Wofür steht die junge Generation im BDA? Neuberufene Architektinnen und Architekten BDA stellen sich und ihre architektonische Position vor. Der BDA lädt zu einem inhaltlich dichten und informellen Diskursabend ein.
>Begrüßung
Susanne Wartzeck, Präsidentin des BDA, Dipperz / Berlin
Alexander Pötzsch, Architekt BDA, Landesvorsitzender des BDA Sachsen, Dresden
Pecha-Kucha
- Architekturbüro Mentrup, Kahla: Lina Maria Mentrup
- Atelier. Schmelzer. Weber. Architekten BDA, Dresden: Peter Weber, Paul Schmelzer
- .atelier coa, Stuttgart: Corinna Bader, Korkut Genctürk, Franco Berardi
- BAYR GLATT GUIMARAES Architekten, Augsburg: Michael Bayr
- blrm Architekt*innen, Hamburg: Jannes Wurps, Jan Busemeyer
- Kim Nalleweg Architekten, Berlin: Kyung-Ae Kim-Nalleweg, Max Julius Nalleweg
- Klara Architekten, Köln: Paula Sofia Rivadeneira Neugebauer, Alexander Seick, Martin Baden
- STUDIO CROSS SCALE, Stuttgart: Sascha Bauer
- studio ito, Stuttgart: Kazu Ito
- URBANOPHIL.KOELN: Jan Philipp Skoda
Moderation
>David Kasparek, Journalist / Architekturvermittler, studio kasparek, Bonn
Samstag, 10. Juni 2023, 11.00 – 17.00 Uhr
18. BDA-TAG
Die Party ist vorbei.
Für eine Architektur der Bescheidenheit
Spinnbau, Chemnitz
Altchemnitzer Str. 27, 09120 Chemnitz
>Die Zeit ist reif für eine Architektur, die Inhalte stärker gewichtet als Bilder und Selbstdarstellungen, die zeigt, wie mit Programm und Form die Zivilisierung unserer Ansprüche gelingen kann. Reduktion als die große gesellschaftliche Aufgabe unserer Zeit erfordert einen Gegenentwurf zur verschwenderischen Steigerungslogik, der sinnstiftend und sinnlich für die gesellschaftliche Akzeptanz einer bescheideneren Lebensweise wirbt.
Ein Weg dahin ist eine Architektur, die das Beste aus dem macht, was da ist. Entwerfen schöpft nicht länger aus einer opulenten und schier unbegrenzten Fülle an Neuem, sondern das Vorhandene, vom Gebäude bis zum Material, wird zum Ausgangspunkt für Programm und Form jeglicher baulichen Intervention.
Eine Reduktion der Ansprüche wird nur gelingen, wenn Gestaltung und Qualität der Architektur die Menschen dazu ermutigt, mit Materialien, Räumen und Situationen bewusster umzugehen. Bescheidenheit und Beständigkeit werden (wieder) zum Gradmesser der Architektur.
Der BDA-Tag lädt zur Debatte über Inhalt und Form einer Architektur der Bescheidenheit ein und fragt, wie die notwendige Entschiedenheit zur ökologischen Bauwende auf Ebene der Gesellschaft und des Berufsstandes erreicht werden kann.
>11.00 Uhr
Reduktion in gesellschaftlicher Verantwortung
Susanne Wartzeck
Präsidentin des BDA, Dipperz / Berlin
Klara Geywitz
Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Berlin
Michael Stötzer
Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Chemnitz
Das Wenige und das Wesentliche. Impuls und Gespräch
Prof. Dr. John von Düffel
Dramaturg, Schriftsteller und Professor für Szenisches Schreiben, Universität der Künste Berlin
13.30 Uhr
Vorträge und Diskurs in parallel stattfindenden Panels
>Panel I – Ästhetik der Bescheidenheit
Mit welchen räumlichen und gestalterischen Qualitäten muss die Bescheidenheit in der Architektur ausgestattet sein, um Menschen zur Reduktion ihrer Ansprüche einzuladen und zu überzeugen? Wie müssen Entwurfs- und Planungsprozesse gestaltet sein, um Akzeptanz für eine Reduktion bei den Menschen zu erreichen? Was ist angesichts der drängenden Notwendigkeit zur Ressourceneinsparung ästhetisch im Um- und Neubau tolerierbar? Wo liegt die Grenze des Akzeptablen, auch mit Blick auf die Beständigkeit von Architektur?
Barbara Lubich
Markus Prodehl
Gründungsmitglieder und Vorstand ZENTRALWERK Kultur- und Wohngenossenschaft, Dresden
Prof. Mechthild Stuhlmacher
Architektin, Korteknie Stuhlmacher, Rotterdam / Lehrstuhl Baukonstruktion und Entwerfen, TU Berlin
Tim Heide
Architekt BDA, HEIDE & VON BECKERATH, Berlin
Moderation:
Alexander Pötzsch, Architekt BDA, Dresden
Panel II – Kultur der Beständigkeit
Beständigkeit in der Architektur ist Grundlage für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und setzt weit vor energetisch-technischen Konzepten an. Womit lässt sich ein gesellschaftlicher Perspektivenwechsel unterstützen, der dazu beiträgt, die Beständigkeit und das Dauerhafte gegenüber den Verführungen des ewigen Neuen als etwas Besonderes wahrzunehmen? Welche politischen Hebel bedarf es, um Beständigkeit als monetären Wert (wieder) zu begreifen?
Prof. Regine Hartkopf
Architektin BDA und Dombaumeisterin, Südharz
Franziska Singer
Architektin BDA, Franziska Singer Architektur, Marktoberdorf
Thomas Wolf
Orgelbaumeister, Vogtländischer Orgelbau, Limbach/Vogtland
>Moderation:
Dr. Florentine-Amelie Rost, Architektin BDA, Berlin
Panel III – Verantwortung des Kapitals
Wie kann die ökologische und soziale Verantwortung von Investoren für ihr Handeln stärker eingefordert werden? Welche Relevanz kommt dabei im Bauen dem Gebäudebestand mit seinem ökologischen und sozialen Wert zu? Wie kann das Gemeinwohl als Ausdruck unternehmerischer Verantwortung für die Gemeinschaft in die nachhaltige Transformation der Wirtschaft integriert werden?
Christine Steiner Bächi
Präsidentin Stiftung Einfach Wohnen und Architektin KOS, Zürich
Marius Hasenheit
Gründungsmitglied Genossenschaft selbstverwalteter Projekte und Herausgeber transform Magazin, Berlin
Dr.-Ing. Brigitta Ziegenbein
a.o. Mitglied des BDA, Leitung des Stadtplanungsamtes Stadt Leipzig
oderation:
Leona Lynen, Vorständin ZUsammenKUNFT Berlin und Partnerin team stadtstattstrand, Berlin
15.30 Uhr
Ankunft im Alltag
Dr. Peter Richter, Journalist und Autor, Berlin
16.00 Uhr
Bescheidenheit und Entschiedenheit
Abschluss-Diskussion im Plenum
17.00 Uhr
Schlusswort
Samstag, 10. Juni 2023, 20.00 Uhr
BDA-Fest
Weltecho, Chemnitz
Annaberger Str. 24, 09111 Chemnitz
Kostenbeitrag für das BDA-Fest: 45 Euro, Studierende 20 Euro
30b „>Die Neuerfindung des Stadtzentrums – von Chicago über Berlin nach Barcelona
mit Alexander Georgi, Architekt BDA, Chemnitz
Der Wiederaufbau der Innenstadt nach der nahezu vollständigen Zerstörung des Chemnitzer Stadtzentrums durch den 2.Weltkrieg setzte seinen Schwerpunkt nördlich der historischen Innenstadt. Der Verlust des Zentrums blieb bis Ende der 1990er Jahre schmerzhaft. Besonders unter dem Einfluss des Baudezernenten Ralf-Joachim Fischer (im Amt von 1998 bis 2003) entstand die Idee, durch den Import namhafter Architekturbüros und in Anlehnung an den historischen Stadtgrundriss eine qualitätvolle Innenstadt zu gestalten:
- Rosenhof – Gesine Weinmiller, Berlin
- Galeria Kaufhof – Helmut Jahn, Chicago
- Fassade Galerie Roter Turm – Hans Kollhoff, Berlin
- Kaufhaus Peek & Cloppenburg – Christoph Ingenhoven, Düsseldorf
- Industrieschule – Friedrich Wagner-Poltrock, 1928
- Filiale der Deutschen Bundesbank – José Luis Mateo, Barcelona
Stadthistorische Tour – Vom romanischen Kloster zur Stadt der Moderne
mit Mario Friedrich, Architekt BDA, Chemnitz
Das Chemnitzer Stadtzentrum bedeutet Vielfalt auf engstem Raum. Vom Ensemble um das Karl-Marx-Monument herum über den Opernplatz auf den Schlossberg, um vom Kloster mit romanischem Ursprung auf die Innenstadt herunterzuschauen:
- Verwaltungsgebäude mit Karl-Marx-Monument – Planungskollektiv, 1971
- Umbau Hauptbahnhof – Grüntuch Ernst Architekten BDA, 2016
- Schillerplatz mit Omnibusbahnhof – Experimentalbau der Deutschen Bauakademie, 1968
- Stadtbad – Stadtbaurat Fred Otto, 1934
- AOK-Gebäude – Curt am Ende, 1931
- Wohnhaus Max W. Feistel, 1928
- Schlossbergmuseum, älteste Teile um 1150
Industriearchitektur – von den Heldenjahren zu Interventionsflächen der Kulturhauptstadt
mit Leon Pascal Keller, Architekt BDA, Chemnitz
Bei dieser Bustour geht es nach Süden und erkundet herausragende Beispiele der Industriekultur:
- Wirkbau – Erich Basarke, 1927
- Spinnbau – Interimsspielstätte der Theater Chemnitz, 1920er/1950er Jahre
- Wanderer Werke – Erich Basarke, 1912
- Straßenbahndepot Zwickauer Straße
Gründerzeit und Jugendstil – vom Selbstbewusstsein der Bürgergesellschaft
mit Kerstin Bochmann, Architektin BDA, Chemnitz
Die Firmengründer wohnten im 19. Jahrhundert meist relativ bescheiden auf dem Fabrikgelände. Die nächste Generation ließ sich dann dort was prunkvolleres Bauen. Spätestens die Generation der Enkel hatte da schon andere kulturelle Ansprüche. Die Bustour führt zu:
- Kreuzkirche – Otto Bartning, 1930
- Wohngebiet Kaßberg
- Neubau Firma intenta – Architekturpreis der Stadt Chemnitz, architekturkanal, 2018
- Villa Oscar Freiherr von Kohorn zu Kornegg – Wenzel Körner, 1907
- Villa Giehler – Wenzel Körner, 1907
- Villa Esche – Henry van de Velde, 1911
zu allen Veranstaltungen des BDA-Tags ist erforderlich.
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