Talentierte Nachwuchs-Architekten mit Förderpreis ausgezeichnet
Motivieren, inspirieren und gute Architekturkonzepte öffentlich präsentieren – das sind die Ziele des „Förderpreises“ der Stiftung Deutscher Architekten, der gestern Abend (6. April 2017, 18.00 Uhr) im Düsseldorfer Haus der Architekten zum 16. Mal an angehende Architektinnen und Architekten verliehen wurde. Drei Preise und fünf Anerkennungen gingen an Absolventinnen und Absolventen der Rheinisch- Westfälischen Technischen Hochschule – RWTH Aachen, der Peter Behrens School of Arts (pbsa) in Düsseldorf und der msa münster school of architecture. „Wir brauchen begabte junge Menschen, die unsere gebaute Umwelt von morgen engagiert gestalten und planen“, erklärte der Vizepräsident der Architektenkammer NRW und Vorstandsmitglied der Stiftung, Klaus Brüggenolte, in seiner Begrüßung vor rund 150 Verfahrensbeteiligten, interessierten Kammermitgliedern und Gästen. „Ich bin stolz darauf, dass wir mit unserem Förderpreis nun schon seit mehr als 30 Jahren angehende Architektinnen und Architekten auf ihrem Weg in den Beruf motivieren und unterstützen können.“
Insgesamt 47 Arbeiten waren von Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung aus acht nordrhein- westfälischen Hochschulen zum „Förderpreis 2016“ vorgelegt worden. Alle Bewerberinnen und Bewerber wurden von ihren Professoren als „besonders begabt“ eingeschätzt; der Vorschlag zur Teilnahme an dem Auszeichnungsverfahren erfolgte durch die jeweiligen Hochschullehrer.
Die Jury unter Leitung des Münsteraner Architekten Roland Bondzio lobte die ausgezeichneten Arbeiten als Beispiele für die planerische Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen, die mit großer Analysetiefe, Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen zu originellen Lösungsansätzen geführt hätten.
Drei gleichrangige Förderpreise (je 4.000 Euro) erhielten Virginia Clasen (pbsa Düsseldorf) für die Arbeit „Astronomy Center Redsand“, Li Lin (RWTH Aachen) für „Die Ewigkeit und ein Tag“ und Hanna Teuwsen (msa, Münster) für den Entwurf „Zwischen den Sphären Santa Maria de la Valldigna – Ein Kinderhospiz im Konvent“. Eine besondere Anerkennung (1.500 Euro) hatte die Jury Viktoria Falk und Lukas Mahlendorf (RWTH Aachen) für „Kinetic Weaving“ zuerkannt. Zudem gingen vier Anerkennungen (je 1.000 Euro) an Dasha Kuletskaya („Banja“), Katrin Recker („Landpartie“) und Oliver Wenz („High Five – Hochhaus in Nepal“), alle drei von der RWTH Aachen, sowie an Taina Puyn von der TU Dortmund für „Stadtbibliothek Köln“.
In die Bewertung der Jury flossen u. a. ein: der Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellung, die Intensität
und Durchdringung des Themas, die Experimentierfreudigkeit und Innovationskraft der Lösung, die bautechnologische Präzision und die Qualität der Präsentation des Entwurfsprozesses. An diesen Kriterien soll das „Talent“ des Bewerbers bzw. der Bewerberin ablesbar sein.
Die Jury lobte die hohe Qualität der Preisträgerarbeiten und der Anerkennungen. Hier werde die Stärke der Architektenausbildung in NRW deutlich, das notwendige Know-how zu vermitteln und zugleich die freie Entfaltung talentierter Nachwuchs-Architektinnen und -Architekten zu fördern. Der Juryvorsitzende Roland Bondzio stellt fest, dass es „der Baukultur gut tun würde, wenn die ‚Architektur‘ weiblicher wird. Die Ergebnisse des Förderpreises 2016 zeigen dies deutlich auf. Überproportional viele Teilnehmerinnen überzeugen durch Mut, Zielstrebigkeit, analytische und handwerkliche Fähigkeiten und haben die Jury durch ihre sensiblen entwurflichen Eingriffe und die hohe atmosphärische Dichte ihrer Arbeiten überzeugt.“
Das Vorstandsmitglied der Stiftung Deutscher Architekten, AKNW-Vizepräsident Klaus Brüggenolte, betonte im Rahmen der Preisverleihung in Düsseldorf die Bedeutung einer umfassenden, profunden Hochschulausbildung für Architektinnen und Architekten, deren Berufsbild immer komplexer und anspruchsvoller werde. Neben der Qualität des kreativen Entwurfs und der Perfektion in der technischen Umsetzung müssten Architekten heute zunehmend Aufgaben der Projektsteuerung leisten sowie Kommunikationsprozesse moderieren. „Aktuell werden auf dem Markt qualifizierte junge Architektinnen und Architekten stark nachgefragt“, erklärte Brüggenolte. Eine profunde Ausbildung im Studium und der anschließenden Berufspraxis, die Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ist, sei deshalb unverzichtbar.
Ausstellung im „Haus der Architekten“:
Von dem Talent und der Kompetenz der mit dem „Förderpreis 2016″ ausgezeichneten jungen Nachwuchs-Architektinnen und -Architekten zeugen die Arbeiten, die von den Hochschulen zu dem Auszeichnungsverfahren eingereicht wurden. Vom 7. April bis 5. Mai 2017 sind die ausgezeichneten Arbeiten in einer Ausstellung im „Haus der Architekten“ im Düsseldorfer Medienhafen zu sehen:
Förderpreis 2016 der Stiftung Deutscher Architekten
7. April bis 5. Mai 2017 Haus der Architekten (Zollhof 1, 40221 Düsseldorf) Mo. – Do., 09.00 – 17.00 Uhr, Fr.