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Moderne Arbeitswelten

Orgatec im Rückblick
Moderne Arbeitswelten

Die Orgatec, schloss am Samstag nach fünf Tagen ihre Pforten. Längst geht es um weit mehr als den Bürostuhl oder den Arbeitstisch. Ein erstes Fazit fällt positiv aus.

Die Organisatoren der Orgatec gaben sich 2016 mehr denn je als Impulsgeber, die ihre Themen setzten. In diesem Messejahr 2016 unter dem Motto ‘creativity works – Arbeit neu denken’. Denn schon seit einigen Jahren versucht man davon wegzukommen, nur einzelne Produkte auszustellen und stattdessen ganzheitlicher zu denken, also Konzepte und Arbeitswelten zu präsentieren. Diesem Anspruch konnten viele Hersteller gerecht werden.

Angefangen mit Vitra in Halle 5. Das Unternehmen aus Weil am Rhein bespielte zusammen mit von ihm ausgewählten Partnern die komplette Halle unter dem kurzen Slogan ‘Work’. Ein Novum und eine Herausforderung. Die Konzeptverantwortlichen, Designer Jonathan Olivares und Architektin Pernilla Ohrstedt, gaben beim Presserundgang offen zu: “Es gibt wahrlich Einfacheres, als so eine riesige Halle zu bespielen!” Sie setzten die Idee einer Stadt um, in der Arbeit und Leben miteinander verschmelzen – die Übergänge sind fließend.
Aber auch Hersteller wie Sedus, Wilkhahn, Haworth, Dauphin und König+Neurath bezogen sich auf das Motto und zeigten, was sie jeweils unter der Arbeitswelt der Zukunft verstehen. Jeder setzte dabei andere Schwerpunkte. Und was dabei klar wird: Es gibt viele Lösungen und nicht die eine, richtige. Jedes Unternehmen muss für sich herausfinden, welche Rahmenbedingungen am besten zu ihm passen. „Unser Thema ist die Gesamteinrichtung. Wir sind offen für neue Felder und Entwicklungen“ äußerte sich hierzu Holger Jahnke, Vorstand der Sedus Stoll AG. Die Stimmung in der Büromöbelbranche ist gut, wie Mensch&Büro Redakteurin Gabriele Benitz aus erster Hand in Köln erfuhr: So ließ Wilkhahn-Geschäftsführer Dr. Jochen Hahne überaus positiv verlauten: „Wir freuen uns über die gute Konjunktur im Raum Asia-Pacific, in den USA und Deutschland.“
Zum fließenden Übergang der Arbeitsbereiche weiß Dr. Bernhard E. Kallup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Dauphin Office Interiors GmbH zu ergänzen: „Die Trennung zwischen den eigentlichen Arbeitsplätzen, Kantine und Chefbüro verschwindet immer mehr.“
Waren technische Geräte und Hilfsmittel in den vergangenen Jahren noch allgegenwärtig, verschwinden diese mittlerweile elegant versteckt hinter Wänden, unter Tischen und in Boxen, um der “neuen” Wohnlichkeit im Büro den Weg frei zu machen. Technik muss es geben, keine Frage, soll aber um Gottes willen nicht den Raum dominieren. Der italienische Hersteller Tecno bietet hier eine intelligente Lösung an, bei der Touch-Screen, White Board und Bildschirmoberfläche miteinander hinter einer unauffälligen Glasfront verschmelzen. Das kurze Brainstorming kann sofort gespeichert und verschickt werden. Ja, ja, die liebe Technik. Dass manche Schnittstellen noch Probleme machen, brachten Gespräche mit dem einen oder anderen Hersteller zu Tage. Mobile Geräte seien oft gar nicht kompatibel mit den Induktionsladeflächen, die es mittlerweile auf vielen Konferenz- und Arbeitstischen gibt.
Ein weiterer Schwerpunkt, auf den wir bereits am Vorabend der Orgatec mit unserer Fachveranstaltung eingingen: die Akustik. In Zeiten des Co-working nimmt die Wichtigkeit von Themen wie Verständlichkeit von Sprache, Konzentrationsfähigkeit und Nachhall zu. Fast in jeder Halle konnte man hierzu Lösungsansätze finden. Frei stehend, hängend, trennend, verbindend, eingebettet, ummantelnd, an Wänden, Decke und als Sichtschutz – die akustisch wirksamen Module zeigten sich an allen möglichen Orten und in allen möglichen Farben, Formen und Materialien.
Nicht ganz so dominant, aber deswegen nicht weniger relvant: das Thema ‘Nachhaltigkeit’. Um dieses auch optisch zu transportieren, griffen manche Hersteller wieder vermehrt auf die Verarbeitung von Holz zurück. Inwieweit das nur für die Messe galt oder auch später im Verkaufsalltag Einzug hält, muss man abwarten. Fakt ist, dass es ohne die Auseinandersetzung mit den endlichen Ressourcen der Erde nicht geht. Spannend in diesem Zusammenhang war der neue Stoff ‘Rivet’ des englischen Herstellers Camira, dessen Garn zu 100 Prozent aus recyceltem Polyester aus Plastikflaschen hergestellt wird. Wir spinnen mal weiter: Wäre das nicht auch eine attraktive Anwendung für die Tonnen an Plastikmüll in den Weltmeeren?
Zurück zur Messe: Zum Rahmenprogramm gehörten Kongresse und Foren, die sich laut Messe für Architekten, Planer, Industrie und Handel zum fachlichen Kreativzentrum Nummer Eins entwickelt haben.
In Zahlen zusammengefasst waren insgesamt 671 Aussteller aus 40 Ländern vertreten. Dabei nahm die Nachfrage ausländischer Aussteller leicht zu. Der Zuwachs an Besuchern von 10 Prozent freute Messe wie Aussteller gleichermaßen. Die nächste Orgatec – die internationale Leitmesse für moderne Arbeitswelten – findet vom 23. bis 27. Oktober 2018 statt.
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