Ein Nachbericht zur blickfang in Stuttgart
Vom 14. bis zum 16. März fand die 22. blickfang Stuttgart statt. 20.500 Besucher nutzten die Gelegenheit, bei 260 Designern aus den Bereichen Möbel, Wohnaccessoires, Mode und Schmuck einzukaufen. Besonderen Anklang fand die Sonderschau blickfang Küche.
Über die gesamte Liederhalle verteilt boten Aussteller aus den Bereichen Möbel- und Produktdesign sowie Mode und Schmuck ihre Entwürfe an und lockten ein designbegeistertes Publikum. Die Frühlingsstimmung außerhalb der Hallen ließ sich auch auf der Messe spüren: Die Besucher waren fröhlich und in Flanier- und Plauderlaune. Allein fünf Stunden, kommentiert eine begeisterte Facebook-Besucherin, sei sie auf der Messe gewesen. Auch die Aussteller ließen sich von der gelösten Stimmung anstecken. Schmuckdesignerin Franca Berr, die aus London angereist war, meinte etwa: „Die Stuttgarter sind ein unglaublich sympathisches und freundliches Publikum.“ Das findet auch Modedesignerin Milli Monka: „Auf der blickfang herrscht eine tolle Energie, auch für uns Aussteller.“
„Lebensart ist Lebensart“: Erfolgreiche Sonderschau blickfang Küche
Ähnliche Stimmen hörte man bei den Ausstellern der Sonderschau blickfang Küche. „Bevor ich mich für die blickfang beworben habe, habe ich überlegt, ob Food überhaupt zu Design passt“, sagte etwa Sandro Fazio von Sanviva, der von kleinen Produzenten in Italien ebensmittel importiert. „Aber Lebensart ist Lebensart! Die blickfang-Besucher waren unglaublich interessiert, und man merkt, dass sie auch daheim auf hochwertige Lebensmittel achten.“ So mussten er und sein Kollege Frederico schon eine gute Stunde vor Messeschluss ihren Stand aufräumen: restlos ausverkauft. Ähnlich wenig blieb am Stand von 8pandas, die recycelbares Geschirr anbieten, zurück. Designer Pino sagt: „Wir kommen ja viel rum in der Welt, etwa in Hongkong und Shanghai. Aber in Stuttgart gibt es einfach brutal nette Leute. Das Publikum ist sehr bewusst und designaffin. Man merkt, dass hier eine starke Wirtschaft und Technologieaffinität auf Kreation treffen. Ich bin einmal mehr wirklich fasziniert von dieser Stadt.“ Weit über ihre Grenzen hinaus knüpfte hingegen Nico Bergmann von Naber Kontakte: „Selbst Leute aus Amsterdam, München und Hamburg haben wir hier auf der blickfang Stuttgart getroffen. Und wir hätten zwei, drei Mal unsere gesamte Concept Kitchen inklusive der hölzernen Standverkleidung verkaufen können. Aber für uns als Hersteller war es eine Frage der Verantwortung, selbst da zu sein, um die Küche zu erklären, der Verkauf läuft dann jeweils über lokale Händler.“
Die Sieger des MINI Designpreises
Direkt verkaufen konnten hingegen die Gewinner des MINI Designpreises ihre Produkte. Am Freitag hatte eine Fachjury, bestehend aus Stafan Dornhofer (Geschäftsführer MAGAZIN), Professor Hansjerg Maier-Aichen (HfG Karlsruhe) und Christiane Tillmann (Redakteurin COUCH) unter allen Ausstellern den jeweils besten aus dem Bereich „Möbel & Produkt“ sowie „Mode &Schmuck“ gekürt. Mit dem konzeptionell arbeitenden Samuel Treindl und Stilnest, einem Verleger für per 3D-Druck gefertigten Schmuck, entschieden sie sich für zwei Aussteller, die besonders konzeptionell arbeiten – und so spiegeln, dass die blickfang sich zu einer Plattform entwickelt hat, in der sich unmittelbar abzeichnet, was die Designbranche bewegt. „Zum 22. Mal war nun die blickfang in Stuttgart“, sagt Geschäftsführerin Jennifer Reaves, „und in dem Kontext ehrt das Juryurteil auch uns als Veranstalter. Es zeigt, dass wir mit unseren Bemühungen, Design voranzubringen und mehr zu bieten als eine reine Shopping-Plattform, genau auf dem richtigen Weg sind.“
