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RAL-zertifizierter Oberflächenschutz am Bau

PSS Interservice GmbH
RAL-zertifizierter Oberflächenschutz am Bau

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Im Gespräch mit Dr. Michael Kupfer, Vorstand der RAL Gütegemeinschaft Anti-Graffiti: Saugfähige Untergründe und Graffitiattacken zählen mit zu den schwierigsten Konstellationen an Bauten in puncto Sauberkeit und Instandhaltung. Deren rückstandsfreie Entfernung sowie nachhaltiger Unterhalt erfordert eine Menge Erfahrung und Know-how. Geprüfte Produkte und Dienstleistungen zeugen von Leistungsfähigkeit und geben Anwender und Auftraggeber Sicherheit. Einen Standard setzt hier die RAL Gütegemeinschaft Anti-Graffiti. Wir waren im Gespräch mit dem Vorstand Dr. Michael Kupfer, der ein Verfahren für die RAL-konforme Betestung von Produkten entwickelt hat.

Herr Dr. Kupfer, warum ist die Graffitentfernung bzw. der Graffitischutz ein so schwieriges Fachgebiet?

Dr. Kupfer: „Es ist meist eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Der Verarbeiter findet einen Untergrund vor, dessen genaue Eigenschaften er nicht kennt. Oft ist die Oberflächenbehandlung nicht dokumentiert. Und erschwerend kommt hinzu, dass das Material des Graffiti gänzlich unbekannt ist. Es kann zwar vom Profi meist eingegrenzt werden, aber die exakte Rezeptur liegt ja leider nicht vor. Also braucht der Facharbeiter den richtigen Graffitientferner und noch mehr Erfahrung. Nur dann liegen die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entfernung vor. Und obendrein sind Garantien für eine rückstandslose Entfernung nicht gegeben. Daher präferieren wir die Prophylaxe.“

Herr Dr. Kupfer, welchen Nutzen bietet hier die RAL Gütegemeinschaft Anti-Graffiti?

Dr. Kupfer: „Die RAL Gütegemeinschaft Anti-Graffiti ist ordentliches Mitglied des RAL, des Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. Dieser Institution gehören weit mehr als 130 Gütegemeinschaften an. Eine davon sind wir: 1997 gegründet, mit dem erklärten Ziel, wissenschaftlicher Betreuung und fachgerechter Realisierung von Reinigungs- und Schutzmaßnahmen sowie Produkte und Verfahren zu erfassen und zu beurteilen. Daher haben wir für die Thematik „Anti-Graffiti“ ein Regelwerk geschaffen.“

Herr Dr. Kupfer, wann ist ein Graffitischutz oder -entferner RAL-zertifiziert?

Dr. Kupfer: „Wir haben in unseren Labors spezifizierte Testverfahren entwickelt. Objektivität ist hierbei wichtig. Dieses Verfahren arbeitet mit einem Punktesystem. Produkte, die unser eingetragenes Gütezeichen „Anti-Graffiti“ tragen möchten, müssen vordefinierte Hürden überspringen. Bis heute haben wir mehr als 250 verschiedene Produkte getestet. Nur die bei uns gelisteten haben es letztendlich final geschafft.“

Herr Dr. Kupfer, welcher RAL-zertifizierter Oberflächenschutz ist möglich?

Dr. Kupfer: „Wir unterscheiden zwischen einer dauerhaften Graffitiprophylaxe und einem Opferschichtsystem. Außerdem werden die Reiniger untersucht. So reicht das Spektrum von imprägnierendem Oberflächenschutz über filmbildende PU-Systeme bis hin zu Opferschichtsystemen. So gibt es beispielsweise viele Wachssysteme, bestimmt über 50 Stück. Hier bieten wir mit der RAL-Zertifizierung die Sicherheit über die Leistungsfähigkeit des Produktes. Aber es geht nicht nur um das Produkt allein. Wie schon eingangs erwähnt, kommt es auch auf den Dienstleister an. Das beste Produkt nutzt nichts, wenn es in unerfahrenen Händen liegt. Daher können auch Betriebe für ihre Dienstleistungstätigkeit das RAL-Gütesiegel erhalten. Hat der Auftraggeber sowohl einen RAL-zertifizierten Betrieb als auch ein RAL-zertifiziertes Oberflächenschutzsystem gewählt, kann er von einer fachgerechten Arbeit mit einer optimalen Lösung für sein Objekt ausgehen.“

Herr Dr. Kupfer, warum ist das so wichtig?

Dr. Kupfer: „Wird ein Graffiti aus großem Abstand und flüchtig aufgesprayt, lässt sich das bei einem leistungsfähigen Graffitischutzsystem oder mit dem richtigen Graffitientferner vergleichsweise leicht und sauber entfernen. Doch dem Verarbeiter machen die vielen speziellen Applikationen zu schaffen. So kommen beispielsweise Filzstifte, Unterbodenschutz und viele andere Materialien, die ich an dieser Stelle gar nicht alle aufzählen möchte, zum Einsatz. Und da ist eines klar. Es gibt keinen universellen Graffitientferner, der alle Arten von Graffiti entfernt. Daher sind leistungsfähige Produkte und die Erfahrung sowie das Know-how vor Ort von großer Relevanz.“

 Herr Dr. Kupfer, ein berühmtes Bespiel ist das Brandenburger Tor. Wie läuft das dort?

Dr. Kupfer: „Das ist ein gutes Beispiel. Ende der 80er Jahre nahm die Graffitibelastung in Berlin stark zu. Zuvor war es die Berliner Mauer, danach standen andere Flächen im Fokus. Daher wurde mit der Öffnung der Mauer das Brandenburger Tor saniert, und der Elbsandstein sollte einen Graffitischutz erhalten. Sämtliche Hersteller von PU-Anstrichen bis hin zu speziellen Wachssystemen wurden angeboten. Zwischen diesen Polen entschied man sich für das sehr professionelle Opferschichtsystem PSS 20, welches insbesondere für den Denkmalschutz geeignet ist. Es verursacht keine dauerhaften Schäden, ist leicht entfernbar und zudem hundert Prozent ökologisch. Das Baudenkmal wird seit dieser Zeit im jährlichen Unterhalt damit geschützt und ist natürlich ein RAL-zertifizierter Anti-Graffitischutz.“

Herr Dr. Kupfer, geben Sie uns einen Ausblick. Welche Systeme wird es in Zukunft geben?

Dr. Kupfer: „Die PU-Systeme wird es auch in Zukunft geben. Da stehen heute wasserbasierte Systeme zur Verfügung. Auch die halten den Reinigungsprozessen der lösemittelbasierten Graffitientferner stand. Die Opferschichtsysteme werden immer ihre Berechtigung haben. Systeme wie PSS 20 passen, da sie rein ökologisch und ohne Graffitientferner arbeiten, gut in die Zeit und sind natürlich auch im Denkmalbereich präferiert. Darüber hinaus sehe ich auch die imprägnierenden Oberflächenbehandlungen, die in Kombination mit farbgebenden Lasuren arbeiten, und so farbig homogene Oberflächen herstellen. Aber unterm Strich sehe ich, obwohl heute alles automatisiert wird und wir über Messmethoden und -verfahren verfügen, das Experten-Wissen vor Ort, den Menschen, der über die handwerkliche Qualifikation verfügt und natürlich über ein leistungsfähiges RAL-zertifiziertes Produkt.“

Herr Dr. Kupfer besten Dank für das Gespräch!

 

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