Was wäre, wenn heutige Debatten über Wohnraum nicht reflexhaft mit bauen, bauen, bauen, sondern mit einem Nachdenken über die Chance starteten, leergefallene Immobilien mit neuen Formen des Wohnens und Arbeitens zu vitalisieren? Im Leerstand liegen bedeutsame Ansatzpunkte, um als Gemeinschaft experimentell nach Antworten auf die sozialen und ökologischen Erfordernisse unserer Zeit zu suchen.
Eine soziale und ökologische Welt beginnt in der „Kunst des Zusammenlebens“ (Das konvivialistische Manifest), die zeigen muss, wie individuelle und gesellschaftliche Bedürfnisse in eine Balance der Nachhaltigkeit zu bringen sind. Die Transformation des Leerstands ermutigt und erfordert, neue Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens jenseits der Wachstumslogik auszuloten.
Konkret stellt sich dabei die Frage, wie Bewohnerinnen und Bewohner ebenso wie Obdachlose und geflüchtete Menschen in die Aktivierung leerstehender Gebäude eingebunden werden können? Wie können Menschen motiviert und befähigt werden, sich dem anspruchsvollen Thema der Reparatur und des Umbaus in Selbsthilfe anzunehmen? Welchen gemeinwohlorientierten Rahmen brauchen solche wohnungspolitischen Ansätze? Und genereller: Welche soziologische und politische Perspektive braucht eine umfassende Gemeinwohl-Ökonomie?
Einführung
Susanne Wartzeck
Präsidentin des BDA, Dipperz / Berlin
Juliane Greb
Kuratorin des Deutschen Beitrags „Wegen Umbau geöffnet“
Projektimpuls
Chiara Buratti
Assemblea Sociale per la Casa, Venedig
Im Gespräch
Matthias Marschner
Architekt BDA, hirner & riehl architekten und stadtplaner, München
Prof. Dr. Frank Adloff
Professur für Soziologie, insbesondere Dynamiken und Regulierung von Wirtschaft und Gesellschaft, Universität Hamburg
Susanne Wartzeck
Präsidentin des BDA, Dipperz / Berlin
Wo: Deutscher Pavillon, Giardini della Biennale, Venedig
Wann: 20. Mai 2023 | 12 Uhr