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14. Brillux Architektenforum in Hamburg

Brillux..mehr als Farbe
14. Brillux Architektenforum in Hamburg

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„Wachstum mit Weitsicht“, unter diesem Motto stand das 14. Brillux Architektenforum in Hamburg, in dessen Mittelpunkt stadtspezifische, gesamtgesellschaftliche und klimatische Aspekte für die Zukunft der Stadt im 21. Jahrhundert standen. Und keine andere Stadt in Deutschland hätte derzeit besser als Veranstaltungsort gewählt werden können als Hamburg mit der im März 2013 eröffneten Internationalen Bauausstellung (IBA). Ihre formulierten Fragestellungen spiegeln genau die Intention des Brillux Architektenforums wider: Wie sieht die Stadt der Zukunft aus? Wie begegnen wir der Herausforderung des Klimawandels? Wie gelingt das Zusammenleben verschiedener Kulturen in der Großstadt und wo finden wir neue Grün- und Bauflächen für lebenswertes Wohnen?

„Wachstum mit Weitsicht“, unter diesem Motto stand das 14. Brillux Architektenforum in Hamburg, in dessen Mittelpunkt stadtspezifische, gesamtgesellschaftliche und klimatische Aspekte für die Zukunft der Stadt im 21. Jahrhundert standen. Und keine andere Stadt in Deutschland hätte derzeit besser als Veranstaltungsort gewählt werden können als Hamburg mit der im März 2013 eröffneten Internationalen Bauausstellung (IBA). Ihre formulierten Fragestellungen spiegeln genau die Intention des Brillux Architektenforums wider: Wie sieht die Stadt der Zukunft aus? Wie begegnen wir der Herausforderung des Klimawandels? Wie gelingt das Zusammenleben verschiedener Kulturen in der Großstadt und wo finden wir neue Grün- und Bauflächen für lebenswertes Wohnen?

Rund 250 Gäste folgten am 15. April 2013 der Einladung nach Hamburg, um mehr über die Bauausstellung zu erfahren und dabei ausgewählte IBA-Projekte hautnah zu erleben. Bevor es jedoch mit fachkompetent geführten Touren – zu Fuß, per Bus, mit dem Schiff oder dem Fahrrad – mitten ins Geschehen ging, stellte IBA-Projektkoordinator René Reckschwardt die Intention und Ziele der Hamburger IBA 2013 vor: „Die Elbinsel ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Standort: Vom Verkehr zerschnitten, sturmflutgefährdet und mit schlechtem Image – aber auch mit vielen Grün- und Wasserflächen, einer multikulturelle Bevölkerungsstruktur und zentral in Hamburgs Mitte gelegen. Hamburg will mit der IBA den Stadtteil Wilhelmsburg innovativ und nachhaltig verbessern.“ Reckschwardt hob dabei hervor, dass internationale Bauausstellungen immer schon Motoren nachhaltiger Stadtentwicklungen und seit mehr als 100 Jahren ein gängiges Mittel der Planungskultur in Deutschland gewesen seien. Und über die Grenzen der Hansestadt hinaus könne die IBA Hamburg beispielhafte Antworten geben auf Themen wie Stärkung vernachlässigter Stadtrandgebiete – die eigentlichen Ressourcen neuen Stadtwachstums –, Inklusion von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Einkommen sowie Klimawandel und nachhaltige Energieversorgung, betonte Reckschwardt.

Dieses Anliegen sollen drei aktuell und international diskutierte Themen der Stadtentwicklung konzeptionell untermauern: „Metrozonen“ sollen versteckte Wachstumsflächen der inneren Stadtränder aufzeigen – und verdeutlichen, wo noch urbane Quartiere geschaffen werden können. Bei „Kosmopolis“ geht es um das interkulturelle Zusammenleben einer immer internationaler werdenden Bevölkerung durch entsprechende Wohn-, Bildungs- und Kommunikationsangebote. Und „Stadt im Klimawandel“ widmet sich der Fragestellung, wie Wachstum mit Strategien gegen den Klimawandel und der Entdeckung neuer Energiequellen vereinbar ist. „Die Hamburger IBA ist ein internationales Baulabor, in dem ausprobiert wird, die Probleme einer wachsenden und internationaler werdenden Metropole in den Griff zu bekommen“, so René Reckschwardt.

Bei den anschließenden Exkursionen, insbesondere in Wilhelmsburg-Mitte, dem Herzstück und Schaufenster der IBA, konnten sich die Teilnehmer anhand ausgewählter Projekte einen Eindruck von der praktischen Umsetzung der drei Leitbilder verschaffen. Insgesamt sind den drei Leitthemen 60 Projekte, mehr als 1.200 neue Wohneinheiten, acht Bildungseinrichtungen und vier Kindergärten untergeordnet. Im 23. Stockwerk des Emporio-Towers, der einstigen Unilever Firmenzentrale, ging es am Nachmittag unter der gewohnt exzellent geführten Moderation von Burkhard Fröhlich, Chefredakteur der Deutschen Bauzeitschrift DBZ und Vorsitzender des Arbeitskreises Baufachpresse, bei spektakulärer Weitsicht um sehenswerte Bauprojekte.

Jürgen Mayer H. (J. MAYER H. Architekten, Berlin)
„Key Note”
Jürgen Mayer H, einer der präsentesten deutschen Architekten, etwa durch seine Lehrtätigkeit in den USA oder auch an der AA in London sowie durch Beteiligung an Konferenzen, Podiumsgesprächen und Ausstellungen und ausgezeichnet mit Preisen wie dem Mies van der Rohe Award 2003, dem Winner Holcim-Award-Bronze 2005 für nachhaltige Architektur und dem 1. Preis des Audi Urban Future Award 2010, stellte Projekte von Berlin bis Sevilla und vom Wohnhaus bis zum Flughafen vor. Sie alle machten deutlich: „Wo Architektur entsteht, entsteht Zukunft!“. Jürgen Mayer H. und sein Büro haben das wohl ungewöhnlichste Stadtraumprojekt der letzten Jahre in Europa realisiert, den „Metropol Parasol“ in Sevilla. „Den Platz inmitten der mittelalterlichen Altstadt zu beleben, brauchte es in erster Linie Schatten“, so Jürgen Mayer H. „Deshalb haben wir ihn mit dieser netzartigen Geometrie überdeckt.“ Die Bewohner Sevillas haben ihren neugestalteten Plaza de la Encarnación als Lebensraum, Veranstaltungsort und Kulisse angenommen. „Wenn Architektur mitten in der Stadt es schafft, für soziale Faktoren genutzt zu werden, dann hat sie einen wichtigen Beitrag zur Stadtgestaltung geleistet“, so Jürgen Mayer H.

Michael Ziller (zillerplus Architekten und Stadtplaner, München) „Klug ist smart und smart ist grün“
Auch für den Architekten Michael Ziller wird der Standort eines Projektes Teil des Entwurfkonzeptes. Der Münchener Stadtplaner und Gründer von zillerplus Architekten und Stadtplaner sieht Potenziale bei städtischen Bauten: „Unsere Objekte sollen das städtische Leben bereichern und emotionale Faktoren für Menschen stärken.“ Er und sein Team beschäftigen sich mit Studien zur Mischnutzung in urbanen Projekten und mit der Forschung sowie dem Bau von ressourcensparenden und innovativen Gebäudehüllen und -strukturen. Für die IBA Hamburg realisierte Michael Ziller eines der vier exemplarischen „Smart Material Houses“, es trennt Tragwerk, Hülle und Ausbau. Somit können die Grundrisse relativ frei gestaltet und den jeweiligen Lebenssituationen der Bewohner angepasst werden. Auf die Idee der energieintelligenten Fassade „Smart skin“, die zu jeder Jahreszeit Energie erntet und speichert, kam Michael Ziller durch Gespräche mit unterschiedlichen Menschen – Energie-Designern wie auch Querdenkern. Sie brachten ihn dazu, die im Bau verwendeten Materialien sowie deren Verknüpfungen mit den Wohnformen zu hinterfragen. Das Wohnhaus von zillerplus Architekten und Stadtplaner ist das Ergebnis des Umdenkens von „zentraler“ zu „lokaler“ Energiegewinnung und -speicherung. Erreicht wird dies durch eine begrünte Südfassade, Photovoltaikzellen, Solarthermie, exzellente Dämmung und einen PCM-Vorhang aus „smartem“ Phasenwechselmaterial. „Menschen entscheiden sich bewusst, hier zu wohnen und Teil dieser städtischen Zukunft zu sein“, so Ziller. Er betonte, wie wichtig es sei, nicht von politischen Vorgaben und Zertifizierungen aufgefressen zu werden, um solche Projekte realisieren zu können.

Prof. Amandus Sattler (Allmann Sattler Wappner architekten, München)
„Doppelter Nutzen: Der Hallenkomplex in der Mitte“
Zum Abschluss stellte Prof. Amandus Sattler von Allmann Sattler Wappner architekten, München, verschiedene Projekte aus seinem Büro vor. In seinen Ausführungen legte er das heutige Verständnis von Architektur dar, das er mit dem Zitat wiedergab: „Es wird nur Bewährtes, Festgelegtes produziert. Wie beim Malen nach Zahlen schaut alles gleich aus, ist gleich schön. Architekten sind Erfüllungsgehilfen der Kapital-Investmentpolitik.“ Sattler plädiert dafür, dass Architektur wieder die Verbindung schafft zwischen neuer Ästhetik und Funktion. Dabei könne man gar nicht oft genug über Nachhaltigkeit sprechen, denn 90 Prozent der Menschen wüssten immer noch nicht, was das sei: „Wir dürfen den Begriff nicht unter den Tisch kehren“, so Sattler. An Beispielen von Sportstätten zeigte er auf, dass sich nicht nur sportliche Leistungen gemäß dem Motto noch schneller, noch weiter, noch höher verbessern, sondern auch die Gebäude dafür noch größer werden. „Galt früher noch, was ist angemessen, heißt es heute, was können wir leisten.“ Im Rahmen der IBA Hamburg plante das Büro den „Hallenkomplex in der Mitte“. Er ist Teil des Projektgebiets Wilhelmsburg-Mitte und markiert, gemeinsam mit dem sich nördlich anschließenden Eingangskomplex zum Inselpark, den Zugang zur internationalen Gartenschau. Prof. Sattler ging auf die Herausforderung ein, die enorme Baumasse zweier großer Sportstätten in die eher kleinteilig geprägte Umgebung des neuen Quartiers einzufügen. Mit ihrem preisgekrönten Entwurf haben die Architekten Allmann Sattler Wappner diese schwierige Aufgabe meisterlich gelöst. Durch eine Außenfassade mit vier verschiedenartig gestalteten Oberflächen schufen sie um die Halle eine schmückende Hülle, die sich an der Nachbarschaft orientiert und einen erkennbaren Beitrag zur Vielfältigkeit des Ortes leistet. „Die Halle in Wilhelmsburg-Mitte war schon so, wie sie sein muss, wir mussten nur noch die Fassade bringen“, so Sattler. Sein abschließender Tipp an das Auditorium: „Öffentliche Schwimmbäder sind der letzte Ort einer klassenlosen Utopie. Wenn man eine Gesellschaft verstehen will, muss man dort ins Schwimmbad gehen.“ Traditionell schloss die anregende Tagesveranstaltung wieder mit einem kommunikativen Get-together.


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Architektenforum, stadtspezifisch, Klimawandel, IBA, Stadtentwicklung, Metrozonen, Energiequellen, Lebensraum, Stadtgestaltung, Stadtplanung, Energiegewinnung, Photovoltaikzellen, Solarthermie, Dämmung, Phasenwechselmaterial, Brillux, Nachhaltigkeit,

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