Ein Alternativprogramm zur Wiesn – oder: Kultur vor der Maß
Vom 21. September bis zum 06. Oktober 2013 steht München Kopf und alles dreht sich um das Oktoberfest. Doch Museen und Galerien bieten ein adäquates Alternativprogramm – und wer nach so viel Kultur doch Bedarf an Gaudi und Wiesn hat, der findet auf dem Fest sicher das passende Angebot…
AUSSTELLUNG
Nieto Sobejano „Memory and Invention“
26.09.2013 – 09.11.2013
Architekturgalerie München
Es sprechen:
Nicola Borgmann, Architekturgalerie München
Louisa Hutton, Sauerbruch Hutton Architects
Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano
Nieto Sobejano Arquitectos sind ein international tätiges Architekturbüro mit Niederlassungen in Madrid und Berlin. Die Gründer Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano gehören zu den angesehensten Repräsentanten zeitgenössischer spanischer Architektur. Ihre Entwürfe basieren auf einer Ästhetik aus reduzierten, doch zugleich starken Formen und Materialitäten, die an ihrem jeweiligen Ort einen Dialog zwischen Altem und Neuem schaffen. Arbeiten wie z.B. die Museumsprojekte Moritzburg in Halle/Saale oder Madinat al Zahra in Córdoba, für das sie mit dem Aga Khan Preis für Architektur ausgezeichnet wurden, veranschaulichen dieses Konzept. Zu den aktuellen internationalen Projekten des Büros zählt auch das Stadtportal München Ost im Stadtteil Bogenhausen, bei dem fünf Türme unterschiedlicher Höhe in einer offenen Landschaft gruppiert werden – mit dem Ziel, durch ihre architektonische Strahlkraft einen urbanen Raum zu schaffen.
Mit der Ausstellung „Memory and Invention“ in der Architekturgalerie München zeigen Nieto Sobejano Arquitectos eine Werkschau aktueller Projekte, die in einer anregenden Auseinandersetzung zwischen der gegenwärtigen Realität eines Ortes und seines traditionellen und kulturellen Kontextes entstehen.
» www.architekturgalerie-muenchen.de/programm
VORTRAG
Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano,
Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Memory and Invention“
15.10.2013
Vorhoelzer Forum, TUM
Begrüßung Prof. Uta Graff, in Kooperation mit dem Institut für Entwerfen und Gestalten, TUM
» www.architekturgalerie-muenchen.de/programm/aktuell
AUSSTELLUNG
AFRITECTURE – Bauen mit der Gemeinschaft
14.09.2013 – 12.01.2014
Pinakothek der Moderne
Architekturmuseum der TU München
Die zeitgenössische Architektur in Afrika zeigt im Bereich des sozial engagierten Bauens derzeit viele innovative Ansätze: Ob Schulen, Kindergärten, Marktanlagen, Kliniken, Kulturzentren, Sportanlagen oder Versammlungsräume – es sind gerade öffentliche Bauten und gemeinschaftliche Einrichtungen, an denen sich neue Nutzungs- und Baukonzepte abzeichnen. Vielfach sind die späteren Nutzer unmittelbar am Entwurfs- und Bauprozess beteiligt. Neben dem Einsatz aktueller Technologien sind viele der Bauprojekte aus lokalen Materialien entwickelt und greifen vergessene Bautraditionen wieder auf.
Das Architekturmuseum der TU München legt in der Ausstellung »AFRITECTURE – Bauen mit der Gemeinschaft« den Fokus auf genau jene Projekte, die oftmals von Architektinnen und Architekten initiiert wurden und deren Konzeption globale Zusammenhänge genauso mit einbezieht wie die lokale Kultur und die Bedürfnisse einzelner Gesellschaftsgruppen. Durch die Beachtung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte entwickelten sie nachhaltige Lösungsansätze, die in der Ausstellung anhand von 28 Projekten aus zehn Ländern Subsahara Afrikas wie Kenia, Nigeria, Burkina Faso oder Südafrika gezeigt werden. Sie sind seit der Jahrtausendwende entstanden und wurden von afrikanischen, aber auch von europäischen und US-amerikanischen Architekten geplant.
Das Projekt wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Vorträgen und einem ganztägigen Symposium, das zentrale Aspekte der Ausstellung wie die Urbanisierung Afrikas, Partizipation und die Frage nach der architektonischen Identität aufgreift.
AUSSTELLUNG
Reading Andy Warhold
18.09.2013 – 12.01.2014
Museum Brandhorst
War Andy Warhol ein Intellektueller oder doch ein Comicleser? Dass der berühmteste Pop Art Künstler ein sehr inniges Verhältnis zu Büchern hatte, wissen bis heute auch viele Kenner nicht. Die vom Museum Brandhorst ausgerichtete Ausstellung zeigt erstmals, dass Warhol seit seinen Studientagen in den vierziger Jahren bis zu seinem Tod 1987 durchgängig kreativ an Büchern arbeitete. Illustrationen berühmter Romane fertigte er bereits während seines Studiums an. Als erfolgreicher Grafiker schuf Warhol in den fünfziger Jahren verspielte Themenhefte, die er in der New Yorker Modewelt als Werbegeschenke verteilte. Es dauerte nicht lange bis Warhol Bucheinbände für große Verlage wie Doubleday oder New Directions in Angriff nahm. In den frühen Jahren der Factory überließ der mittlerweile berühmte Maler befreundeten Dichtern Siebdrucke und Fotos für ihre Gedichtbände. Schließlich stellte er mit Factory-Künstlern Bildbände aus dem dort entstandenen Film- und Fotomaterial zusammen. Aus Tonbandaufnahmen wurden Publikationen, die herkömmliche Literaturgenres sprengten und zugleich ein Bild von Warhol selbst geprägt haben, das bis heute die Rezeption seines Werkes bestimmt. In dieser Ausstellung zeigen die von Warhol gestalteten Bücher eine überraschend unbekannte Seite des weltberühmten Künstlers.
» www.museum-brandhorst.de