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Raum-in-Raum-System - Optimaler Schallschutz mit Knauf Konstruktion

Labor | Backnang | Knauf KG
160 Phon ausgebremst

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160 Phon dröhnen durch den Raum. Und doch könnte man vor der Tür des Testlabors von d&b Audiotechnik eine Stecknadel fallen hören. Möglich macht dies ein freitragendes Raum-in-Raum-System mit bis zu 7 m Raumhöhe, errichtet aus Cocoon Leichtbauprofilen und beplankt mit Knauf Diamant X und Silentboard. Die Konstruktion sorgt für optimalen Schallschutz und steht dabei sicher und stabil.

d&b Audiotechnik ist Experte für professionelle Beschallungssysteme. Der Hauptsitz der Gesellschaft befindet sich in einer ehemaligen Spinnerei im Gewerbepark Eugen-Adolff-Straße in Backnang. In dieser prägnanten Umgebung erforscht, konzipiert und produziert das international tätige Unternehmen moderne und für die Pro-Audio-Branche wegweisende Lösungen. Um dabei noch besser testen zu können, wünschte sich die Gruppe ein Entwicklungszentrum mit drei schalldichten Audiolaboren. Platz dafür war in den nicht mehr genutzten Fabrikhallen der Spinnerei genug. Allerdings erforderte die Aufgabe Raumlösungen, die Geräuschpegel von bis zu 160 Phon nur gebremst nach außen dringen lassen.

Ursprünglich geplant waren massive Mauern
Vor diesem Hintergrund wollte d&b Audiotechnik die Laborwände zunächst in Massivbauweise ausführen. Um die hohen bauphysikalischen Anforderungen zu erfüllen, sollte der mit dem Projekt beauftragte Thomas Riempp GmbH Maler und Stuckateurbetrieb die eingezogenen Mauern zudem mit Vorsatzschalen und freigespannten Decken in Trockenbauweise ergänzen. Das große Manko bei dieser Lösung: die Fundamente unter den neuen Wänden. Sie in den Bestandsbau zu integrieren, hätte enorme technische Herausforderungen verursacht und viel Zeit und Geld gekostet.

Effizienter: Das leichte Cocoon Raum-in-Raum-System

Im Zuge einer technischen Beratung entwickelte Knauf Cocoon daher in Absprache mit Architekt Manfred Orlowski, Bauphysiker Achilles Bückle und Tragwerksplaner Klaus Warstat eine deutlich effizientere Alternative, um die statischen und akustischen Herausforderungen der Bauaufgabe zu lösen: ein Raum-in-Raum-System mit Cocoon-Stahl-Leichtbauprofilen und einer Beplankung aus Knauf Diamant X und Knauf Silentboard.

Jeder Raum gewährleistet maximale Entkoppelung
Beplankungsarten und -dicken sowie Hohlraumtiefen wurden explizit an die spezifischen Anforderungen der Bauaufgabe angepasst. Dadurch konnten die geforderten Schalldämmwerte der Wände und Decken von R’w ≥ 70 dB und die benötigten frequenzabhängigen Grenzkurven problemlos erreicht werden. Darüber hinaus gewährleistet das gewählte System eine maximale Entkoppelung der Trockenbaukonstruktionen von den umgebenden Massivbauteilen – und erlaubt außerdem den weitgehenden Verzicht auf neue Massivwände und Fundamente.

Jeder der drei Laborcuben ist als freistehender Raum mit lastabtragenden Wänden und freitragenden Decken konzipiert und bis zu 7 m hoch, zwischen 6 und 11 m breit und 5 bis 10 m lang. Dabei wurden die einzelnen Labore entsprechend ihrer Anforderungen und der im Bestand vorherrschenden Bedingungen unterschiedlich konzipiert.

Labor 1: Raum-in-Raum um eine Kranbahn gebaut
Im sogenannten Labor 1 testen die Techniker von d&B Audiotechnik sehr große und entsprechend schwergewichtige Lautsprecher. Bewegt werden sie mit Hilfe einer Kranbahn, die im Zentrum des Labors von der Rohdecke abgehängt werden musste. Dies erforderte eine Dachscheibe aus Spannbetonelementen, für deren Lastabtragung zusätzliche Massivbauwände errichtet werden mussten.

Tragende Vorsatzschale in Stahl-Leichtbauweise

Innerhalb der neu geschaffenen Hülle errichteten die Monteure der Thomas Riempp GmbH ein Raum-in-Raum-System aus einer tragenden Vorsatzschale und einer freigespannten Decke in Stahl-Leichtbauweise. Das Ständerwerk der Vorsatzschale stellen im Abstand von 625 mm aneinandergereihte und mit 120 mm Mineralwolle ausgefachte Knauf Cocoon DT147/50/1.5-Profile. Als Beplankung dient eine Kombination aus 18 mm Diamant X und 12,5 mm Silentboard.

Zweigeteilte freigespannte Decke mit Unterdecke

Für die in Raummitte geteilte, freigespannte Decke wurde eine Unterkonstruktion aus Stahl-Leichtbauprofilen an der Rohdecke abgehängt. Diese wurde mit 18 mm Diamant X und 12,5 mm Silentboard direkt beplankt sowie mit 100 mm Mineralwolle gedämmt. Eine 120 mm tiefer hängende Unterdecke vervollständigt das System. Diese Konstruktion wurde mit Hilfe von Direktschwingabhängern von der freitragenden Decke entkoppelt und mit 18 mm Diamant X und 12,5 mm Silentboard beplankt und mit 80 mm Mineralwolle schalltechnisch gedämmt.

Labor 2: Bestand umhüllt Raum-in-Raum-Lösung
Für das Labor 2 konnten bereits im Bestand vorhandene Wände als raumabschließende Umfassung genutzt werden. Um sie schallschutztechnisch zu ertüchtigen, kam ebenfalls ein Raum-in-Raum-System mit tragenden Vorsatzschalen und einer freigespannten Decke zum Einsatz. Für die Vorsatzschalen kombinierten die Monteure Cocoon DT147/50/1.5- Profile (a=625 mm), 120 mm Mineralwolldämmung und 18 mm Diamant X + 12,5 mm Silentboard.

Die freitragende Decke basiert auf Knauf Cocoon DT296/50/2.0-Profilen (a=500 mm) mit 100 mm Mineralwolle als Dämmschicht und einer Direktbeplankung aus 18 mm Diamant X und 12,5 mm Silentboard. Darunter hängt auch in diesem Labor eine entkoppelt ausgeführte Unterdecke, deren Aufbau der Deckenkonstruktion in Labor 1 gleicht.

Labor 3: Tragende Leichtbauwände mit Vorsatzschalen kombiniert
Das für Labor 3 gewählte Raum-in-Raum-System verbindet tragende Leichtbauwände mit tragenden Vorsatzschalen und einer freigespannte Decke, um die gewünschten akustischen und statischen Werte zu erzielen. Die Leichtbauwände nutzen mit 120 mm Mineralwolle ausgefachte DT147/50/1.5-Profile (a=625 mm) als Ständerwerk und zwei Lagen 12,5 mm Diamant X Platten als aussteifende Beplankung.

Deckenkonstruktion: extra ausgesteift und entkoppelt montiert

Die ebenfalls in Stahl-Leichtbauweise (DT 296/50/2.0, a = 400 mm) konzipierte, freitragende Decke wurde an der Oberseite zusätzlich mit 22mm OSB/3 ausgesteift. Die mit Flügelbohrschrauben befestigte OSB-Beplankung kragt über die Stahl-Leichtbaudecke aus. Der Anschluss an die Massivwand wurde entkoppelt und zugleich luftdicht ausgeführt. Unterseitig wurde die Decke mit 18 mm Diamant X und 12,5 mm Silentboard beplankt und mit 240 mm Mineralwolle gedämmt.

Noch leiser dank zusätzlicher Vorsatzschale und Unterdecke
Nach der Montage der Wände und der freitragenden Decke wurde die Konstruktion innen mit Vorsatzschalen und einer entkoppelten Unterdecke ergänzt. Die Unterkonstruktion der mit 120 mm ausgefachten tragenden Vorsatzschalen nutzt DT147/50/1.5-Profile (a=625 mm). Als Beplankung dienen 18 mm Diamant X und 12,5 mm Silentboard. Die Konstruktion der Unterdecke ist identisch mit der in den beiden anderen Laboren.

Montagehilfen erforderlich
In allen drei Räumen musste zur Montage aufgrund der großen Länge und des Einzelgewichts der verwendeten Profile ein Raupenkran eingesetzt werden. Zudem nutzten die Monteure Scherenarbeitsbühnen, um auch in 7 m Höhe noch sicher arbeiten zu können.

Bautafel

Bauherr: d&b Audiotechnik, Backnang
Ausführung Trockenbau: Thomas Riempp GmbH Maler und Stuckateurbetrieb, Unterensingen
Planung: Manfred Orlowski, Backnang
Bauphysik: Bückle Bauphysik, Backnang
Tragwerksplanung: Warstat Ingenieurbüro, Backnang
Produkte: Knauf Cocoon DT147/50/1.5-Profile, DT 296/50/2.0-Profile, Knauf Diamant X, Knauf Silentboard
Fachberatung: Knauf Gips KG, Alexander Baisch, Regionaler Marktmanager Trockenbau; Markus Brosch, Gebietsleiter Trockenbau

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