S120
Deutschland-Bad Hersfeld: Dienstleistungen von Architektur-, Konstruktions- und Ingenieurbüros und Prüfstellen
2022/S 120-340015
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Richtlinie 2014/24/EU
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift: Kleine Industriestraße 6
Ort: Bad Hersfeld
NUTS-Code: DE733 Hersfeld-Rotenburg
Postleitzahl: 36251
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): DAGEFÖRDE Öffentliches Wirtschaftsrecht Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
E-Mail: vergabe@kanzlei-dagefoerde.de
Telefon: +49 51159097560
Fax: +49 51159097566
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.azv-hef-rof.de
Abschnitt II: Gegenstand
AZV Hersfeld-Rotenburg – Planung der Erweiterung der Deponie "Am Mittelrück" um einen Bauabschnitt 4 (BA 4)
Der Auftraggeber beabsichtigt, die in den Vergabeunterlagen beschriebenen und im Ingenieurvertrag gemäß § 3 aufgeführten Planungsleistungen (Grundleistungen und besondere Leistungen),
analog der Leistungsphasen 1 bis 9 des Leistungsbildes Ingenieurbauwerke gemäß §§ 41 ff. HOAI 2021 i. V. m. Anlage 12, Ziff. 12.1 der HOAI 2021, sowie Grund- und besondere Leistungen für das Leistungsbild Verkehrsanlagen analog § 45 ff i.V.m. Anlage 13, 13.1. HOAI 2021, erbringen zu lassen, wobei eine stufenweise Beauftragung vorgesehen ist.
Deponie "Am Mittelrück" Hersfelder Straße/Forsthausweg 36251 Ludwigsau Leistungserbringung in den Räumlichkeiten des Auftragnehmers und vor Ort auf dem Deponiegelände.
Gegenstand des Vergabeverfahrens sind Planungsleistungen gemäß HOAI für die Erweiterung der Deponie um den BA 4, die alternative Nutzung des BA 4 bis zum Beginn der Ablagerung, die termporäre Oberflächenabdichtung BA 3 und BA 4 sowie für die Umschlagsfläche/Umschlagshalle.
Der AZV betreibt seit 1970 die Deponie "Am Mittelrück". Diese Deponie, bei der es sich um eine DKII-Deponie handelt, wurde entsprechend dem Bedarf an Ablagerungsvolumen seit 1970 in mehreren Abschnitten erweitert. Derzeit besteht die Deponie aus drei Bauabschnitten, nämlich BA 1, BA 2 alt und BA 2 neu sowie BA 3.
Die Abschnitte BA 1 und BA 2 alt besitzen keine Basisabdichtung nach TASi und sind bereits mit Restabfall verfüllt. Die Verfüllung mit Restabfall endete im Jahr 2005. Diese Bereiche des BA 1 und BA 2 alt (sog. "Altbereich") sollen in den nächsten ein bis zwei Jahren mit einer Oberflächenabdichtung (nachfolgend: "OFAD") versehen und in die Deponienachsorge überführt werden. Die Stilllegung des Altbereiches ist bereits beim RP Bad Hersfeld angezeigt. Für die Herstellung der Oberflächenabdichtung liegt bereits eine Genehmigung des RP Kassel vom 30.04.2019 vor. Es besteht behördlicherseits eine Umsetzungsfrist von fünf Jahren, die
am 30.04.2024 endet. Die Realisierung der OFAD soll im Jahr 2024 abgeschlossen sein.
Die Abschnitte BA 2 neu und BA 3 besitzen eine Basisabdichtung nach TASi. Der BA 2 neu wurde 1994 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Die Fertigstellung des Abschnittes BA 3 erfolgte im Jahr 1995.
Die Bereiche BA 2 neu und BA 3 sollen um einen BA 4 ergänzt werden. Die Verfüllung soll in zwei Bauabschnitten erfolgen.
Zur Realisierung der Maßnahme sind folgende Planungsleistungen, siehe § 3 A-D, Ingenieurvertrag zu erbringen:
A Planung der Erweiterung einer DK II Deponie im BA4; Grundleistung Ingenieurbauwerke (analog LPH 1-9, HOAI 2021) und besondere Leistungen.
B Alternative Nutzung des BA 4; Grundleistungen Ingenieurbauwerke und Verkehrsanlagen, jeweils LPH 1-9, analog HOAI 2021, und besondere Leistungen.
C Temporäre Oberflächenabdichtung (BA 3 und BA 4); Grundleistung Ingenieurbauwerke, LPH 1-5, analog HOAI 2021 und besondere Leistungen.
D Umschlagsfläche / Umschlagshalle Grundleistungen Ingenieurbauwerke und Verkehrsanlagen, jeweils LPH 1-9, analog HOAI 2021 und besondere Leistungen.
Der Auftraggeber beabsichtigt, gemäß § 17 Abs. 4 Satz 2 i. V. m. § 51 VgV drei Bewerber zur Abgabe von Erstangeboten aufzufordern. Voraussetzung hierfür ist zunächst, dass die Eignungskriterien (siehe Abschnitt III der Auftragsbekanntmachung) einschließlich der Mindestanforderungen erfüllt sind. Der Auftraggeber wird sodann auf Basis der nachfolgend genannten objektiven Auswahlkriterien aus dem Kreis der geeigneten Bewerber jene Unternehmen auswählen, die er zur Abgabe von Erstangeboten und Verhandlungen auffordert. Ist die Anzahl der Bewerber auch nach Anwendung der Auswahlkriterien noch zu hoch, entscheidet das Los (§ 75 Abs. 6 VgV). Sofern die Anzahl der Bewerber, welche die Eignungskriterien erfüllen, weniger als drei beträgt, kann der Auftraggeber das Verfahren fortführen, indem er den oder die Bewerber zur Abgabe von Erstangeboten auffordert, welche die Kriterien erfüllen (§ 51 Abs. 3 Satz 2 VgV).
Zur Auswahl der zur Abgabe von Erstangeboten aufgeforderten Unternehmen wertet der Auftraggeber die Angaben der Bewerber im Teilnahmeantrag (Teil C der Vergabeunterlagen) aus und vergibt die folgenden Punktzahlen:
1. Jahresumsatz: Höhe des im Teilnahmeantrags angegebenen
Umsatzes aus mit dem Auftragsgegenstand vergleichbaren Leistungen im Jahresdurchschnitt in den Jahren 2019 bis 2021.
< 150.000 EUR = 10 Punkte
< 200.000 EUR = 15 Punkte
< 250.000 EUR = 20 Punkte
< 300.000 EUR = 25 Punkte
>= 300.000 EUR = 30 Punkte
2. Berufserfahrung Projektleiter: Dauer der im Teilnahmeantrag angegebenen Berufserfahrung des vorgesehenen Projektleiters (in Jahren).
< 5 Jahre = 7 Punkte
< 10 Jahre = 14 Punkte
< 15 Jahre = 21 Punkte
< 20 Jahre = 28 Punkte
>= 20 Jahre = 35 Punkte
3. Berufserfahrung stellv. Projektleiter: Dauer der im Teilnahmeantrag angegebenen Berufserfahrung des vorgesehenen stellv. Projektleiters in Jahren.
< 5 Jahre = 3 Punkte
< 10 Jahre = 6 Punkte
< 15 Jahre = 9 Punkte
< 20 Jahre = 12 Punkte
>= 20 Jahre = 15 Punkte
Die in den einzelnen Kriterien erzielten Punktzahlen werden addiert (Gesamtpunktzahl maximal 80). Die drei Bewerber mit der höchsten Gesamtpunktzahl werden – bei ansonsten nachgewiesener Eignung – zur Abgabe von Erstangeboten aufgefordert.
Die Leistungen werden zunächst in einer ersten Stufe (LPH 1-4, analog HOAI 2021) beauftragt. Der Auftraggeber behält sich vor, über die weitere Beauftragung der zweiten Stufe (ab LPH 5-9, analog HOAI 2021) im freien Ermessen und u.a. in Abhängigkeit vom Genehmigungsverfahren zu entscheiden. Näheres zu den in den einzelnen Stufen zu erbringenden Planungsleistungen regelt § 4 des Ingenieurvertrages.
Erläuterung zur Angabe der Vertragslaufzeit (Ziffer II.2.7): Es handelt sich um eine geschätzte Angabe auf Basis der aktuellen Planung des Auftraggebers für den Verlauf des Vergabeverfahrens sowie der Planungs- und Bauphase. Je nach Verlauf dieser Phasen und Ausnutzung der vorstehenden Option zur Beauftragung weiterer Leistungen kann sich tatsächlich eine kürzere oder längere Vertragslaufzeit ergeben. Der Vertrag tritt grundsätzlich mit dem Zuschlag in Kraft und endet mit der vollständigen Erbringung der letzten dem Auftragnehmer übertragenen Leistung.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
1. Jahresumsatz: Eigenerklärung über den Umsatz des Bewerbers in den Jahren 2019 bis 2021 (insgesamt und aus mit dem Auftragsgegenstand vergleichbaren Leistungen). Der Auftraggeber behält sich vor, zum Nachweis der Richtigkeit der Angaben ergänzende Unterlagen anzufordern, z. B. (testierte) Jahresabschlüsse oder Bestätigungen eines Wirtschaftsprüfers oder Steuerberaters.
2. Haftpflichtversicherung: Nachweis einer branchenüblichen
Berufshaftpflichtversicherung durch Deckungsbestätigung oder rechtsverbindliche Bestätigung der Versicherung, im Auftragsfall eine entsprechende Deckung zu gewähren.
3. Eigenerklärung des Bewerbers, wie oft in den letzten 3 Jahren die Haftpflichtversicherung(en) in Anspruch genommen wurde (mit Angabe der Höhe des regulierten Haftpflichtschadens).
Zu 1.: Jahresumsatz aus mit dem Auftragsgegenstand vergleichbaren Leistungen mindestens 100.000 EUR im Jahresdurchschnitt in den
Jahren 2019-2021.
Zu 2.: Deckungssumme für Vermögensschäden, Personen- und Sachschäden mindestens 5,0 Mio. EUR je Schadensfall. Die Deckungssumme muss pro Jahr mindestens 2-fach zur Verfügung stehen.
4. Referenzleistungen: Eigenerklärungen über mit dem Auftragsgegenstand vergleichbare frühere Aufträge aus den letzten 5 Jahren. Vergleichbar sind Aufträge aus folgenden Leistungsbereichen: 1. Erstellung von Genehmigungsunterlagen für den Bau oder die Erweiterung einer DK II-Deponie, oder einer Deponie für eine andere Deponieklasse, die im Aufbau vergleichbar ist. 2. Planung der Erweiterung von bestehenden Deponien. 3. Planung von Oberflächenabdichtungen. 4. Planung von anderen Deponiemaßnahmen (z. B. Sickerwasser, Zwischenlagerung). 5. Planung von Umschlagflächen.
5. Personalstand: Eigenerklärung zum Personalstand im Jahresdurchschnitt in den Jahren 2019 bis 2021, gegliedert nach Büroinhabern/Geschäftsführern, Architekten/Ingenieure/innen und kaufmännischen/technischen Mitarbeitern.
6. Projektleitung: Eigenerklärung zum/zur vorgesehenen Projektleiter/
in und stellv. Projektleiter/in unter Angabe von Name, beruflicher Qualifikation und Berufserfahrung in Jahren.
7. Angaben zum Nachunternehmereinsatz: Eigenerklärung, ob und ggfs. welche Leistungsteile an Nachunternehmer übertragen werden sollen.
Zu 4.: Aus jedem der Leistungsbereiche 1 bis 5 ist jeweils mindestens eine Referenzleistung anzugeben. Dabei können Referenzen auch mehrfach (d. h. für mehrere Leistungsbereiche) gewertet werden. Bei allen Referenzleistungen müssen zudem die folgenden Mindestanforderungen erfüllt sein:
– Projekte mit einem Bauvolumen von mindestens 500.000 EUR netto.
– Abschluss bzw. Fertigstellung der jeweiligen Referenzleistungen des Bewerbers frühestens, d. h. nach dem 31.12.2016.
Zu 6.: Projektleiter und stellv. Projektleiter müssen über mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im Bereich der Erbringung von Ingenieurleistungen nach HOAI verfügen.
Zulassung der Projektleitung und Stellvertretung als Ingenieur/in nach jeweils einschlägigem Landesrecht.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
1) Weitere Eignungskriterien (Ergänzung zu Ziffer III):
8. Gesetzliche Ausschlussgründe: Eigenerklärung über das Vorliegen oder Nichtvorliegen von Ausschlussgründen im Sinne von §§ 123, 124 GWB sowie ggf. Maßnahmen der Selbstreinigung im Sinne von § 125 GWB.
9. Erklärung zu § 4 HVTG: Eigenerklärung zur Einhaltung von Mindestlohnstandards nach § 4 HVTG.
10. Ausschlussgründe gemäß Verordnung (EU) 2022/576 (kein Bezug zu Russland): Eigenerklärung über das Vorliegen oder Nichtvorliegen von Ausschlussgründen im Sinne der Verordnung (EU) 2022/576.
2) Nachunternehmer:
Bewerber haben in dem Nachunternehmerverzeichnis (Teil C, Anlage C02) anzugeben, ob und ggf. welche Teile der Leistung sie an Nachunternehmer weitergeben wollen. Auch mit dem Bewerber im Sinne des Konzernrechts verbundene Unternehmen sind bei Einbindung in die Leistungserbringung als Nachunternehmer einzuordnen. Die Anlage C02 ist auch dann ausgefüllt abzugeben, wenn kein Einsatz von Nachunternehmern beabsichtigt ist.
3) Eignungsleihe:
Sollte ein Bewerber die Eignungskriterien nur dadurch erfüllen können, dass er ein anderes Unternehmen einbezieht (Eignungsleihe), so hat er bei Abgabe des Teilnahmeantrags seine Verfügung über die Ressourcen des anderen Unternehmens und dessen Eignung sowie das Nichtvorliegen gesetzlicher Ausschlussgründe beim anderen Unternehmen mittels einer Verpflichtungserklärung (Teil C, Anlage C03) nachzuweisen.
4) Bewerber-/Bietergemeinschaften:
Für Bewerbergemeinschaften muss ein gemeinsamer Teilnahmeantrag abgegeben werden. Der Name der Bewerbergemeinschaft sowie ein bevollmächtigter Vertreter sind anzugeben (siehe Teil C der Vergabeunterlagen). Der Auftraggeber weist darauf hin, dass von einer (späteren) Bietergemeinschaft eine gesamtschuldnerische Haftung verlangt wird. Hierzu ist die Bewerbergemeinschaftserklärung (Teil C, Anlage C04) in von allen Mitgliedern der Bewerbergemeinschaft rechtsverbindlich unterzeichneter Form abzugeben.
Mit der Abgabe eines Erstangebotes wird die Bewerbergemeinschaft zur Bietergemeinschaft. Für Bietergemeinschaften muss ein gemeinsames Angebot abgegeben werden. Änderungen an der Zusammensetzung einer Bietergemeinschaft gegenüber der Zusammensetzung als Bewerbergemeinschaft sind unzulässig und können zum Ausschluss des Angebots vom Vergabeverfahren führen.
Bekanntmachungs-ID: CXP4YBLRS0A
Postanschrift: Wilhelminenstraße 1-3
Ort: Darmstadt
Postleitzahl: 64283
Land: Deutschland
E-Mail: vergabekammer@rpda.hessen.de
Telefon: +49 6151126603
Fax: +49 611327648534
Internet-Adresse: https://rp-darmstadt.hessen.de/infrastruktur-und-wirtschaft/oeffentliches-auftragswesen/vergabekammer
Das Vergabeverfahren unterliegt der Nachprüfung in einem Nachprüfungsverfahren gemäß § 155 ff. GWB. Die zuständige Vergabekammer leitet ein Nachprüfungsverfahren nur auf Antrag ein (§ 160 Abs. 1 GWB). Ein Nachprüfungsantrag ist gemäß § 160 Abs. 3 Satz 1 GWB unzulässig, soweit:
1) der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von 10 Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 Absatz 2 GWB bleibt unberührt,
2) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
3) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
4) mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
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