Visionen für die Stadt des 21. Jahrhunderts gesucht
Die BDA Galerie lädt zum Mitwirken an der Ausstellung „Berlin-Neustadt. 40/40″ ein. Mit der Schau setzt der Berliner Landesverband des Bundes Deutscher Architekten seine 2010 initiierte Reihe Vierzigaufvierzig zu aktuellen Themen der Architektur- und Städtebaudiskussion fort. Kolleginnen und Kollegen sind aufgerufen, ihre Positionen zur baulichen Entwicklung der Stadt skizzenhaft zu formulieren und zur Diskussion zu stellen.
Neustadt.40/40 widmet sich dem drängenden Thema des städtischen Wachstums, welche wir zum Anlass nehmen möchten, Alternativen zur innerstädtischen Verdichtung und zum Siedlungsbau an der Peripherie zu diskutieren. Wie sehen wir die Stadt des 21. Jahrhunderts? Kann man heute eine Stadt gründen? Wie würde man heute eine neue Stadt entwerfen? Die BDA Galerie sucht nach Visionen zu dieser grundlegenden Fragen und bittet um skizzenhafte Statements für Berlin-Neustadt.
Einreichungen sind bis zum 13. Februar 2017 möglich. Den Aufruf zur Teilnahme mit weiteren Informationen finden Sie angehängt sowie unter http://blog.bda-berlin.de und www.bda-berlin.de.
Die eingereichten Statements werden vom 16. Februar bis 6. April 2017 in der BDA Galerie gezeigt und auf dem Blog unter www.blog.bda-berlin.de veröffentlicht.
Zur Vernissage am 16. Februar 2017 um 19 Uhr werden die verschiedenen Konzepte durch drei Gastkritiker vorgestellt und öffentlich kommentiert. Nils Ballhausen, freier Journalist, Berlin und Stefan Kurath, Architekt und Urbanist, Professor an der ZHAW, Zürich, haben ihr Kommen bereits zugesagt. Als weitere Kritikerin ist die Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher angefragt.
07 Berlin-Neustadt
In den letzten drei Jahren ist Berlin um 200.000 Einwohner gewachsen – das entspricht der Größe Potsdams. Dies ist Herausforderung und Chance zugleich. Denn es gilt, nicht nur zügig neuen Wohnraum zu schaffen, sondern mit diesem die Stadt weiterzubauen. Wie Berlin nach innen wachsen könnte, hat die BDA Galerie Berlin bereits mit mehreren Ausstellungsprojekten im Format „vierzigaufvierzig“ ausgelotet: In der Mitte der Stadt (2012), ‘Sozialer Wohnungsbau‘Berlin (2013) und Der Himmel über Berlin (2015).
Wie Berlin nach außen wachsen soll, hat die bisherige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt mit Projekten für die Bebauung der Elisabeth-Aue am nördlichen und der Buckower Felder am südlichen Stadtrand aufgezeigt. Dabei wird von neuen „Gartenstädten“ gesprochen, aber der Kontext macht klar, dass es hier um die Arrondierung der Vor-Stadt geht, um Modelle für die Peripherie. Ist da nicht mehr möglich? Was für ein Städtebau lässt sich aus dem herleiten, was wir als Essenz der Stadt Berlin auffassen?
Wenn Nachverdichtung und Arrondierung der Stadt an ihre Grenzen kommen, ist der nächste Schritt eine neue Stadt. Wir möchten die Frage stellen: Kann man heute eine Stadt gründen? Wie würde man heute eine neue Stadt entwerfen? Eine eigene Stadt, vor den Toren Berlins? Eine Stadt des 21. Jahrhunderts? Nennen wir sie Berlin-Neustadt.
Wo sollte eine solche neue Stadt situiert sein? Historisch gesehen waren es bei Stadtgründungen oft strategische Kriterien, die bei der Wahl des Standortes den Ausschlag gaben: existierende Verkehrswege, Mikroklima und Topographie, aber auch die Nähe zu Ressourcen, Produktionsstätten und benachbarten Städten. Oder aber bereits existierende bauliche Strukturen, die sich zum Nukleus einer neuen Stadt transformieren ließen. Welche Standortvorteile zählen im 21. Jahrhundert? Und wie verhält sich die neue Stadt zum nahen Berlin?
Was prägt die neue Stadt? Arbeiten, Versorgung, Kultur und Freizeit können – neben dem Wohnen – gleichberechtigte Bestandteile eines neuen Gemeinwesens werden, das Raum bietet für grundsätzliche Neuerungen politischer und gesellschaftlicher, aber auch wirtschaftlicher Art. Als gemeinsames Projekt Berlins und Brandenburgs liefert die Neustadt einen wichtigen Impuls für das Zusammenwachsen der beiden Länder. Sie bietet sich an als zukünftige Hauptstadt Berlin-Brandenburgs.
Die BDA Galerie Berlin ruft dazu auf, im Rahmen von Vierzigaufvierzig einen entwurflichen Beitrag zur drängenden Frage des städtischen Wachstums zu leisten. Welche Alternativen bestehen zur innerstädtischen Verdichtung und zum Siedlungsbau an der Peripherie? Wie sehen wir die Stadt des 21. Jahrhunderts? Wir freuen uns auf engagierte Beiträge.
Die Reihe Vierzigaufvierzig
Das Ausstellungsformat der BDA Galerie und seines Kuratoriums, initiiert und konzipiert von Andrew Alberts, Armin Behles und Urs Füssler versteht sich als Beitrag zur Architektur- und Städtebaudiskussion in Berlin. Kolleginnen und Kollegen werden gebeten, zu relevanten Fragen der baulichen Entwicklung der Stadt skizzenhaft im Format der klassischen Papierserviette – 40 cm x 40 cm – ihre Position zu formulieren und im Rahmen einer Ausstellung zur Diskussion zu stellen. Alle Beiträge werden in der BDA Galerie präsentiert und im Rahmen der Ausstellungseröffnung durch externe Kritiker kommentiert.
Dabei geht es um ein Forum von Ideen, nicht jedoch um einen klassischen Ideenwettbewerb. Statt auf aufwändige und ausformulierte Beiträge zielen wir über das Medium der spontanen Entwurfsskizze auf die noch fragile Intensität eines ersten Entwurfsgedankens.
Berlin-Neustadt. 40/40
Abgabe der Beiträge:
bis Montag, 13. Februar 2017, 15 Uhr,
BDA Galerie, Bund Deutscher Architekten BDA, Landesverband Berlin e.V.,
Mommsenstraße 64, 10629 Berlin
Öffnungszeiten: Mo, Mi und Do 10 – 15 Uhr sowie nach Vereinbarung
Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 16. Februar 2017, 19 Uhr
Ausstellung
16. Februar – 6. April 2017