Was künftige Arbeitswelten mit der Unternehmenskultur zu tun haben und welche Räumlichkeiten dazu nötig sind, damit Unternehmen erfolgreich sind und bleiben – damit beschäftigte sich die 6. Euroforum-Jahrestagung "Future Workplace & Office" am 24. und 25. Juni. Im Zentrum der zweitägigen Veranstaltung standen Vorträge über Praxisbeispiele und der Besuch aktueller Bürobauten im Rhein-Main-Gebiet.
"Future Workplace & Office. Creating Corporate Experience: Heute und in der Zukunft" lautete der Titel der 6. Euroforum-Jahrestagung. Sie fand am 24. Juni in Mainz statt. Am darauffolgenden Tag besichtigten die rund 70 Teilnehmer vier verschiedene Büroprojekte im Raum Frankfurt am Main. Am ersten Tag dominierten Präsentationen von Praxisbeispielen aus Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen. Dass wirtschaftliche Herausforderungen nur mit neuen, teamorientierten, häufig projektbezogenen Arbeitsformen zu bewältigen sind, zog sich als Leitthema durch nahezu alle Vorträge. Ebenso, dass das nur mit dazu passenden, flexiblen Raumumgebungen funktionieren kann. Professor Dr. Wilhelm Bauer, Leiter des Fraunhofer -Instititut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), eröffnete mit seiner Keynote "Working Smarter – Menschen. Räume.Technologien" den ersten Konferenztag. Er startete mit einem Überblick der Trends, die die Arbeitswelt jetzt und künftig beeinflussen. Einer davon: Arbeit, teilweise auch Wissensarbeit, wird zunehmend automatisiert. Gleichzeitig vergrößere sich die Gruppe der Freiberufler. "Die Selbständigkeit wächst schneller als die Beschäftigung. Für Unternehmen und Organisationen bedeutet das, dass sie mehr freie Mitarbeiter einbinden müssen", sagte Bauer. An seinen Vortrag knüpfte Professor Dr. Martin Klaffke vom Hamburg Institute of Change Management (HICM) an. Sein Thema "Neue Bürowelten – Mehr als Tisch-Kicker und Wohlfühl-Lounges". Er sieht vor allem Personalabteilungen gefordert, auf die Ausgestaltung neuer Arbeitswelten einzuwirken. "Die Workplace-Strategie muss ein wesentliches Element der Personalstrategie sein." Wenn neue Büroformen eingeführt werden sollen, geht das seiner Meinung nach nur mit einem fundierten Change Management. Dazu gehöre zum Beispiel, Pilotflächen zu installieren und von den Mitarbeitern besichtigen zu lassen. Dazu zähle aber auch, Führungskräfte darin zu qualifizieren, in neuen Arbeitswelten, in denen Mitarbeiter zu unterschiedlichen Zeiten und an diversen Orten arbeiten, auf Distanz zu führen. Das Büro werde verstärkt zum Vernetzungsort. Die Funktion des Gebäudes ist aber nur ein Aspekt, findet Klaffke. "Neue Bürowelten sind letztlich eine Frage der Unternehmenskultur." Text: Gabriele Benitz
Fotos: Stefanie Hergenröder
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