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Wohnsiedlung Im Hole in Bochum
Bei jeder Konzeption gilt es, die optisch führenden Elemente für den Farbentwurf festzulegen. Wird die Tür – vielleicht eine historische – zum Hauptgestaltungselement? Oder eignet sich die Putzfläche im direkten Türbereich als optischer Schwerpunkt? Wäre es sinnvoll, die Fassade um den Eingang vertikal bis zur Dachfläche zu betonen? Bietet es sich an, eine Farbfläche horizontal weit über die Eingangsbreite zu ziehen, was die Eingangssituation von weitem sichtbar macht und den Raum um die Haustür optisch öffnet? Ist Understatement gefragt, das sich in Form dezenter farbiger Akzente auf Laibungen, Briefkästen und Türen verwirklichen lässt? In dieser Phase ist es wichtig, den roten Faden für den Farbentwurf zu finden und konsequent zu verfolgen. Dabei gilt: Mit wenig lässt sich viel erreichen. Überrascht sind Bauherren beispielsweise, um wie viel origineller ihre weiße Haustür wirkt, wenn sie eine neue Umgebung bekommt. Setzt man die Fassade im Eingangsbereich oder die Eingangsachse farblich und strukturell ab, ergibt sich ein völlig neues Bild. Grafische Farbgestaltungen und farbige Putze in unterschiedlichen Strukturen sind nur ein Teil der verfügbaren Gestaltungsmittel. Oberflächenmaterialien wie Klinker-, Naturstein- oder andere Flachverblender lassen sich ebenfalls in den Entwurf einbeziehen.
> Außen: Farbenkanon
Natürlich gelten die Gesetzmäßigkeiten der Farbenlehre auch im Eingangsbereich – nur ist das Ergebnis der Komposition an dieser Stelle besonders wirkungsvoll. Die gewählten Farbklänge entscheiden darüber, ob dem Besucher ein froh gestimmtes Willkommen, ein kraftvolles Guten Tag oder nur ein müdes Hallo entgegentönt. Doch Vorsicht bei farbigen Paukenschlägen: Intensive reine Farben sollten nur kleinflächige Akzente bilden, große Flächen hingegen mit Farben aus dem abgetönten hellen Spektrum gestaltet werden. Bei der Farbaussage kann man sich auf Gewohntes verlassen: Warm und aktivierend wirken die Nuancen aus der gesamten Rot-, Orange- und Gelbfamilie – gerade in unseren Breitengraden. Das kühle Grün-, Blau- und Violettspektrum ist derzeit in der Eingangs- und Fassadengestaltung noch selten anzutreffen. Trendsetter und Bauherren, die nach dem Ungewöhnlichen suchen, begeistern sich jedoch zunehmend für diese einnehmend frischen Farben. In Verbindung mit Weiß entfalten Sie eine außergewöhnliche Wirkung – besonders, wenn solch ein Eingangsbereich auf der Südseite liegt und ganztägig belichtet wird. Sehr offen und belebend – vor allem auch bei baulich zu klein geratenen Türöffnungen – wirken in Streifen gesetzte Farbflächen aus unterschiedlichen Tönen. Dabei ergeben Kombinationen monochromer Farben oder die Verbindung eines bunten Farbtons mit Weiß und edlem Grau eine zeitlos klassische Aussage. Wird ein hoher Widererkennungseffekt, eine spannungsreiche Gestaltung oder eine besonders repräsentative Wirkung vom Bauherrn gewünscht, sind kräftigere Töne erlaubt. Wichtig ist, dass starke Nuancen durch entsprechend zurückhaltende Gegengewichte aufgefangen werden, damit sie den Betrachter nicht visuell überfordern. Harmonisch, ruhig und doch einladend wirkt das Zusammenspiel zweier oder dreier, auf dem Farbkreis nebeneinander liegenden Tönen. Gleichwertige komplementäre Farben oder Schwarz findet man bei einem gelungenen Eingangsbereich dagegen kaum. Aus gutem Grund: Die Dramatik dieser Kombination wirkt auf die Mehrheit der Menschen schlicht abschreckend. Wer bewusst nach leisen Tönen sucht, hat übrigens mehr Möglichkeiten als schlichtes Weiß. Gedämpfte Blau- und Beigetöne signalisieren die nötige Zurückhaltung.
> Innen: Tonfolge fortsetzen
Der Eingangsbereich beginnt vor der Haustür und setzt sich in das Treppenhaus oder den Windfang fort. Daher bietet es sich an, auch diesen Bereich in die Gestaltung einzubeziehen und so die Verbindung zwischen außen und innen zu schaffen. Die Farbtonreihen der Fassadengestaltung können hier aufgenommen und variiert werden. Besonders reizvoll ist dieser Ansatz, wenn der Raum durch eine Glasfront auch von außen sichtbar ist. Kleine oder drückend wirkende Eingangszonen sollten dabei optisch erweitert werden, um den freundlichen Eindruck fortzusetzen. Vertikale Streifen machen Räume höher, ein zu schmaler Raum wirkt weiter, wenn die kürzeren Wände einen dunkleren Farbton erhalten als die langen.
eingesetzte Produkte
– WDV-System I
– Rausan KR K3 3517
– Rausan KR Faschenputz 3530
– Acryl-Fassadenfarbe 100 Solartect
Keywords:
Farbentwurf, Wohnsiedlung Im Hole in Bochum