und größeren Standort mit repräsentativer Adresse am Kurfürstendamm. Wunsch der Bauherren war es auch, eine Fläche im Neubau zu erhalten, um die künftige Raumstruktur der Kanzlei möglichst mitgestalten zu können.

Die Gebäudestruktur des neuen Standorts am Kurfürstendamm 195, für das sich Dierks+Bohle entschieden hatte, war sehr unterschiedlich: zum Einen eine polygonale Kubatur mit Ganzglasfassade und Ausblick zur Vorderseite auf den Kurfürstendamm, zum Anderen das Hofgebäude mit einer Lochfassade und hoher Raumtiefe mit lang gestreckten Fluren. Beide "Gebäudeteile" sind verbunden.
Die Raumstruktur sollte der kanzleieigenen Haltung der „Büros der offenen Türen“ entsprechen. Gleichwohl sollte jeder Anwalt einen eigenen Büroraum zum konzentrierten Arbeiten erhalten. Die Herausforderung bestand darin, ein zusammenhängendes Raumkonzept zu entwickeln und diese Raumqualitäten zu verbinden. Dazu wurden die Büros entlang der Ku‘damm-Fassade im Versatz platziert, so dass durch verglaste Durchblicke Licht von außen in die Flure und die innenliegenden Raumzonen wie die Bibliothek, Küche und Aufenthaltszone gelangt. So erhielten die Flächen ohne direkte Anbindung an die Fassade Tageslichtbezug. Der Ausblick zum Ku´damm blieb für alle offen.
Gelenkpunkt beider Etagen ist die markante Treppe. Sie liegt direkt am Empfangsbereich mit dem Tresen im 5. OG. Die Theke ist nicht nur erste Anlaufstelle für Besucher, sondern stellt auch einen Schnittpunkt für die Mitarbeiter dar. Die im Flurlauf angesiedelten offenen Bibliotheksbereiche mit den temporären Arbeitsplätzen liegen jeweils mittig auf beiden Etagen und sind für allezugänglich. Die Teeküchen als informeller Treffpunkt befinden sich an den Kreuzungspunkten der langen Flure. Beratungen und Termine mit Kunden finden in den Konferenzräumen statt.
Aus der vorgegebenen Gebäudestruktur des Neubaus mit teils schräger Raumgeometrie entwickelte sich ein formal stringentes Gestaltungskonzept, das in seiner Ausprägung ein klares Schwarz-Weiß-Konzept formuliert. Weiße Einbauten wie der Empfangstresen sowie die repräsentative Treppe als Verbindung der beiden Büroetagen prägen den Raum. Schwarz lackierte Innenseiten der Einbaumöbel und Versprünge in der Deckenlandschaft stehen im Gegensatz zu den weiß gehaltenen Oberflächen. Einzelne Möbelelemente aus Nussbaum setzen Akzente in diesem Farbkonzept.
Die interaktiven Konferenzräume sind mit weißen Einbaumöbeln ausgestattet, die die umfangreiche Medientechnik integrieren und bei Bedarf vielseitig umfunktionalisiert werden können. Ein differenziertes Lichtkonzept schafft ein durchgehend helles Raumgefühl: Zurückhaltende, kaum sichtbare LED-Einbauleuchten in der Decke sorgen für indirekte, aber auch konzentrierte Beleuchtung. Dezente Lichtvouten im Eingangsbereich und am Treppenlauf, in den Sanitärräumen sowie im Konferenzraum ergänzen das Beleuchtungskonzept.
Fakten: Projekt: Ausbau und Gestaltung der Kanzleiräume (4. und 5. OG)
Standort: Kurfürstendamm 195, 10707 Berlin
Bauherr: Dierks+Bohle Rechtsanwälte Partnerschaft mbB
Architekt: Ku‘damm 195/196: project-s Stauber Associates project-services GmbH
Innenarchitekt: 4. + 5. OG: de Winder Architekten
Bauplanung: project-s Stauber Associates project-services GmbH
Bruttogeschossfläche: 2.500 Quadratmeter
Raumtypen: Einzelbüros (pro Anwalt ein Büro), Gruppenbüros für Sekretariate
Akustiklösung: Akustik-Lochdecken aus Gipskarton in Gruppenbüros und Konferenzbereichen sowie Aufenthalts- und Küchenzonen; Teppich: durchgängig, mit Ausnahme in den Sonderzonen
Beleuchtungskonzept: versetzt angeordnete Einbauleuchten als in die Decke eingeschnittene Lichtfelder sowie als Kontrast dazu punktuelle LED-Leuchten, an den Kreuzungspunkten verdichtete Beleuchtung durch Lichtfelder (Flure),
Pendelleuchten pro Arbeitsplatz in jedem Büro, abgehängte Linienleuchte, die die Form des Tresens nachzeichnet (Empfang), Sonderleuchten im Konferenzbereich, als Kontrast zu den Lichtfeldern und als Ergänzung zu den Lichtvouten über den Regalen, verstärkte Beleuchtung über den temporären Arbeitsplätzen (Bibliothek)
Ergonomische Ansätze: Bestandsmöbel enthielten bereits das Thema Sitzkomfort bei Bürodrehstühlen
Mobiliar (Auswahl): Bestandsmöbel sind mit umgezogen, aus derselben Serie wurde weiteres Mobiliar gewählt: Tische "m-pur" und Sideboards "corpus-c" von Planmöbel, Stühle "Papilio" und Konferenzstühle "Scorpii Lounge" von Kusch+Co, Konferenztisch "Frame Light" von Walter Knoll, alle Einbaumöbel wurden durch die Weisse GmbH und Co. KG angefertigt; Sonderleuchte von Filumen (Aufbauleuchten Konferenzräume); Einbauleuchten "Laser Blade minimal" LED von iGuzzini (Büros), "Invisible Square" von XAL (Flure), Pendelleuchten "GX-48-0" und "GX-51-0" von Tobias Grau (Büros), "M36" LED von Selux (Empfang); Teppich "Furrows" von Interface (Büros, Flure, Konferenzen), "Nadelvlies Strong" von Armstrong (Teppiche Bibliotheken)
Anzahl der entstandenen Arbeitsplätze: 64
Desksharing: nein
Fotos: Mark Seelen
Grafiken: de Winder Architekten
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