Das Architekturzentrum Wien schrieb Architekturgeschichte(n)…
„Somit ist jetzt, wo die Moderne der Vergangenheit angehört, der Zeitpunkt gekommen, theoretisch zu reflektieren, womit wir es eigentlich zu tun hatten.“
Ruslan Muratow (Turkmenistan)
Zeitraum: 08.11.2012 – 25.02.2013
Das Architekturzentrum Wien schrieb von November 2012 bis Februar 2013 Architekturgeschichte(n): Die Ausstellung „Sowjetmoderne 1955–1991. Unbekannte Geschichten“ untersuchte erstmals umfassend die Architektur der nichtrussischen Sowjetrepubliken, die während der späten 1950er Jahre bis zum Ende der UdSSR im Jahr 1991 entstand.
Dieses Forschungs- und Ausstellungsprojekt verschiebt die von Russland geprägte Perspektive und setzt die Architektur von Armenien, Aserbaidschan, Estland, Georgien, Kasachstan, Kirgistan, Lettland, Litauen, Moldawien, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan und Weißrussland ins Zentrum der Betrachtung.
Während der Konstruktivismus und die stalinistische Architektur von der westlichen Architekturgeschichte weitgehend wahrgenommen wurde, war die sowjetische Moderne der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bisher praktisch unbekannt. Eine Forschungsgruppe des Architekturzentrum Wien hat in Zusammenarbeit mit lokalen ExpertInnen und ArchitektInnen den architektonischen Besonderheiten und den „Geschichten“ dieser Zeit nachgespürt. Im Zuge dieses großangelegten Projekts wurden viele ForscherInnen aus Ost und West vernetzt sowie ZeitzeugInnen interviewt, deren Geschichten bisher kaum geschrieben und deren Werke noch nicht kontextualisiert wurden. Die Zeit drängt, denn viele der Bauten, die noch auf ihre architekturhistorischen Meriten warten, sind gefährdet. Zum einen lässt die mangelhafte Bautechnologie ihrer Entstehungszeit die Objekte überschnell altern, zum anderen fehlen oft der Wille oder die Ressourcen zur Instandhaltung.
Mit dieser Ausstellung und dem Begleitkatalog lenkt das Architekturzentrum Wien den Blick auf ein noch unbekanntes, aber sehr spannendes architektonisches Terrain.
Kuratorinnen der Ausstellung: Katharina Ritter, Ekaterina Shapiro-Obermair, Alexandra Wachter
Ausstellungsgestaltung: Six & Petritsch
Das Ausstellungsprojekt basiert auf einer Initiative von Georg Schöllhammer mit dem Verein „Lokale Moderne“.
EMPFEHLUNG DER REDAKTION:
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikation in deutscher und englischer Ausgabe im Verlag Park Books, die wir Ihnen wärmstens ans Herz legen möchten: In einer ausführlichen Dokumentation werden die LeserInnen mitgenommen auf eine Reise in die unbekannte Sowjetmoderne. Für 48,00 € hier erhältlich:
» „Sowjetmoderne 1955-1991/Unbekannte Geschichten“
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